Junkers Ju 88G-6 „Berlin Radar“

Hasegawa 01916 - Spritzguss mit Fotoätzteilen - 1/72

Vorbild: Die Junkers Ju 88G-6 entstand als vorletzte Serienversion der G-Reihe. Sie wurde ab August 1944 an die Einsätzverbände der deutschen Luftwaffe geliefert und unterschied sich durch die Jumo 213A mit VS 111 Holz-Luftschrauben deutlich von der G-1(mit BMW 801).



Als Bewaffnung wurden vier MG 151/20 in der Waffenwanne, das MG 131 im B-Stand und zwei MG 151/20 als Schrägwaffen mitgeführt. Einige Maschinen bekamen das Funkmeßgerät (Radar) FuG 220 mit sog. „Morgensternantenne“. Es wurde aber schnell wieder durch die Alliierten gestört. In den letzten Wochen des WK II wurde dann noch das neue FuG 240 mit einem verkleideten Parabolspiegel eingebaut.

Bausatz: Hasegawa hat hier den derzeit besten Ju 88-Bausatz in einer limitierten Auflage noch mal modifiziert. Die Grundbauteile sind daher schon bekannt.

Im attraktiven praktischen Stülpkarton befinden gut verpackt eine übersichtliche Bauanleitung, ein Heft mit Informationen übers Vorbild in Japanisch, der große Decalbogen, drei Rahmen Klarsichtteile mit 17 Teilen, 21 (!) hellgraue Spritzgussrahmen mit 133 Teilen und ein kleiner Fotoätzteilbogen sowie die Hülsen für die Luftschrauben. Viele Teile wandern in die Restekiste(so auch die kompletten Motorverkleidungen der R-Version samt Luftschrauben).



Das Cockpit ist recht ordentlich, jedoch bietet es noch Raum für Verbesserungen. Der Rumpf-/Tragflächenaufbau ist gut gelöst. Hasegawa bietet hier eine Konstruktion mit zwei massiven Holmen. Interessant wird es bei der Montage der ganzen Antennen der verschiedenen G-6 Variationen. Das FuG 220 wird mit Hilfe von Fotoätzteilen dargestellt. Selbst die durchsichtige Rumpfspitze hat man nicht vergessen. Für das FuG 240 gibt es eine einteilige Verkleidung. Schon vor einiger Zeit hatte Quickboost zwei Rumpfspitzen für mit FuG 240 ausgerüstete Maschinen herausgebracht.



Die Triebwerke sowie die Flammenvernichter sehen sehr stimmig aus. Das Gleiche gilt auch für die Holz-Luftschrauben. Für das an der Tragflächenunterseite befindliche FuG 217R „Neptun“ gibt es Fotoätzteile.



Der Decalbogen enthält Decals für die Cockpitinstrumentierunge und ein paar Wartungshinweise. Alles ist perfekt auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.

Bemalungsvarianten:

  1. Ju 88G-6 mit FuG 240 3C+MN, 5./NJG 4, 1945 erbeutet durch die RAF und später in Farnborough ausgestellt;
  2. Ju 88G-6 mit FuG 220 3C+DA, NJG 4 1945;
  3. Ju 88G-6 mit FuG 240 C9+HB, I./NJG 5 1945.

Fazit: Ein sehr guter und empfehlenswerter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Literatur: Zeitschrift FLUGZEUG Nr. 1, 2, 4 1986.

Volker Helms, Godern(Dezember 2010)