Mitsubishi F1M2 Observation Seaplane Model 11 ("Pete")

Hasegawa JT96 (19196) - 1/48

Das Vorbild: Der Typ 00 Seeaufklärer (Alliierter Codename Pete) wurde als Nachfolger der Schwimmerflugzeuge in der Rolle als Aufklärer bzw. leichter Bomber für die kaiserlich japanische Marine (Imperial Japanese Navy - IJN) entworfen. Die ursprüngliche Ausschreibung der Marine forderte eine verbesserte Steigfähigkeit, Kampffähigkeit und Höchstgeschwindigkeit gegenüber den im Dienst befindlichen Typen.



Mitsubishi gewann überraschend als Außenseiter diesen Produktionsauftrag. Das schlanke Doppeldecker-Design stach dabei die Konstruktionen der bewährten Seeflugzeugspezialisten Aichi und Kawanishi aus. Zusätzlich zu der wenig genutzten Rolle als Artilleriebeobachter und Aufklärer für die Schiffsgeschütze wurde die "Pete" für eine Vielzahl unterschiedlicher Missionen für die IJN herangezogen, wie zum Beispiel Patrouillenflüge, Aufklärung, Konvoibegleitschutz und selbst Angriffe gegen feindliche Schiffe, für welche die bescheidenen Kampffähigkeiten und Bombenzuladung der F1M genutzt wurden.



Insgesamt liefen etwa 1000 Mitsubishi F1M bis zum Ende der Produktion 1944 von den Bändern der japanischen Flugzeughersteller.

Der Bausatz: Nachdem Hasegawa im letzten Jahr die Freunde der kaiserlich-japanischen Luftwaffe mit der Ki-45 beglückt hat, kommt zu Beginn diesen Jahres eine Neuheit für Anhänger der japanischen Marineflieger aus Fernost. Traditionell sind japanische Hersteller bei Modellen von Vorbildern heimischer Produktion immer besonders gründlich recherchiert und oft auch sehr gut detailliert. Dies trifft auch in diesem Fall zu.

Natürlich kann und will ich mir nicht anmaßen, ein qualifiziertes Urteil über die Genauigkeit des Bausatzes abzugeben. Für mich sieht er einfach stimmig aus. Sehr wohl kann ich jedoch die Ausstattung des Bausatzes beurteilen und diese ist erstklassig. Nimmt man noch den Ätzteilbogen hinzu, dessen Kauf ich wegen der enthaltenen Verspannung nur empfehlen kann, bietet Hasegawa ein all-inclusive Paket. Na ja, fast. Etwas irritierend ist das Fehlen jeglicher Gurte. Hier gibt es jedoch Abhilfe bei Eduard. Für die Windschutz-Klarteile ist sicher auch ein Maskensatz hilfreich.

Die Oberflächengüte ist mustergültig. Scharfe, nicht zu flache Gravuren, schöne Details und natürlich ist die Form hervorragend poliert. Unsicher bin ich bei der Einschätzung der Darstellung der stoffbespannten Flächen(?) ... es wirkt etwas seltsam.

Konstruktiv hat Hasegawa einige nette Lösungen parat, so schnappt der komplettierte Rumpf mit Widerhaken in einen Schacht des horizontal geteilten Hauptschwimmers ein. Bei alle Freude über einen tollen Bausatz ist jedoch erwähnenswert, dass der Bau nicht gerade trivial ist, insbesondere wenn auch die Ätzteile verbaut werden! Die Verwendung der Ätzteile wird übrigens durchgängig in der Anleitung des Bausatzes beschrieben. Bei den Verdickungen der Verspannung zwischen den Flügeln, die aus mehreren Ätzteil-Lagen aufgebaut werden, ist die Verwendung von Lötzinn zu erwägen.



Die Decals sind wie immer bei Hasegawa etwas dicker und matt gedruckt, allerdings ist das Weiß wirklich weiß und nicht elfenbeinfarben wie bei früheren Hasegawa-Bausätzen.

Bemalungen:

Fazit: Ein weiterer Spitzenbausatz in der Reihe japanischer Flugzeuge von Hasegawa. Mal sehen, wie die Preisgestaltung in Deutschland aussehen wird, denn der Kauf des Ätzteilsatzes ist zu empfehlen. Zusammen mit Gurten und Masken kann das Ganze also ein teurer Spaß werden. Nichtsdestotrotz: Sehr empfehlenswert!

Steffen Arndt, Ettlingen (März 2009)