Spitfire HF Mk. VIII

Eduard 8287 - ProfiPack - 1/48

Vorbild: Die Supermarine Spitfire, besungen in unzähligen Publikationen, hat bei den Briten längst Heldenstatus als Retterin Britanniens vor den Nazis. Da die Mk.V aber Ende 1941 von der deutschen Fw 190 deklassiert wurde, benötigte die Evolution der Spitfire einen kräftigen Schub. Diesen erhielt sie, als man als Notbehelf in aller Eile den 1565 hp Rolls-Royce-Merlin 61-Motor in Mk.V-Rümpfe einbaute. Dieses Provisorium wurde mit mehr als 7000 gebauten Exemplaren zur meistgebauten Version der Spitfire und flog auf sämtlichen Schauplätzen des zweiten Weltkrieges und noch viele Jahre danach. Die dritthäufigste Version nach der Mk. IX und der Mk. V wurde die Mk. VIII, deren Produktion entgegen der Typbezeichnung erst nach der Mk. IX begann. Von dieser unterschied sie sich äußerlich vor allem durch das hohe, spitze Seitenruder und das einziehbare Spornrad. Die Maschinen mit dem HF-Kürzel waren für Einsätze in großen Höhen konzipiert und hatten fast immer die verlängerten Flügelspitzen, vor allem aber wurden sie von speziellen Höhen-Merlin-70-Motoren angetrieben. Ihre Einsatzgebiete umfassten vor allem den Mittelmeerraum, Ostasien sowie Australien.

Bausatz: Zum Spitfire Mk.VIII-Kit hat Marco bereits einige interessante Anmerkungen gemacht. Wie bei Eduard üblich wurden hier versionsspezifische Rahmen mit den Teilen für Rumpf und Flügel samt den verlängerten Flügelenden mit den Standardrahmen für die Spitfire-Innereien kombiniert. Im stabilen Karton finden sich eine farbige 18-seitige Bauanleitung, rund 190 dunkelblaugraue Kunststoffteile an vier Rahmen, je zu zweit in wiederverschließbaren Tüten verpackt, 14 Klarsichtteile, ein Rahmen bedruckte Fotoätzteile und Eduards hauseigene Lackiermasken, letzteres alles in Clipsbeuteln. Die Qualität ist wie von den letzten Bausätzen her bekannt makellos, Sinkstellen und Grat fehlen gänzlich, Auswerfermarkierungen sind an Stellen gelegt worden, wo sie nach dem Bau unsichtbar bleiben.

Die Oberfläche zeigt feinste versenkte Gravuren in verschiedenen Stärken und auch die Nieten sind in mehreren Varianten zu finden. Die kleinsten auf den Beplankungsblechen sind kaum zu sehen und dürften nach der Lackierung noch weiter in den Hintergrund treten. Dann gibt es größere Exemplare z.B. an den Rumpf-Flügel-Übergängen und schließlich findet man etwas erhaben nachgebildete Schnellverschlüsse an der Motorhaube. Wem letztere zu prominent sind, kann sie durch Abschleifen mildern.

Auf eine Motornachbildung hat man bei Eduard verzichtet, aber die Nachbildung der Auspuffrohre in Fishtail-Form ist exquisit, und sie sind hohl. Für das Fahrwerk gibt es zwei verschiedene Abdeckungen (für Beine mit und ohne Stoßdämpferscheren), Vier- und Fünfspeichenräder und ein Ätzteil für Räder mit geschlossener Felge.

Die Glasteile sind dünn und klar. Während die Windschutzscheibe ein separates Teil ist, liegen für den Rest der Verglasung entweder eine separate Schiebehaube und das Rumpfrückenteil bei, oder, zum Bau der Haube im geschlossenen Zustand gibt es ein kombiniertes Hauben- und Rumpfrückenteil.. Alle Steuerflächen bis auf die Landeklappen sind separat nachgebildet. Beim Höhenruder gibt es ein gemeinsames Bauteil für beide Seiten mit einer durchgehenden Achse. Dies entspricht im Prinzip der Konstruktion des Originals und verhindert bei Hektikern wie mir, dass die Ruder auf jeder Seite anders stehen. Höhenleitwerk und -ruder gibt es außerdem mit schrägen wie mit geraden Ausgleichsflächen.

Das Cockpit wird durch ein vierseitiges geschlossenes Bauelement repräsentiert. Hier findet sich eine große Detailfülle, die durch die Verwendung der beiliegenden bedruckten Ätzteile noch weiter erhöht wird. Die bedruckten Ätzteile bieten ein mehrschichtiges Instrumentenbrett, cremefarbene Gurte (Sutton-Typ?), unbedruckte Panzerplatten für den Piloten, die recht komplexe Fahrwerkskontrolle und diverse weitere Kleinteile.

Bemalung: Der Decalbogen bietet wie bei Eduards Profi-Packs üblich fünf Versionen:

Als Farbsystem werden Gunze Mr. Color und Mr. Hobby Color angegeben.

Fazit: Eduard bietet hier eine weitere tolle Auflage ihres bewährten Spitfire Mk. VIII-Kits mit interessanten Bemalungsvarianten an. Mir persönlich gefällt am besten die unigraue Variante A der No.32 Squadron. Wegen der zahlreichen kleinen Teile und den Ätzteilen ist dieser Bausatz nur Modellbauern mit etwas Erfahrung zu empfehlen.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Utz Schißau, Berlin (April 2018)

Literatur: