Vorbild: Das US Army Air Corps war Ende der 30er Jahr auf der Suche nach einem Hochgeschwindigkeitsbomber. Im März 1939 wurde ein Vertrag mit der Glenn L. Martin Company abgeschlossen. Es entstand ein sehr formschönes Flugzeug mit zwei leistungsstarken P&W R-2800-5 Double Wasp-Triebwerken. Bevor der Prototyp am 25. November 1940 flog, hatte Martin schon Aufträge für 1.131 Exemplare. Es gab auch keinen eigentlichen Prototypen, sondern das erste Exemplar der Vorserie wurde dafür genutzt.
Schnell zeigte sich, dass die Martin B-26 Marauder (wie sie ab Oktober 1941 genannt wurde) einige Ansprüche an die Besatzung stellte. Um dieses Flugzeug mit gutmütigeren Flugeigenschaften zu versehen, wurde bei Martin das Tragwerk und das Seitenleitwerk vergrößert. Dadurch sank zwar auch die Höchstgeschwindigkeit, jedoch auch da Ziel gutmütige Flugeigenschaften zu erreichen wurde gepackt. Die C-Versionen ab der C-5 hatten diese neuen Komponenten und wurden in Omaha gebaut. Die in Baltimore gebauten Exemplare waren ab der B-10 gleichwertig. Neben der USAAF erhielten auch die RAF und die SAAF frühzeitig die Marauder. Nach dem WK II gingen die B-26 zügig außer Dienst und wurden durch die Douglas A-26/B-26 ersetzt.
Bausatz: Hasegawa ist immer für interessante Projekte gut. Stück für Stück werden Uraltmodelle anderer Hersteller ersetzt. Nach der B-25, der He 111 P/H, der Lancaster, der Ju 88 kommt nun die Martin B-26 (späte Version mit großer Spannweite und hohem Seitenleitwerk) an die Reihe. Allen Bausätzen haben in der Regel (Ausnahme He 111) ordentliche äußere Detaillierungen und ein solides Cockpit, welches durch Zubehörteile noch aufgewertet werden kann.
Wie schon gesagt, auch das Cockpit der B-26 Marauder ist grundsolide. Für Verbesserungen bleibt aber noch Platz. Die Sitze können auf jeden Fall noch ein paar Gurte vertragen. Das Instrumentenbrett ist strukturiert und es gibt zusätzlich noch ein Decal. Der Rumpf hat in allen sichtbaren Bereichen gute Strukturen und kaum merkliche Auswerfermarkierungen, die nicht störend sind. So gibt es neben dem Cockpit einen ordentlichen Bombenschacht, detaillierte Seitenstände und einen Heckstand. Damit keine Fummelei bei den kleinen Fenstern hinter dem Seitenleitwerk aufkommt hat Hasegawa das Höhenleitwerk einfach aus klarem Kunststoff gefertigt! Tolle Idee! Bei der guten Detaillierung des Rumpfes bleiben nur geringe Möglichkeiten zur Platzierung des Buggewichtes. Es bietet sich der Raum zwischen Cockpit und Bombenschacht an. Hasegawa geht darauf nicht ein, sondern hat einfach eine Stütze aus Klarsichtmaterial beigelegt.
Im Bombenschacht geht es ganz ordentlich zur Sachen bei den Leitwerken der Bomben kommt die Spritzgusstechnik an ihrer Grenzen. Die R-2800-Motore sind recht ordentlich detailliert und es gibt zwei Sterne und keine Reliefs! Schön! Ebenso schön empfinde ich es, wenn die kleinen Glasfenster alle von Außen eingeklebt werden. Der Decalbogen ist umfangreich und enthält auch ein paar Wartungshinweise und Invasionsstreifen. Versatz gibt es hierbei nicht.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Hasegawa hat hier wieder ordentliche Arbeit geleistet. Dieser Bausatz ist ohne wenn und aber sehr empfehlenswert.
Literatur:
B-26 Marauder in action, Aircraft No. 50, Steve Birdsall, squadron/signal publication 1981, ISBN 0-89747-119-9; | |
B-26 Marauder units of the Eighth and Ninth Air Forces, Osprey Combat Aircraft 2, Jerry Scutts, Osprey Publishing 1997, ISBN 1-85532-637-X. |
Volker Helms, Godern (April 2007)