Vorbild: Die F-15 ging als Sieger des FX-Programms der US Air Force hervor, um einen geeigneten Nachfolger für die F-4 Phantom zu finden. Nachdem die ersten Konzepte auf ein Schwenkflügler hinaus liefen, aber die Schwierigkeiten mit der in der Flugerprobung befindlichen General Dynamics F-111 abschreckten, verlief die Ausschreibung erst einmal im Sande. 1968 wurde die Ausschreibung nach Überarbeitung der Kriterien wieder aufgelegt. McDonnell-Douglas (MDD), North American und Fairchild Republik reichten ihre Entwürfe ein.
1969 ging MDD als Sieger hervor. Nach dem Test von zwanzig Prototypen erfolgte am 27.Juni 1972 der Erstflug einer F-15A Serienmaschine und im Januar 1976 die Indienststellung beim 1st Tactical Fighter Wing in Langley (Virginia). Bereits während der Beschaffung der F-15A/B wurde über eine Kampfwertsteigerung nachgedacht. Ab 1979 gingen 408 F-15C und 62 F-15D an die US Air Force. Die frei werdenden F-15A/B gingen an die Air National Guard. Um die F-15 weiterhin auf den neusten Stand zuhalten, erfolgte das MISP II-Upgrade.
Es beinhaltete ein neues AN/APG-70-Radar, eine verbesserte Radarwarnanlage, einen weiteren Täuschkörperwerfer und ein verbessertes Computersystem. Auch konnte jetzt der neue Lenkflugkörper AIM-120 AMRAAM verschossen werden. Eigentlich sollte die F-15 nach Einführung der F-22 Raptor bei der US Air Force aus dem Bestand genommen werden. Aber durch die horrenden Beschaffungskosten der F-22 wird die F-15 noch für viele Jahre im Dienst verweilen müssen. Die F-15C MISP II wurde größtenteils an die Air National Guard abgegeben. Die F-15 wird in verschiedenen Versionen sehr erfolgreich bei der US Air Force und anderen Nutzern eingesetzt. Nach Wikipedia: MDD F-15
Bausatz: Obwohl mehrere F-15 im Maßstab 1:48 auf den Markt verfügbar sind, war es an der Zeit das die F-15 in der Variante F-15C MISP II erschien. Der Koreanischen Firma Academy folgt jetzt die chinesische Firma Great.Wall.Hobby. Diese hat sich mit den sehr guten Bausätzen der frühen und späten Version der MiG-29 im Maßstab 1:48 einen Namen gemacht.
Der stabile Stülpkarton mit attraktiven Deckelbild einer F-15C der Air National Guard ist bis oben randvoll mit separat verpackten hellgrauen Spritzrahmen. Bei Durchsicht der vielen Spritzlinge, fällt sofort die sehr gute Detaillierung der einzelnen Bauteile ins Auge. Der Rumpf des Bausatzes besticht durch feine Gravuren und Blechstöße. Zwei größere Gußrahmen, das untere Rumpfteil als Einzelteil und viele andere kleinere Spritzlinge zeigen, dass für den Bau des Modells schon etwas Erfahrung erforderlich ist. Zwei Klarsichtrahmen mit Cockpitkanzel, Landescheinwerfern und ein kleiner Ätzteilbogen runden die Teilevielfalt ab. Die Cockpitkanzel, ist absolut schlieren frei gegossen, aber leider wieder mit einem Mittelgrad versehen der vorsichtig entfernt werden muss.
Wie fasst bei jedem Flugzeugbausatz beginnt der Bau mit dem Cockpit. Der Aces II Schleudersitz ist ausreichend detailliert, die Sitzgurte sollten ergänzt werden. Für das Instrumentenbrett liegen Anzeigen als Decal vor. Hier handelt es sich nicht um ein einzelnes Decal, nein jede Anzeige wird separat verarbeitet. Für jeden Bauabschnitt gibt es die passenden Farbangaben. Der Bausatz erlaubt den Bau zweier F-15, so das man sich beim Zusammenbau des Cockpits für eine Version entscheiden muß, da es im Elektronikbereich hinter dem Cockpit Unterschiede gibt. Dem Bausatz liegen auch zwei verschiedene Radartypen bei. Ein AESA APG 63 und eine Ausführung des AN/APG 70 Radars. Auch hier sollte man sich vor dem Bau des Modells, auf eine Variante festgelegt haben.
Sind am Rumpfoberteil die Tragflächen angegossen, so müssen diese am unteren Rumpfmittelstück noch angeklebt werden. Die Lufteinläufe, werden abgesenkt oder in gerader Stellung mitgeliefert. Alle Steuerflächen wie Höhen-, Seitenruder und Landeklappen liegen separat bei. An den Tragflächen sind Einsteckpunkte für den Einbau der Klappen vorgesehen. Ob sich diese beweglich gestalten lassen, wird sich beim Bau des Modells erweisen. Die Abdeckung der vorderen Avionikbereiche können geöffnet werden. Auch die große Luftbremse auf dem Rumpfrücken lässt zwei Bauoptionen zu.
Besonders gut detailliert sind die zwei F-100-PW-220 Turbofans von Pratt and Whitney. Die man nach dem Zusammenbau in die Triebwerkschächte schieben kann. Soll ein Triebwerk auf einem Transportwagen oder -gestell gezeigt werden, lohnt sich auch ein weiteres Supern des Turofans.
Schön gestaltet ist auch das Fahrwerk des Modells. Für reine Plastikreifen weisen sie ein schönes Profil auf. Die Flanken der Reifen sind mit einem Herrstellerschriftzug versehen. Die Räder sind gewichstbelastet dargestellt. Beim Einbau des Hauptfahrwerks, sollte man sich nicht zu sehr auf die Bauanleitung verlassen, da die Zeichnung seitenverkehrt ist.
Als Aussenlasten liegen dem Bausatz drei Zusatztanks bei. Die Standardbewaffnung der F-15 C MISP II besteht aus der AIM-9X Sidewinder und der AIM-120 B/C AMRAAM. Diese sind als sehr gute Reproduktion je zweimal vorhanden. Vor Bruch der empfindlichen Steuerflächen, sind die Raketen jeweils in durchsichtigen Plastikboxen geschützt. Gegenüber einer frühen Version der F-15 hat GWH auch an die Antennenkonfiguration einer späten Version der Eagle gedacht. Die 18 seitige Bauanleitung ist gut durchdacht und die Farbangaben in jeden Bauabschnitt runden den guten Eindruck ab.
Bemalung: Die Dekohinweise, nehmen vier große Seiten ein. Eine Seite bezieht sich auf die Lackierung der beiden F-15 Versionen und den Hauptdecals der jeweiligen Geschwader. Drei weitere Seiten beziehen sich auf die Wartungshinweise. Hierfür wird die Maschine in den vier Seitenrissen gezeigt. Great Wall Hobby bezieht sich auf die Farbenherrstellern GSI CEROS Mr.Color und Acrylicos Vallejo. Ich werde auf das Farbprogramm von Life Color zurückgreifen, weil hier mit FS 36251 Light Grey (UA 034) für Rumpf und für den Tarnanstrich FS 36176 Grey (UA 029) die richtigen Farbtöne verfügbar sind. GWH gibt für die Tarnbemalung FS 36118 Gunship Grey an. Das ist aber definitiv zu Dunkel. Die Decals sind auf zwei Bögen verteilt. Sie sind glänzend gedruckt und hervorragend ausgeführt, der Trägerfilm ist kaum sichtbar.
Die Decals erlauben den Bau von zwei Maschinen der US. Air National Guard.
Fazit: Für mich zur Zeit das beste Modell einer F-15 C. Ein Bausatz für den man eigentlich keine weiteren Zurüsteile mehr braucht. Aber der Aftermarket wird trotzdem noch für reichlich Zuwachs sorgen. Beim stolzen Preis von 100 Euro für den Bausatz bleibt es jedem selbst überlassen ob er das Modell noch weiter Supern möchte. Für den Bau des Modells sollte man schon etwas Erfahrung mitbringen. Empfehlenswert.
Die F-15 C von GWH ist im jedem guten Fachhandel oder im Versandhandel bei Glow 2b zu beziehen. Dieses Beprechungsmuster stammt von Glow2b www.glow2b.de.
Andreas Wolf, Berlin (März 2015)
Literatur:
Jake Melampy The Modern Eagle Guide. The F-15 Eagle/Strike Eagle Exposed Reid Air Publications |
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Lou Drendel F-15 Eagle Walk Around No.28 Squadron/Signal publications |