Vorbild: Die Tachikawa Ki-36 war ein einmotoriges Verbindungsflugzeug der japanischen Heeresflieger. Der Prototyp flog erstmals am 20. April 1938. Dieser zweisitzige Tiefdecker hatte ein starres Fahrwerk und wurde von einem Hitachi-Sternmotor Ha-13 mit 450 PS angetrieben. Vom japanischen Heer wurde es auch für die Koordinierung der Kämpfe am Boden eingesetzt. Bis zur Einstellung der Produktion 1944 wurden immerhin 1.334 Exemplare eingesetzt. Der alliierte Code-Name war Ida.
Der Einsatz erfolgte vor allem über China, denn im Verlaufe des Krieges war es doch mit den beiden 7,7mm MGs und der Höchstgeschwindigkeit von knapp 350 km/h eine leichte Beute für alliierte Kampfflugzeuge geworden. 1945 wurden einige Exemplare für Kamikaze-Einsätze aufgebraucht. Von der Ki-36 wurde das Schulflugzeug Ki-55 abgeleitet. Von diesem entstanden bis 1943 noch mal 1.389 Stück.
Bausatz: Schon 1983 wurde dieser Bausatz erstmals bei Fujimi im Maßstab 1/72 aufgelegt. In der praktischen Stülpbox befanden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzgussrahmen mit 45 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit sieben Teilen, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung.
Der Bausatz ist ganz im Stil der Zeit. Außen gibt es feine versenkte Strukturen und innen ist das fertige Modell recht leer. Es gibt einen Kabinenboden, zwei Sitze, einen Steuerknüppel, ein Instrumentenbrett und das Abwehr-MG. Abhilfe auf dem Zubehörmarkt habe ich nicht gefunden. Maximal gibt es noch ein paar Sitzgurte. Die Zieleinrichtung ist nicht vollständig wiedergegeben. Alles was im Innern des Flugzeugs war, das hat man nicht nachgebildet. Das lässt sich aber leicht ändern.
Fujimi liefert den Rumpf in zwei Hälften geteilt. Allerdings werden das Seitenruder und die beiden Hälften den Höhenleitwerks separat angebaut. Es gibt nicht nur hier scharfe Hinterkanten sondern auch eine sehr fein nachgebildete Stoffbespannung. Das Hauptfahrwerk besteht aus jeweils zwei Hälften. Leider ist das Rad jeweils mit anmodelliert. Allerdings ist der Kunststoff hier an der Verkleidung etwas eingefallen. Abhilfe gibt es bei KORA mit separaten Rädern. Die Leitwerke der Bomben sind etwas zu dick nachgebildet. Dafür ist das Relief des Hitachi-Motors ganz gut getroffen. Die Luftschraube ist einteilig und der Spinner wird aufgeklebt.
Der Decalbogen ist schon etwas vergilbt und enthielt in meinem Bausatz nur die nötigsten Markierungen. Allerdings gibt es auf dem Zubehörmarkt Ersatz. Die Farbangaben sind in Englisch beschrieben.
Bemalungen:
Fazit: Die Tachikawa Ki-36 von Fujimi in 1/72 ist noch einzigartig. Der Bausatz ist durchaus häufiger auf unter den Tischen auf Ausstellungen zu finden.
Volker Helms, Godern (November 2019)