Spitfire Story
The Few
Vickers Supermarine Spifire Mk.I

Eduard 11143 - Limited Edition/Dual Combo - 1/48

Vorbild: Die Supermarine Spitfire war ein britisches Jagdflugzeug von Supermarine Aviation Works (Vickers), Ltd. Der Variantenreiche Tiefdecker wurde während des gesamten Zweiten Weltkrieges von der Royal Air Force und vielen alliierten Luftstreitkräften an allen Fronten eingesetzt. Die gute Wendigkeit des Flugzeugs machte es bei den Piloten sehr beliebt. Die Maschine gehört zu den meistgebauten Flugzeugtypen – insgesamt wurden mehr als 20.000 Spitfires aller Varianten gebaut. Sie blieb bis weit in die 1950er Jahre im Dienst.


Rumpfspritzling ohne Tankpanzerung oben und unten mit

Supermarine hatte mit Entwürfen des Chefkonstrukteurs Mitchell, die kräftige Motoren von Napier oder Rolls-Royce mit aerodynamisch optimierten Flugwerken kombinierten, dreimal die Schneider-Trophy gewonnen. Obwohl sich die Technologie und die Anforderungen für Rennflugzeuge nur bedingt auf Militärflugzeuge übertragen ließen, so waren doch ein kräftiger Motor und eine fortschrittliche Aerodynamik auch für Jagdflugzeuge gefragt. 1930 produzierte Mitchell als Antwort auf eine Ausschreibung des britischen Air Ministry das erste Jagdflugzeug, den Eindecker Supermarine Type 224 mit Knickflügeln und einem starren Fahrgestell. Die Supermarine Type 224 erfüllte die Erwartungen des Luftfahrtministeriums genauso wenig wie die Entwürfe der Konkurrenz. In einem von Supermarine finanzierten Projekt richtete Mitchell seine Aufmerksamkeit nun auf einen verbesserten Entwurf, der auch die Unterstützung der Supermarine-Muttergesellschaft Vickers erhielt. Das daraus resultierende Flugzeug hatte aufgrund seines einziehbaren Fahrwerks, der geschlossenen Pilotenkanzel und des sehr viel stärkeren PV-12-Motors von Rolls-Royce deutlich bessere Flugleistungen.

1935 schrieb das Luftfahrtministerium erneut einen Auftrag für ein Jagdflugzeug aus. Der neue Supermarine-Entwurf wurde letzten Endes wieder mit der Begründung abgelehnt, dass er nicht für die geforderte Bewaffnung mit acht Maschinengewehren geeignet war. Aufbauend auf diesem Entwurf schuf Mitchell daher einen weiteren Jäger mit der Bezeichnung Type 300, der durch neue elliptische Tragflächen genug Platz für die Bordwaffen bot. Das Luftfahrtministerium war mit diesem neuen Typ zufrieden und stellte unter dem Projektnamen F.10/35 Mittel für den Bau weiterer Prototypen zur Verfügung. Der erste dieser Prototypen der späteren Spitfire flog am 5. März 1936. Die guten Flugleistungen veranlassten das Luftfahrtministerium, noch während der Erprobung durch Vickers-Testpiloten eine Bestellung über 310 Stück aufzugeben.

Die Mk I wurde ursprünglich von einem Merlin-Mk-II-Motor mit 1.030 PS angetrieben, der auf einen zweiblättrigen hölzernen Propeller mit festem Anstellwinkel arbeitete. In dieser Konfiguration wurden jedoch nur 77 Exemplare geliefert, danach wurde ein dreiblättriger Metall-Verstellpropeller der Firma de Havilland eingebaut, der zwischen zwei verschiedenen Luftschraubensteigungen umgeschaltet werden konnte. Obwohl sich das Gewicht der Luftschraube von 41,5 kg auf 175 kg erhöhte, ergab sich eine Leistungssteigerung. Die Rollstrecke beim Start verringerte sich von 382 m auf 291 m. In 6000 m Höhe steigerte sich die Höchstgeschwindigkeit von 577 km/h auf 584 km/h. Die Dienstgipfelhöhe stieg von 9400 m auf 10450 m. Kurz vor Beginn der Luftschlacht um England wurde eine weitere dreiblätterige Luftschraube eingeführt. Diese war stufenlos verstellbar und arbeitete mit einer konstanten Drehzahl. Es gab zwei verschiedene Typen der Firmen Rotol und de Havilland. Das Gewicht der neuen Luftschraube betrug 250 kg. Die Rollstrecke beim Start verringerte sich auf 205 m.

Wie gefordert bestand die Bewaffnung aus 8 7,7mm Browning MGs. In der 19. Staffel wurden während der Schlacht mehrere als Mk IB bezeichnete mit 2 x 20mm Hispano Kanonen bewaffnete Spitfires erprobt. Man schätzte die Zerstörungskraft der Kanonen, allerdings litten die Geschütze so häufig unter Ladehemmungen, dass die IB aus dem Kampf gezogen und die 19. Staffel auf eigenen Wunsch wieder mit MG-bewaffneten Spitfires ausgerüstet wurde. Im Laufe der Produktion wurden verschiedene Verbesserungen eingeführt, unter Anderem erhielten der Windschutz und der Rumpftank eine zusätzliche Panzerung. Insgesamt wurden von den 2.160 bestellten Mk I 1.583 Stück ausgeliefert, bevor die Produktion auf die neue Version Mk II umgestellt wurde.
Auszüge aus den Wikis Supermarine Spitfire und Versionen der Spitfire

Bausatz: Wie schon im vergangenen Jahr bringt Eduard eine der echten Neuheiten zur Jahresmitte heraus. Wiederum als Limited Edition, diesmal aber mit zwei Bausätzen in der Box. Eigentlich hatte ich als nächste Spitfirevariante nach der Mk.IX die vielseitig verwendete und Variantenreiche Mark V erwartet, aber Eduard hat den 80. Jahrestag der "Battle of Britain" zum Anlass genommen die Supermarine Spitfire Mark I in den Handel zu bringen. Nach der außergewöhnlich guten Spit Mk.IX muss man hier zumindest das gleiche Niveau erwarten, und - soviel sein schon vorweg genommen - man wird nicht enttäuscht.

Der gesamte Aufbau des Bausatzes ist dem der Spitfire Mk. IX sehr ähnlich. Mehrer versionsspezifische Gießrahmen werden durch weitere "allgemeine" Spritzlinge ergänzt. Einige sind sogar schon mit Spitfire Mk.I-V gekennzeichnet, ebenso der klare Gießrahmen. Negativ fallen die Vielzahl eingesunkener Stellen an den Gießrahmen auf. Leider sind auch einige Bauteile wie die Auspuffstutzen betroffen. Positiv ist die Variantenvielfalt (von denen nicht alle hier zu nutzen sind): 5 Kanzeln, 4 Propeller, 3 Antennenmasten, verschiedenen Kühlerkonfigurationen, Tankpanzerung, diverse Cockpitkonfigurationen uswusf. Dies erfordert aber auch die frühzeitige Entscheidung für eine Bemalungsvariante sowie das genaue Studium der Bauanleitung! Doch weiter mit den Oberflächen. Der Flügel ist Standard und hat versenkte Gravuren und Niet-Immitationen verschiedener Größe. Der Rumpf orientiert sich an den bei der Tempest getesteten Verfahren und hat sowohl erhabene als auch versenkte Nieten. Hier ist beim Bau Aufmerksamkeit geboten, damit man die schönen Strukturen nicht beschädigt!

Wie immer sind auch Fotoätzteile und Masken im Bausatz enthalten. Dies ist nachwievor eines der hervorragenden Merkmale der Eduard ProfiPacks und Limited Editions, man hat alles in einer Box. Zusätzlich gibt es in dieser Limited Edition eine Resinfigur von Douglas Bader. Ich finde diese recht gut getroffen von der etwas steifen Pose wegen der Beinprothesen bis zum kantigen Gesicht. Zusätzlich hat Eduard im Brassin und Fotoätzteilprogramm ein breites Spektrum an Zubehör im Angebot, aber - wie schon erwähnt - braucht man davon nichts zwingend, um den Bausatz fertigzustellen. Lediglich bei den Auspuffstutzen kann man überlegen, auf das Verfüllen der Sinkmarks zugunsten des Brassinteils zu verzichten.

Bemalungsvarianten: Die Abziehbilder sind ganz klar einer der Pluspunkte dieses Bausatzes. Mit ihnen können zehn Vorbilder dargestellt werden. Hier erweist es sich als hilfreich, dass Eduard in eine eigene Decal-Produktion investiert hat, da der Branchenprimus Cartograf eine ganze Weile nicht produzieren konnte bzw. durfte. Ob das inzwischen schon gelockert wurde, ist mir nicht bekannt. Im Bausatz ist jedenfalls ein Bogen (fast A4) mit farbigen Markierungen, ein Bogen etwas größer als A5 mit Codes und zwei C6 Bögen mit Wartungshinweisen.

  1. Spitfire Mk.I "19" K9795, No. 19 Squadron, RAF Duxford/Cambridgeshire, Oktober 1938
  2. Spitfire Mk.I "PN o M" No. 41 Squadron, RAF Catterick/North Yorkshire, Frühjahr 1939
  3. Spitfire Mk.I "FZ o L" K9906, Pilot: F/O Robert Stanford Tuck, No. 65 Squadron, RAF Hornchurch/Essex, Sommer 1939
  4. Spitfire Mk.I "LO o O" K9955, Pilot: F/O Archibald Ashmore McKellar, No. 602 Squadron, RAF Drem, East Lothian/Schottland, März 1940
  5. Spitfire Mk.I "KL o B" N3180, Pilot: P/O Alan Christopher Deere (RNZAF), No. 54 Squadron, RAF Hornchurch/Essex, Mai 1940
  6. Spitfire Mk.I "ZD o D" P9443, Pilot: F/Lt Douglas Bader, No. 222 Squadron, RAF Duxford/Cambridgeshire - Kirton in Lindsey/Lincolnshire, Anfang Juni 1940
  7. Spitfire Mk.I "ZP o A" K9953, Pilot: F/Lt. Adolph Gysbert Malan, No. 74 Squadron, RAF Hornchurch/Essex, Juni/Juli 1940
  8. Spitfire Mk.I "EB o G" N3162, Pilot: P/O Eric Stanley Lock, No. 41 Squadron, RAF Hornchurch/Essex, August/September 1940
  9. Spitfire Mk.I "QV o H" X4425, Pilot: F/Sgt. George Cecil Unwin, No. 19 Squadron, RAF Fowlmere/Cambridgeshire, August/September 1940
  10. Spitfire Mk.I "LO o G" X4382, Pilot PO Osgood Villiers Hanbury, No. 602 Squadron, RAF Westhampnett/Sussex, September 1940

Die Decals sind bei Eduard gedruckt und von guter Qualität. Die Versiegelung ist glänzend und Probleme sind nicht zu erwarten. Ob wirklich alle Maschinen dunkelgraue Codes hatten, vermag ich mangels Detailkenntnis nicht zu beurteilen. Ansonsten bekommt man für sein Geld viel geboten! (ich hab auch einen zweiten Bausatz gekauft...)

Fazit: Eduard legt mit diesem Bausatz die Latte noch einmal etwas höher. Die Oberflächendetails der Rumpfes sind wirklich toll gemacht. Allerdings sollte in die Produktionsvorbereitung und -kontrolle etwas mehr Zeit investiert werden, damit die Anzahl der Sinkmarks verringert werden kann. Das ist aber meckern auf hohem Niveau und mir ist durchaus bewußt, dass es dieses Jahr durchaus schwierig ist, solche Projektarbeit in Ruhe durchzuführen. Alles in allem ein Top-Bausatz. Wer interessiert ist, sollte relativ zeitnah zugreifen, da die Limited Edition wahrscheinlich recht zügig vergriffen sein wird (wie im letzten Jahr die Mustang).

Steffen Arndt, Barsinghausen (August 2020)