Vorbild: Ebenso wie die berühmte Mosquito war die Bristol Beaufighter eine private Entwicklung. Ausgangspunkt war die Idee ein zweisitziges Kampfflugzeug auf Basis der Beaufort zu entwickeln. Dafür sollten möglichst viele Komponenten übernommen werden. Das betraf die Tragflächen, das Fahrwerk und Teile des Hecks. Vier MGs fanden im Bug ihren Platz.
Im Juli 1939 kam eine Ausschreibung durch das britische Luftfahrtministerium heraus, die speziell auf die neue Konstruktion zugeschnitten war. Am 17. Juli 1939 war die erste Maschine zum Erstflug bereit. Dafür war sie noch mit Bristol Hercules III ausgerüstet. Später erhielten die Serienmaschinen Rolls Royce Merlin und den Hercules XI. Im April 1940 gingen zwei Prototypen an die RAF. Am 27. Juli wurden die ersten Serienmaschinen ausgeliefert.
Für den Verwendungszweck als Nachtjäger wurden einige Mk. I zu Mk. IF mit AI Mk. IV-Radar. Bei diesen Einsätzen erkannte man das große Potential dieses Kampfflugzeugs. So kam die Beaufighter zu ihrer Verwendung beim Küstenkommando. An vielen Kriegsschauplätzen und in diversen Rollen erlebte die Beaufighter ihre Einsätze. Man experimentierte längere Zeit um die Richtungsstabilität zu verbessern. So kam vor dem Seitenleitwerk eine Finne bei der Mk. X zum Einbau und andere Versionen erhielten eine V-Stellung des Höhenleitwerks.
Australien hatte schon die Beaufort bei DAP in Mascot (Neu Süd Wales) gebaut. Nach dem Kriegseintritt der Japaner kamen aus Großbritannien diverse Beaufighter zum Einsatz bei der RAAF. Ab 1942 liefen die Produktionsvorbereitungen bei DAP und erst am 26. Mai 1944 war die erste DAP Beaufighter Mk. 21 (auf Basis der britischen Mk. X) flugbereit. Ausgerüstet war sie mit dem Bristol Hercules Mk. XVIII. Als Bewaffnung hatte sie 0,5 in (12,5 mm) Browning MGs (je zwei in jedem Flügel) statt der 0,3 in (7,7 mm) Waffen. Im Inneren kam der Sperry-Autopilot hinzu.
Die australische Produktion endete nach nur 364 Exemplaren im September 1945. Nach dem WK II wurde die Mk. 21 als Scheibenschlepper genutzt und bis 1956 flog die letzte Beaufighter in Australien.
Bausatz: Hasegawa brachte erstmals 1999 die Beaufighter heraus. Darunter war neben der Mk. VI und Mk. X auch schon eine Mk. 21. Nun war es an der Zeit für eine Neuauflage. Die Dimensionen passen exakt.
Die hellgrauen Spritzgussteile sehen nach wie vor sehr gut aus. Diverse Teile wandern in die Restekiste. Leider sind die Besatzungsräume typisch Hasegawa. Sie sind rustikal einfach. Die Instrumente werden mittels Decals dargestellt. Inzwischen gibt es allerdings für jeden Geldbeutel Detailsets.
Recht brauchbar sind hingegen die Hercules-Nachbildungen. Ordentlich bemalt können sie gut aussehen. Das Fahrwerk ist recht ordentlich und die Räder sind leicht abgeplattet. Fahrwerksschächte und -klappen sind für einen Spritzgussbausatz akzeptabel. Als Flammendämpfer liegen Zinnteile bei. Diese treffen das Original sehr gut. Hier gab es aber beim Original auch verschiedene Ausführungen. Das sollte man bei anderen Decalvarianten beachten. Die Klarsichtteile verdienen ihren Namen und sie sind recht dünn.
Der klein wirkende Decalbogen ist exakt gedruckt und das Weiß sieht auch so aus.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Eine interessante Wiederauflage und schon aus der Kiste gebaut kann ein schönes Modell entstehen. Für Freaks gibt es genug Spielraum!
Literatur (Auswahl):
Bristol Beaufighter - Warpaint Series No. 1, Alan W. Hall, Hall Park Books | |
The Bristol Beaufighter - A comprehensive guide for the modeller, Modellers Datafile 6, Richard Franks, SAM Publications 2002, ISBN 0-9533465-5-2 |
Volker Helms, Godern (April 2009)