L.F.G. Roland D.VIa

Fly 48005 - 1/48

Vorbild: Der von Dipl.-Ing Tantzen bei der Luftfahrzeug-Gesellschaft m.b.H. entworfene Prototyp der Roland D.VI hatte den für LFG typischen Wickelrumpf, bei dem konische, keilförmige Holzleisten in Klinker-Bauweise wie ein Bootsrumpf zusammengefügt waren. Dieser Rumpf hatte sich mit seiner großen Festigkeit bereits bei der C.II wie bei der D.II bewährt. Unter dem Rumpf war ein kleiner Kiel angebracht, an dem die unteren Tragflächen befestigt waren. Die Maschine war von einem 160 PS Mercedes D.III-Reihenmotor angetrieben. Der Prototyp flog erstmals im November 1917.

Es kam zwar zu keiner Serienproduktion, aber zwei Vorserienflugzeuge D.VIa und D.VIb, das eine mit 160 PS Mercedes D.III, das andere mit Benz D.III 160 PS-Motor, wurden beim Jagdflugzeugwettbewerb in Adlershof im Januar/Februar 1918 intensiven Tests durch erfahrene Frontpiloten unterzogen. Die Roland-Jäger blieben eindeutig im Schatten der erfolgreichen Fokker D.VII, dennoch erhielt die L.F.G. eine kleine Bestellung, da man für den Fall von Lieferschwierigkeiten bei Fokker nicht nur auf einen Hersteller allein setzen wollte. Im Mai/Juni wurde die D.VI auch zum zweiten Flugzeugwettbewerb nach Adlershof geschickt, konnte sich jedoch nicht gegen die stärkeren Wettbewerber durchsetzen.

Insgesamt wurden 353 Maschinen produziert; neben den drei Prototypen 150 D.VIa mit 180 PS-Mercedes D.III-Motoren und 200 D.VIb, letztere mit 200 PS Benz III-Motoren, die ab Mai geliefert wurden. Beide Typen wurden auch an die Marine zur Sicherung ihrer Stützpunkte gegen feindliche Bomber geliefert.

Im Einsatz bewährte sich die L.F.G. Roland D.VI durchaus. Ihr geräumiges Cockpit bot gute Sicht nach allen Seiten, das Flugzeug reagierte sensibel auf die Steuerung und stieg eindrucksvoll schnell: 4.500 m wurden in 25 Minuten erreicht, und die Maschine war in dieser Höhe mit 160 km/h immer noch sehr schnell. Den günstigen Kurzstart-Eigenschaften stand allerdings ein schwieriges Landeverhalten gegenüber, vor allem bedingt durch das zu schmale Fahrgestell. Außerdem neigte der Benz-Motor bei entsprechender Belastung zum Überhitzen.

Am 31. August 1918 waren an der Front etwa 70 D.VI im Einsatz. In den Fronteinheiten gaben die Piloten jedoch der Fokker D.VII und der Pfalz D.XII den Vorzug.
Quelle: Wiki: Roland D.VI

Modell: Die noch junge Firma Fly hat sich zunächst einiger Vorbilder aus den Anfängen der Militärluftfahrt angenommen. Nach der Macchi M.5 folgt nun die L.F.G. Roland D.VI sowohl in der Ausführung D.VIa als auch b. Der Blick in den Bausatz verspricht viel. Die Plastikteile befinden sich an zwei hellbeigen Spritzrahmen. Die Farbe gefällt mir zwar nicht so toll, aber die Teile sind sehr gut abgespritzt. Leider warte ich noch immer auf des Eintreffen des Windsock Datafiles aber ich gehe davon aus, das dieses als Hauptreferenz genutzt wurde und daher das Modell diesen Plänen entspricht.

Die Oberfläche ist glatt und eben, die Gravuren sind scharfkantig und gleichmäßig tief. Den ganzen Bausatz würde ich in ein sehr gutes Kleinserienniveau einordnen. Die Verbinder zum Gießrahmen sind recht kräftig ausgeführt, weshalb ich zum Abtrennen der Teile unbedingt zur Rasierklingen- (z.B. JLC, CMK) bzw. PE-Säge (z.B. Hasegawa Trytool oder RB Productions) rate, um eine Beschädigung der Teile zu vermeiden. Im Rumpf müssen vielleicht die Auswerfermarken etwas herunter geschliffen werden. Die Tragflächenhinterkanten hat man schon dünner gesehen, ansonsten sieht aber alles sehr ordentlich aus.



Für Zusätzliche Details liegen ein kleiner Ätzteilbogen und einige Resinteile bei. Letztere sind in erster Linie für die Darstellung des Motors vorgesehen. Auch die Bauanleitung ist ganz brauchbar, wenn auch etwas klein gedruckt. Selbst der Verspannungsplan ist hinreichend deutlich. Allerdings verstehe ich die Vorgehensweise für die Losenge (noch) nicht.

Womit wir bei den Decals sind. Diese sind recht übersichtlich aber sauber und ohne erkennbaren Versatz gedruckt. Glücklicherweise liegt auch der Rautenstoff (Losenge) für die Ober- und Unterseite der Flügel bei. Hier ist allerdings ein seltsamer grauer Rand angedruckt, mit dem ich gerade bei den Rippenverstärkungen nicht viel anfangen kann ... vielleicht bringt das Datafile etwas Klarheit in diese Sache.

Drei Markierungsmöglichkeiten, die farbig auf der Kartonrückseite dargestellt sind, stehen zur Auswahl:

  1. Roland D.VIa Jasta 23b 1918
  2. Roland D.VIa amerikanische Kriegsbeute 1919 (das gleiche Flugzeug wie 1. allerdings mit leicht abgewandelter Markierung)
  3. Roland D.VIa unbekannte Einheit 1919 mit großem roten Rumpfsegment und Balkenkreuzen

Fazit: Interessanter und gut gemachter Bausatz von Fly. Mit der ebenfalls gerade erschienenen Focke-Achgelis 330 und der angekündigten BAC 167 Strikemaster wagt man sich ja auch in modernere Gefilde und nicht gerade auf ausgetretene Pfande. Man darf gespannt sein, was der tschechische Hersteller noch in petto hat, auch ein Blick auf die Website lohnt sich.

Steffen Arndt, Ettlingen (Oktober 2009)

Über das Forum von Aeroscale, habe ich noch folgende Kommentare von Dan-san Abbott (via Stephen Lawson) erhalten:

". . .Gentlemen: The Rol.D.VI prototypes had rectangular access doors.

The Production Rol.D.VIa and D.VIb had circular access doors.

The first twenty Rol.D.VIa machines had round steel tubulor interplanes struts with wood fairings with parallel edges, D.1200/18 to D.1219/18.

All subsequent machines had wood elipitical interplane struts with sheet steel ferrules on each end.

All Rol.D.VIa machines had the 180 Ps Mercedes D.IIIaü engine with an Axial propeller.

All Rol.D.VIa aircraft were covered with four color printed fabric, dark pattern on the upper surfaces and the light pattern on the under surfaces. Some Rol.D.VIs had four color printed fabric rib tapes, tapes matched the fabric, dark on dark and light on light, however most D,VIa machines employed natural color woven linen rib tapes.

On all Rol.D.VIa and D.VIb the ailerons, elevators and rudder were not taped.

All Rol.D.VIb were equipped with the Benz BzIIIav 195 Ps engine using a Germania propeller.

The first Rol.D.VIb production order D.2212/18 to D,2261/18 were covered five color dark intermediate pattern, dark on upper surfaces and light on undersurfaces with natural woven linen rib tapes.

All production orders to Rol.D.VIb 6124/18, the fuselage and interplanes struts were shellacked and varnished. Cowlings, doors, access panels, foot step, cabane and under carriage struts and axle fairing were dark olive green.

On Production orders Rol.D.VIb, D.6125/18 to D.6149/18 and D.7500/18 to D.7549/18, the fuselages were camouflaged from the nose in, lilac, natural varnish, medium light green and prussian blue on the af fuselage and fins.Cabane, undercarriage struts and metal panels were light greenish grey.

All subsequent Rol.D.VIb aircraft were covered with five color intermediate dark pattern, with matching rib tapes, the dark pattern on top and the light pattern on the bottom.

During the speed trials in Second Fighter Competition in May and June 1918, the Rol.D.VIa with the 180 Mercedes D.IIIaü engine kept up with the BMW engined Fok.D.VIIF and the PfalzD.XV. The Rol.D.VIb was as good as the Fok.D.VIIF.

Reference: "The Beknighted Rolands", Air Enthusiast Quarterly ,NO 2. 1976, Abbott and Grosz.
Blue skies,
Dan-San"