Vorbild: Die F-15 Eagle (deutsch Adler) ist ein zweistrahliger Luftüberlegenheitsjäger des US-Flugzeugbauers McDonnell Douglas (seit 1997 Teil von Boeing). Sie wurde, wie die Klassifizierung bereits impliziert, für die Herstellung und Erhaltung der Luftüberlegenheit im Konfliktfall konzipiert. In dieser Rolle ersetzte sie mit der Zeit fast vollständig die F-4 Phantom II. Die F-15 wird inzwischen selbst bis zu einem gewissen Grad durch die F-22 Raptor abgelöst.
Das Basismodell ist die F-15A. Die B-Variante ist ein Zweisitzer, der hauptsächlich zu Trainingszwecken genutzt wird, wobei dieser allerdings voll kampffähig ist (mit Ausnahme der EloGM-Kapazitäten des A-Modells, da das AN/ALQ-135 fehlt) und 364 kg mehr wiegt. Von 1972 bis 1979 wurde insgesamt 384 F-15A- und 61 F-15B-Maschinen gebaut. Die F-15B wurde ursprünglich unter der Bezeichnung TF-15A geführt.
Noch während der Beschaffung der F-15A/B planten die Ingenieure bei McDonnell Douglas eine Kampfwertsteigerung für dieses Modell. Der Erstflug der F-15C fand am 27. Februar 1979 statt, die F-15D flog zum ersten Mal am 19. Juni desselben Jahres. Die neue Variante wurde im Herbst 1979 offiziell in Dienst gestellt. Insgesamt wurden 408 F-15C und 62 F-15D an die Air Force ausgeliefert, welche die ersetzten F-15A/B an die Air National Guard abgab.
Die C/D-Variante ist ein umfassendes Upgrade auf Basis der A/B-Version. Die F-15D ist wieder ein kampffähiger Zweisitzer zu Trainingszwecken. Äußerlich sind die Maschinen nur an den eventuell montierten Conformal Fuel Tanks (CFT) zu erkennen. Diese Tanks sind auf die Konstruktion der Flugzelle angepasst und verursachen dadurch weniger Luftwiderstand und belegen keine Waffenstationen. Jeder der beiden Tanks fasst 2133 kg Treibstoff und ist links beziehungsweise rechts an der zentralen Flugzelle angebracht, beginnend im Bereich der Lufteinlässe. An jedem CFT sind zwei Waffenstationen angebracht, da die ursprünglichen Befestigungspunkte unter dem Rumpf blockiert werden. Die interne Treibstoffkapazität wurde ebenfalls erhöht, indem man weitere Tankzellen in die Vorder- und Hinterkanten der Tragflächen einbaute.
Es kommen nun auch die verbesserten F100-PW-220-Triebwerke zum Einsatz, die 5 % mehr Schub liefern und einen geringeren Treibstoffverbrauch aufweisen. Der Pilot sitzt auf dem neuen und komfortableren ACES-II-Schleudersitz von McDonnell Douglas. Das Radar erhielt neue Signalprozessoren und die Flugsteuerungssoftware wurde aktualisiert, um die Wendigkeit zu erhöhen. Der untere Rumpfbereich der Maschine, die nun 272 kg mehr wiegt als die A/B-Variante, wurde verstärkt. Von 1979 bis 1985 wurde insgesamt 483 F-15C- und 92 F-15D-Maschinen gebaut und ausgeliefert. (Quelle Wiki: F-15 http://de.wikipedia.org/wiki/McDonnell_Douglas_F-15)
Bausatz: Die chinesische Firma Great Wall Hobby, ein Ableger von Lion Roar, hat sich bisher durch die Erneuerung betagterer Bausatzformen hervorgetan. Neben MiG-29, Fw 189 und P-61 gibt es nun auch eine neue F-15 Reihe von GWH. Den Anfang machte die Trainerversion F-15B bzw. D. Schon kurz nach erscheinen gab es auf den einschlägigen Foren (z.B. Zone5 und ARC) einen heftigen Kritiksturm. Neben der allgemeinen ChiCom-Abneigung der amerikanisch dominierten Foren fand sich auch eine ganze Reihe berechtigter Kritik.
GWH ist damit sehr positiv umgegangen und hat eine Reihe von Verbesserungen in den Bausatz einfließen lassen. Nicht alle kleinen Fehler sind jedoch ausgemerzt worden. Wer sich genau dafür interessiert und auch seinen Bausatz überprüfen will, ob er einen originalen "falscheren" oder späteren korrigierten Bausatz hat, sollte einfach mal in den genannten Foren suchen. Schon seit längerer Zeit verleiden mir diese hyperkritischen und übergenauen Beiträge den Spaß am Modellbau, daher möchte ich nicht so tief einsteigen, zumal Jets nicht gerade mein Kernthema sind. Aber auch ich bin natürlich nicht frei von Schuld, wenn es um meine Hauptinteressengebiete geht.
Doch zurück zum Bausatz. Im großen, gut gefüllten Karton finden sich 3 große und etliche kleine Gießrahmen, sowie der hintere Rumpf als Einzelteil. Die Aufteilung des Bausatzes ist wie für diese Art Jets typisch, nämlich der vertikal geteilte vorderer Rumpf und der horizontal geteilte hintere Rumpf. An der oberen Hälfte sind auch gleich die Flügeloberseiten angegossen, während die entsprechenden gegenstücke erst an den Rumpftunnel angeklebt werden sollen.
Insgesamt ist der Bausatz von hoher Komplexität. Schon der Bau des Cockpit wird auf zwei Seiten der 25 seitigen Bauanleitung erläutert. Erfreulicherweise sind hier überall Farbangaben vorhanden! Aufmerksamkeit ist jedoch erforderlich, da F-15B und D oft in einem Baustufe abgehandelt werden. Man muss sich also vor dem Anfangen entscheiden welche Version es werden soll und am besten man streicht danach gleich alles nicht Benötigte weg. Hinzu kommt noch der Korrekturbogen, den man ebenfalls berücksichtigen sollte.
Weiterhin gibt es jede Menge Optionen: Radarnase offen/geschlossen, Avionikabteil offen/geschlossen, Hilfs-Lufteinlässe offen/geschlossen, Lufteinlässe abgesenkt oder gerade, Airbrake offen/geschlossen... . Die Steuerflächen liegen separat bei, sind wohl aber nicht für die ausgelenkte Darstellung vorgesehen. Dazu gibt es noch zwei fast komplette Triebwerke, die man auch noch in zwei Varianten (F100-PW-100 oder F100-PW-220) bauen kann. Die Abwurfwaffen sind eher eingeschränkt aber von toller Qualität. Neben zwei Zusatztanks gibt es je 4 AIM-7 Sparrow, Python 3 und Python 4. Für die verschiedenen Bewaffnungsoptionen zu verschiedenen Zeitpunkten kann bzw. muss man sicher noch etwas recherchieren. Der Zubehörmarkt bietet jedenfalls fast alles was das Herz begehrt.
Bemalungen und Markierungen nehmen achteinhalb Seiten der Bauanleitung sowie eine Seite des Korrekturbogens ein. Die halbe Seite dient der Gestaltung der Bewaffnung, dann folgen vier Seiten Wartungshinweise, wobei die israelischen Wartungshinweise den breitesten Raum einnehmen. Wer hier wirklich alle aufbringt, sollte Psychopharmaka griffbereit haben. Bei den F-15D der USAF ist es nicht ganz so schlimm. Vier Bemalungsoptionen stehen zur Auswahl:
Die Decals sind auf 4 Bögen verteilt, matt gedruckt und „Made in China“. Da ich noch keinen meiner GWH Bausätze fertig gebaut habe, kann ich auch nichts zur Qualität der Abziehbilder sagen. Matte Decals mag ich nicht so besonders, aber ansonsten sehen sie auf dem Bogen ganz in Ordnung aus.
Fazit: Great Wall Hobby setzt also die Erneuerung älterer Bausätze fort. Wie gehabt unterlaufen dabei mehr oder weniger große Fehler, aber der Hersteller ist gewillt auf den Markt zu hören und diese zu korrigieren. Alles in allem ein gutes Paket.
Ich habe den Bausatz im deutschen Handel gekauft. Ein Importeur ist Glow2b.
Steffen Arndt, Barsinghausen (August 2014)