Vorbild: Die japanische Kyushu Q1W1 Tokai mit dem Codenamen LORNA war der erste echte U-Boot-Jäger im WK II, der speziell für diesen Zweck entwickelt wurde. Im Äußeren erinnert die Konstruktion entfernt an die Junkers Ju 88. Ab 1942 entstand das zweimotorige Flugzeug bei Kyushu für die kaiserliche japanische Marine und flog im September 1943. erstmals. Ab 1944 gingen die ersten Exemplare in Dienst.
Die zwei Hitachi Amakaze-32 9-Zylinder Sternmotoren hatten jeweils eine Leistung von 610 PS. Damit erreichte die Q1W1 nur eine Geschwindigkeit von 322 km/h und war bei einer Luftüberlegenheit der Alliierten eine leicht Beute für deren Jäger. Als Abwehrbewaffnung gab es nur ein 7,7mm-MG. Tragen konnte das Flugzeug zwei 250kg-Wasserbomben und zwei Zusatztanks. Weiterhin gab es noch eine oder sogar zwei 20mm-MKs unter der Tragfläche als Angriffswaffe. Hier wurden auch die ersten japanischen Radargeräte eingebaut. Insgesamt entstanden Insgesamt entstanden 143 Exemplare in unterschiedlichen Versionen.
Bausatz: Die Kyushu Q1W1 LORNA gab es schon vor Jahren von FineMolds als Bausatz in 1/72 und kürzlich wurde dieser mit neuer Verpackung und neuen Decals neu aufgelegt. Gedacht ist dieser für den japanischen Inlandsmarkt. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei hellgraue Spritzlinge mit 85 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit sechs Teilen, ein Decalbogen und die Bau- und Bemalungsanleitung.
Man findet auf den Großbauteilen schöne versenkte und erhabene Strukturen. Das Cockpit hat eine solide Ausstattung. Allerdings verweist FineMolds hier auf Sitzgurte aus dem eigenen Zubehörprogramm. Das gilt übrigens auch für das optional einzubauende Abwehr-MG. In der Summe dürfte dann das Ergebnis ausreichen, den Geräte und Instrumente haben schöne erhabene Strukturen und müssen nur ordentlich bemalt werden. Für das eigentliche Instrumentenbrett gibt es noch ein Decal.
Die Fahrwerksschächte haben ein paar wenige Strukturen aber dafür sieht das Fahrwerk selbst detailliert aus. FineMolds liefert die kleinen Hitachi-Sternmotoren als Relief mit erhabener Struktur. Diese verschwinden hinter einer relativ geschlossenen Motorhaube. Die Bohrungen für die Außenlastträger sollten noch vor dem Zusammenbau von Rumpf und Tragflächen angebracht werden.
Seiten- und Höhenleitwerk haben scharfe Hinterkanten. FineMolds liefert aber die zwei Bomben und zwei Zusatztanks mit und zeigt die Bestückung am Modell. Optional werden Antennen aus Kunststoff mitgeliefert. Diese sehen recht ordentlich aus und müssen je nach Bemalungsvariante genutzt werden.
Zum Glück gibt es die Farbangaben auch in Englisch, denn das Farbsystem kann ich leider nicht erkennen (Tamiya?) auf das FineMolds verweist. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt und enthält noch ein paar Wartungsmarkierungen.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Der einzige brauchbare Bausatz der Q1W1 LORNA in 1/72 kommt von FineMolds und ist sehr zu empfehlen!
Literatur:
Japanese Anti-submarine Aircraft in the Pacific War Ryusuke Ishiguro/Tadeeusz Januszerski, Mushroom Publishing 2018 ISBN 978-83-65281-39-5. |
Volker Helms, Godern (Oktober 2018)