Junkers Ju 88 A-11 (A-4trop) "North Africa"

Hasegawa (00867) - Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Junkers Ju 88 entstand auf der Grundlage der Ausschreibung des Reichsluftfahrtministerums (RLM) vom Oktober 1935. Gefordert wurden damals u.a. eine Höchstgeschwindigkeit von 500 km/h, Reichweite 1000 km und Bombenlast 500 kg. Junkers beschritt bei der Entwicklung der Ju 88 technologisches Neuland, denn das neue Flugzeug entstand in Glattblech-Schalenbauweise. Der Erstflug der Ju 88 V1 erfolgte am 21.12.1936 und wurde von DB 600 Motoren angetrieben. Ab der V5 wurden Jumo 211 Motore eingebaut. Die erste Serienversion war die Ju 88A-1 mit Jumo 211B. Die Ju 88A-3 war die Schulversion der A-1. Als nächste Einsatzversion folgte die Ju 88A-5, die schon eine vergrößerte Tragfläche hatte. Es folgte die A-4 ab Mitte 1940, die modifiziert bis 1944 gebaut wurde. Deren Höchstgeschwindigkeit mit voller Bombenlast betrug 475 km/h.





Als Bomber wurde die Ju 88 immer wieder leicht modifiziert und für unterschiedliche Zwecke angepasst. So entstand für den Mittelmeerraum auch eine Tropenversion (erkennbar an der Zusatzbezeichnung "trop") bzw. eine eigene Serie die A-11. Insgesamt wurde die Ju 88 zwischen 1939 und 1945 in 15.100 Exemplaren gefertigt. Davon wurden bei Junkers 7.200 Stück und bei den Lizenznehmern Arado (Brandenburg), ATG in Leipzig, Dornier in Friedrichshafen, Heinkel in Oranienburg, Henschel in Schönefeld, Norddeutsche Dornierwerke in Wismar, Siebel in Halle und VW in Fallersleben 7.900 Exemplare gebaut. Somit war die Ju 88 das Kampfflugzeug der Luftwaffe bis 1945. Nach 1945 wurde die Ju 88 noch in Spanien und Frankreich eingesetzt.

Bausatz: Die Grundbauteile sind natürlich identisch mit denen aus der vorgestellten A-4. Nun hat Hasegawa ein paar weitere Bauteile für eine A-11 hinzugefügt. Die Restekiste wird gut gefüllt, denn einige Teile sind für andere Versionen.







Bei der im Original auf Plexiglas aufgedampften Antenne, die sich auf dem Rumpfrücken befindet hat es sich Hasegawa nicht einfach gemacht. Sie besteht aus einem Spritzgussteil, einem Decal und einem separatem Klarsichtteil. Schöne Idee! Auch gibt es wieder Hauptholme, die die richtige Tragflächenmontage sicherstellen. Die Triebwerke sind auch sehr komplex und da die Tragflächenenden separat zu montieren sind, dürfte vielleicht auch irgendwann eine A-5 möglich sein. Die Decals sind natürlich versatzfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.

Bemalungsvarianten:

  1. Ju 88A-11 L1+OK, 2./LG1 Nordafrika;
  2. Ju 88A-11 L1+JL, 3./LG1 Nordafrika;
  3. Ju 88A-4trop B3+LH, 1./KG54 Kreta Juni 1942

Fazit: Hasegawa hat hiermit eine interessante Bomberversion der Junkers Ju 88 in 1:72 realisiert. Wer sich dafür interessiert, der sollte ganz schnell zuschlagen.

Volker Helms, Godern (Februar 2008)