Vorbild: Die sowjetische bzw. russische Luftfahrtindustrie verfügt über eine lange Tradition taktischer Militärflugzeuge, deren Hauptzweck die Unterstützung von Bodentruppen ist. Ob Iljuschin Il-2 oder Suchoi Su-2, beide Hersteller verfügen schon über Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg. Ende der 1960er Jahre suchten die Sowjetischen Luftstreitkräfte ein fortgeschrittenes Strahlflugzeug für diesen Zweck. Aus dem Entscheidungsverfahren ging die Su-25 als Sieger hervor.
Die Pilotenkabine und die wichtigsten Teile der Offensivelektronik der Su-25 sind durch eine geschweißte 12 bis 24 Millimeter starke Titanwanne geschützt. Die Pilotenkanzel ist mit einer Frontscheibe aus Panzerglas versehen. Das Flugzeug ist mit einem robusten Fahrgestell für Operationen auf Feldflugplätzen ausgestattet und braucht nur eine äußerst kurze Startbahn von rund 1200 Metern Länge. Die Su-25 verfügt über selbstdichtende Tanks in Rumpf und Tragflächen mit einer maximalen Kapazität von 3.660 Litern Kraftstoff. Viele Systeme der Steuerung und Regelung sind zur Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit mehrfach ausgeführt oder durch spezielle Vorrichtungen aus Stahl zusätzlich geschützt. Die interne Bewaffnung besteht aus einer doppelläufigen Kanone an der linken Bugunterseite.
Die zehn Aufhängevorrichtungen (fünf unter jeder Tragfläche, davon je eine für Luft-Luft-Raketen) können bis zu 4.400 Kilogramm an Bomben, Raketenbehältern, Lenkflugkörpern und Kanonencontainern SPPU-22 mit einer vertikal beweglichen Kanone GSch-23L aufnehmen. Der Anbau dieser Kanonencontainer kann auch entgegen der Flugrichtung erfolgen. Dadurch ist es möglich, „nach hinten“ zu schießen, wenn das Erdziel bereits überflogen wurde und während des Abfluges noch bekämpft werden soll. Der Anbau von infrarotgelenkten Luft-Luft-Lenkwaffen R-3S und R-60M zur Selbstverteidigung erfolgt an den äußersten Aufhängepunkten. An den anderen Aufhängevorrichtungen (meistens an den innersten je ein Kraftstoff-Zusatzbehälter) ist der Anbau von maximal vier je 800 Liter bzw. je 1.150 Liter fassenden Kraftstoff-Zusatzbehältern möglich.
Im Jahre 1982 wurde das Flugzeug in den Dienst der sowjetischen Streitkräfte gestellt. Sie wurde in Afghanistan zunächst in einer Erprobungseinheit, später aber auch in regulären Einheiten eingesetzt. Während des Krieges wurden die Flugzeuge mit einem minimalen Wartungsaufwand und zum Teil von Feldflugplätzen aus eingesetzt. Die Su-25 hat sich bei der Bekämpfung der afghanischen Widerstandstruppen als äußerst effektiv erwiesen. Nach sowjetischen Angaben waren während des neunjährigen Einsatzes in Afghanistan lediglich 22 Totalverluste zu verzeichnen. Weitere Einsätze der Maschine in den 1980er-Jahren fanden im Krieg des Irak gegen den Iran und im Bürgerkrieg in Angola statt. In den 1990er-Jahren wurden Maschinen dieses Typs in Tschetschenien und in Mazedonien eingesetzt, in Peru wurden sie gegen Drogenschmuggler eingesetzt.
Mit dem Zerfall der Sowjetunion gelangten Su-25 in die Streitkräfte der Russischen Föderation (etwa 200 Stück), aber auch anderen Nachfolgestaaten. Zu den weiteren Ländern in denen die Su-25 eingesetzt wurden oder werden gehören: Afghanistan, Angola (12 + 5 UB), Armenien (10), Aserbaidschan (10), Äthiopien (2 T + 2 UBK), Bulgarien (36 + 2 UB), Eritrea, Gambia, Georgien (5), Irak (~75K und UBK), Iran (5 K + 2 UBK aus dem Irak), Kasachstan (12 + 2 UB im Ausgleich gegen Tu-95), Demokratische Republik Kongo (10), Mazedonien (4, inzwischen an Georgien verkauft), Nordkorea (32 + 4 UB), Peru (10 + 8 UB), Slowakei (11 + 1 UB), Syrien, Tschechien (24 + 1 UB, 2000 eingelagert), Turkmenistan (46, davon 20 überholt und im Einsatz), Ukraine (~65), Ungarn, Usbekistan (~25) und Weißrussland (~80).
Quelle: Auszug aus dem Umfangreichen Wiki zur Su-25
Bausatz: Wie zur Spielwarenmesse in Nürnberg angekündigt, veröffentlicht Eduard nach und nach die 1/48er Modelle von Kopro/OEZ. Nun ist also die Su-25 bzw. Su-25K dran. Nach meiner Meinung ist der Grundbausatz formtechnisch das schwächste Werkzeug der Reihe. Sämtliche Gravuren sind schwammig (auch schon in der ersten Edition im häßlichen blauen Karton von OEZ). Wenn ich mich recht entsinne erschien er in der Zeit des Zerfalls des RGW bzw. Warschauer Vertrages und somit in einer wirtschaftlichen Umbruchphase, woher vielleicht dieser Unterschied zu den anderen Formen liegt. Die ausgewaschenen Gravuren sind aber zumindest alle versenkt dargestellt. Weiterhin positiv zu erwähnen ist, dass die Su-25 gut getroffen ist und nicht ein Prototyp für den Formenbau herhalten musste (wie beim Monogram Modell).
Eduards Box ist die beste Edition dieses Bausatzes bisher. Man erhält neben den bekannten und sauber abgespritzten Plastikrahmen natürlich eine erklägliche Anzahl von Photoätzteilen und dazu einige Resinteile für das Cockpit und die Außendetaillierung. Wie gewohnt liegen auch Masken bei, die ich leider zu fotografieren vergaß (wobei man da leider ohnehin nicht viel erkennen würde). Und schließlich spendiert Eduard dem Modell 6 interessante Bemalungsvarianten.
Der Bau des Modells ist durchaus anspruchsvoll und die zusätzliche Verwendung von Resin- und Photoätzteilen erleichtert das Unterfangen nicht unbedingt. Hauptproblem war bei mir in der Vergangenheit das versäubern der Klebelinien: Rumpf, jedes Triebwerk, die Kanten vom Triebwerk zum Flügel und zum Rumpf uswusf (was schließlich zum Scheitern des Projektes führte). Auch das Verschleifen der Ansaugschächte und Triebwerksauslässe ist nicht sehr einfach gewesen und ich empfehle den Erwerb von FOD-Covern (Abdeckungen zum Schutz vor Fremdkörperbeschädigungen). Diese gibt es bereits für den Monogram Bausatz und Quickboost wird hoffentlich auch noch welche für diesen Bausatz produzieren.
Bemalungsvarianten: Die Abziehbilder sind diesmal nicht bei Cartograf produziert sondern von Eduard selbst, was man bei meinem Exemplar leider auch sieht, da das Rot und das Weiß gegeneinander verdruckt sind. Zum Glück wirkt sich das hauptsächlich bei den großen Nummern mit weißem Rand aus. Allerdings sehen auch die Decals 49 seltsam aus.
Link zur Bauanleitung: 1150 Su-25K
Fazit: Trotz der eingangs ausgeführten Kritik, ist dies der derzeit beste Su-25 Bausatz, den man kaufen kann. Wer sich also für die Su-25 als 48er Modell interessiert, sollte zuschlagen, zumal frühere Editionen inzwischen auch nicht mehr so leicht erhältlich sind.
Steffen Arndt. Ettlingen (August 2010)