Zur Historie: Der Schwere Wehrmachtschlepper wurde als kostensparende Lösung entwickelt um die Lücken zwischen dem leichten- (Sd.Kfz.250/251) und den schweren Halbkettenfahrzeugen (Sd.Kfz.6-9) zu füllen. Ein persönlicher Entwurfs-Beschluss wurde von A. Hitler am 07.Mai 1942 erlassen, um die sofortige Fertigung solcher Fahrzeuge für die Ostfront voranzutreiben. Der sWS wurde durch Büssing-NAG entwickelt und gebaut, der erste Prototyp wurde im Frühjahr 1943 fertiggestellt. Tatsächlich begann die Fertigung erst im Dezember 1943 mit 5 Stück. Die Mehrheit der Fahrzeuge wurden in der Tschechoslowakei durch die Ringhoffer-Tatra Fabrik produziert.
Drei grundlegende Varianten existierten: eine ungepanzerte Transportversion, eine teilweise gepanzerte -und eine vollständig gepanzerte Version.
Die ungepanzerte Version wurde zur Versorgung der Front genutzt und hatte eine Metall-Fahrerkabine und einen hölzernen Pritschenaufbau. Die teilgepanzerten sWS wurden ebenfalls als Versorgungsfahrzeug oder auch als Selbstfahrlafette für die 3, 7cm Flak 43 genutzt. Die Vollgepanzerten Version diente als Ersatz für den 15cm Panzerwerfer 42 auf dem „Maultier-Fahrgestell“ oder als Träger für den Infrarotscheinwerfer.
Ausgerüstet war der sWS mit einem Maybach HL42 TRKMS Motor für Artillerieschlepper und Nachschub-Fahrzeuge. Die schweren Wehrmachtschlepper kennzeichneten große Mobilität und Nutzlast, es wurden aber nur 820 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gebaut. Die Weiterentwicklung des schweren Wehrmachtsschleppers erfolgte nach Kriegsende in der Tschechoslowakei.
Technische Daten: | |
---|---|
Gewicht | 13,5 Tonnen |
Länge | 6,92 m |
Breite | 2,5 m |
Höhe | 2,07 m |
Motor | 4,198 Liter Benzin-Reihen-6-Zylinder, wassergekühlt, Maybach HL42 TRKMS |
Leistung | 100 PS (75 kW) |
Nutzlast | 4000 kg |
Bodenfreiheit | 46,5 cm |
Tankinhalt | 240 Liter |
Reichweite | 300 km |
Geschwindigkeit | 29 km / h |
Zum Modell: Nach dem ersten Modell von Greatwall Hobby, der gepanzerten Version des sWS mit UHU, erschien nun die ungepanzerte Transportversion. Als eine eigenständige Abspaltung vom Ätzteil Hersteller Lion Roar, ist Greatwall Hobby noch eine relativ junge Marke im Bereich Plastikmodellbau. Die bislang erschiedenen Plastikbausätze von Lion Roar/Greatwall Hobby zeichnen sich durch hohe detailtreue und nahezu perfekte Modelle aus.
So ist dieser neue Bausatz des ungepanzerten schweren Wehrmachtschleppers kein Vergleich zu bislang erschiedenen Kits. Erstmals finden sich beim Laufwerk auch die materialsparenden Speichenräder wieder, die die äußeren Scheibenräder des Laufwerks ersetzten. Die vorderen Räder werden in Segment-Bauweise zusammengesetzt, um so ein realistisches Profil zu erhalten. Der Bausatz enthält acht, sauber in braunem Plastik gegossene, -Spritzrahmen, einen Klarsichtspritzling, einen kleinen Bogen Fotoätzteile und die Abziehbilder für drei Versionen (inkl. einer amerikanischen Beute-Version).
Die beigefügte Mannschaft zum Beladen des sWS steuert freundlicherweise Miniart bei und erfreut somit das Sammlerherz des Modellbauers. Anhand der 8 -seitigen Bauanleitung dürfte der Zusammenbau ohne größere Problemen von Anfängern, wie auch Fortgeschrittenen im Plastikmodellbau zu bewerkstelligen sein.
Fazit: Auch wenn es schon diverse Modelle in Plastik und Resin vom sWS gab, ist dieser neue Kit absolut zu empfehlen. Wer möchte kann mit dem passend angebotenen Ätzteilsatz von GWH noch mehr zur Steigerung der Originaltreue des sWS beitragen. Dieser Ätzteilsatz ist genau auf das neue Modell zugeschnitten und enthält nur sinnvolle Teile die auch verbaut werden können.
An dieser Stelle möchte ich mich bei der Fa. IBG Modellbau - Hr. Herzik – bedanken, für die sofortige Bereitstellung des Greatwall Hobby Musters.
Andreas Eichendorff, Berlin (Februar 2010)