Vorbild: Die Junkers Ju 188-Reihe entstand ab 1941 als Übergangslösung zur Ju 288 und war eine direkte Weiterentwicklung der Ju 88B. Im Vorfeld wurden die Erfahrungen des Einsatzes der Ju 88 ausgewertet. Äußerliche Veränderungen waren die Vergrößerung des Kanzelbereiches in der Kabine, größere Seiten- sowie Höhenleitwerke und eine wesentlich vergrößerte Spannweite.
Es kamen auch neue Triebwerke zum Einsatz. Bei der Ju 188E wurde der BMW 801G eingebaut und bei der Ju 188A war es der Jumo 213. Aus der Ju 188E entstand der Fernaufklärer Ju 188F. Bei den Bombern wurden später noch die anfangs vorhandenen Sturzflugbremsen ausgebaut. Das brachte einen geringen Geschwindigkeitsvorteil. Bis zum Ende der Fertigung entstanden 1237 Exemplare.
Das Kampfgeschwader 2(auch Holzhammer-Geschwader genannt) flog ab 1942 von Flugplätzen in Norddeutschland, der Niederlande, Belgien und Nordfrankreich Angriffe gegen Großbritannien und den Schiffsverkehr. Ende November 1944 wurde es aufgelöst. Die 1. und 2. Gruppe sowie die Stabsstaffel waren zeitweise mit verschiedenen Versionen der Junker Ju 188 ausgerüstet.
Bausatz: Hierbei handelt es sich um einen limitierten Bausatz, der nur leider kurze Zeit am Markt verfügbar ist. Die hier gemachten Aussagen gelten natürlich auch für andere Variationen der Ju 188 von Hasegawa Der stabile Stülpkarton ist randvoll mit Bauteilen. Es sind 17 graue z.T. sehr kleine Spritzrahmen mit 129 Spritzgussteilen, drei Klarsichtrahmen mit 24 Teilen, vier schwarze Kunststoffclips, die Bauanleitung und der Decalbogen. Eine Vielzahl von Teilen ist für andere Versionen der Ju 88/188 bestimmt und wandert in die Restekiste.
Die Ausführung der Teile ist tadellos. Typisch für Hasegawa ist das etwas simple Cockpit. Aber mit paar Sitzgurten oder einem Zoom-Set von eduard kann dieses aufgewertet werden. Vor dem Zusammenbau der Tragflächen sind noch ein paar Bohrungen für die ETC's zu durchbrechen. Als Abwurfwaffen gibt es SC 250 und SC 500-Bomben.
Je nach Version werden die Motorsektionen für den Jumo 213 oder den BMW 801 angeboten. Natürlich gibt es auch die passenden Luftschrauben. Die Sturzflugbremsen sind etwas zu klobig. Das bekommt man aus Kunststoff aber nicht besser hin.
Die Bemalungsanleitung ist sehr ordentlich und Hasegawa liefert für die Skizzen auch den Maßstab der Verkleinerung mit. Die Decals sind tadellos und ohne Versatz gedruckt. Das Weiß hat - wie bei Hasegawa üblich - einen leichten Gelbstich. Ich finde es für ein Militärflugzeug wie die Junkers Ju 188 passend.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Aufgrund der Aufteilung der Bauteile ist dieses ein anspruchsvoller Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Für diesen ist er allerdings sehr zu empfehlen.
Volker Helms, Godern (Juli 2012)
Literaturempfehlungen(Auswahl):
Vom Original zum Modell: Junkers Ju 188 Helmut Erfurth Bernard & Graefe Verlag 2002 ISBN 3-7637-6026-1 |