Vorbild: Mit diesem Typ gelang der Sowjetunion Mitte der dreißiger Jahre ein großer Wurf. Handelte es sich dabei doch um einen hochmodernen Ganzmetall-Bomber mit Einziehfahrwerk und außergewöhnlichen Leistungsparametern. Weshalb man ihn auch folgerichtig in die Kategorie SB für "Skorostnij Bombardirowschtschik" also Schnellbomber einreihte. Er wurde erstmalig im Spanischen Bürgerkrieg eingesetzt, wo er den Beinamen "Katjuschka" bekam. Anschließend flog er auch in China gegen die Japaner.
Nachdem die Tschechoslowakei diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion aufgenommen hatte, wurde dieses Baumuster auch von der Fa. Avia als B-71 in Lizenz produziert. Weil man davon ausging das sich der Entwurf an der US-amerikanischen Martin B-10 anlehnte, wurde die Tupolev SB-2 seitens der Deutschen Luftwaffe während des Russlandfeldzugs allerdings als "Martin-Bomber" bezeichnet. Zu Beginn dieses Konflikts begannen die Maschinen jedoch bereits zu veralten und wurden ab 1943 endgültig aus dem Fronteinsatz abgezogen.
Bausatz: Dieser Novo Kit, den es noch heute von der russischen Firma Ark zu kaufen gibt, entstand 1969 bei Frog und wurde, nachdem dieser Hersteller Bankrott gegangen war an die Sowjetunion verkauft. Er blieb anschließend lange Zeit das einzige Modell der SB-2 bis MPM 1998 ein weit besseres Modell herausbrachte. 2005 erschien dann von ICM ein in jeder Hinsicht zeitgemäßer Bausatz im Standardmaßstab.
Wahrscheinlich sollte man die Novo heute besser nur als einen Easykit ansehen. Immerhin ist die Oberfläche nicht mit einem Raster von Nietenreihen übersät, sondern wie bei Frog meist üblich, nur mit feinen erhabenen Linien. Eine Cockpitausstattung gibt es freilich nicht. Die Klarsichtteile wären hier aber recht klar ausgefallen.
Es gibt Alternativ-Teile wie zweiblättrige Propeller, oder ein Fahrwerk mit "Skiern". Auch werden noch zwei Bomben zur Befestigung unterhalb der Tragfläche mitgeliefert. Die Ruderflächen sind wie seinerzeit üblich beweglich. Abschließend hat man dann noch die Auswahl zwischen drei verschiedenen Decalsoptionen. Die Gussqualität der 87 Teile ist aufgrund von Grat und Sinkstellen bescheiden, außerdem findet man auch noch Auswerfermarken.
Fazit: Somit kann dieser Baukasten heute klarerweise nur noch als eine minimalistische Umsetzung des Vorbilds gelten. Da hier etliches nachgearbeitet bzw. gesupert werden müsste um ein Top-Model anpeilen zu können. Wodurch als positives Merkmal also leider nur der Nostalgiefaktor genannt werden kann.
N. (April 2020)