Junkers Ju 188A w/TORPEDO

Hasegawa 01939 Spritzguss mit Fotoätz- sowie Zinnteilen - 1/72

Vorbild: Die Junkers Ju 188-Reihe entstand ab 1941 als Übergangslösung zur Ju 288 und war eine direkte Weiterentwicklung der Ju 88B. Im Vorfeld wurden die Erfahrungen des Einsatzes der Ju 88 ausgewertet. Äußerliche Veränderungen waren die Vergrößerung des Kanzelbereiches in der Kabine, größere Seiten- sowie Höhenleitwerke und eine wesentlich vergrößerte Spannweite.



Es kamen auch neue Triebwerke zum Einsatz. Bei der Ju 188E wurde der BMW 801G eingebaut und bei der Ju 188A war es der Jumo 213. Aus der Ju 188E entstand der Fernaufklärer Ju 188F. Bei den Bombern wurden später noch die anfangs vorhandenen Sturzflugbremsen ausgebaut. Das brachte einen geringen Geschwindigkeitsvorteil. Bis zum Ende der Fertigung entstanden 1237 Exemplare.



Die Junkers Ju 188A-3 war ein Torpedobomber. Statt der vier Bomben-ETC unter den Flächen erhielten diese Maschinen zwei große ETC oder PVC Waffenträger. Damit konnten insgesamt zwei Torpedos vom Typ F5b oder F5w transportiert werden. Im Bug wurde das Funkmessgerät FuG 200 „Hohentwiel“ eingebaut. Dazu kam das ToKG(Torpedokommando Gerät). Charakteristisch für die von Flugzeugen abgeworfenen Torpedos waren die sog. Luftruder, die die Stabilität bis zum Eintauchen ins Wasser verbesserten.



Bausatz: Hierbei handelt es sich um einen limitierten Bausatz, der nur kurze Zeit am Markt verfügbar ist. Der stabile Stülpkarton von Hasegawa ist randvoll mit Bauteilen. Es sind 17 graue z.T. sehr kleine Spritzrahmen mit 129 Spritzgussteilen, drei Klarsichtrahmen mit 24 Teilen, vier Zinnteile, eine kleine Fotoätzplatine, die Bauanleitung und der Decalbogen. Eine Vielzahl von Teilen ist für andere Versionen bestimmt und wandert in die Restekiste. So gibt es die kompletten Motorsektionen mit Luftschrauben für die E-Version.



Die Ausführung der Teile ist tadellos. Typisch für Hasegawa ist das etwas simple Cockpit. Aber mit paar Sitzgurten kann dieses aufgewertet werden. Vor dem Zusammenbau der Tragflächen sind noch ein paar Bohrungen für die ETC's zu durchbrechen. Die beiden Torpedos bestehen aus je zehn Einzelteilen.



Als Halter für die geätzten Radarantennen des FuG 200 dienen drei Zinnteile und auch das Gehäuse des ToKG ist aus Zinn. Die Bemalungsanleitung ist sehr ordentlich und Hasegawa liefert für die Skizzen auch den Maßstab der Verkleinerung mit.



Die Decals sind tadellos und ohne Versatz gedruckt. Das Weiß hat – wie bei Hasegawa üblich – einen leichten Gelbstich. Ich finde es für ein Militärflugzeug passend.

Bemalungsvarianten:

  1. Ju 188A +BR der 7./KG26, Norwegen im Mai 1945;
  2. Ju 188A +BS der 8./KG26, Norwegen im Mai 1945;
  3. Ju 188A 1H+GT der 9./KG26 im Mai 1945.

Fazit: Dieses ist ein anspruchsvoller Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer und für diesen sehr zu empfehlen.

Volker Helms, Godern (Juli 2011)

Literaturempfehlungen(Auswahl):

Vom Original zum Modell: Junkers Ju 188
Helmut Erfurth
Bernard & Graefe Verlag 2002
ISBN 3-7637-6026-1