Vorbild: Ausgangspunkt war das zweisitzige Doppeldecker-Sportflugzeug Sopwith Tabloid. Der landgestützte Prototyp hatte im November 1913 seinen Erstflug. Die beiden Besatzungsmitglieder saßen nebeneinander die Steuerung erfolgte über Trägflächenverwindung. Die Wasserflugzeugvariante entstand für die Schneider Trophy, die sie am 20. April 1914 gewann.
Mit Kriegsbeginn 1914 entstand eine einsitzige Serie von ca. 36 Maschinen die das Royal Flying Corps und der Royal Naval Air Service in Frankreich und als schnelle Aufklärungsflugzeuge eingesetzt. Einige Marinemaschinen erhielten ein Lewis-Maschinengewehr auf der oberen Tragfläche, andere schossen durch den gepanzerten Propeller. Russland baute einige in Lizenz. (nach Wiki)
Bausatz: Anfang der 1990er Jahre entstanden in Tschechien zahlreiche Kleinserienproduzenten. Einer der ersten 72er Flugzeugbausätze von Eduard war 1993 die Sopwith Schneider. Der kleine Karton enthält 20 Kunststoffteile, drei Ätzteilplatinen, einen Film, Abziehbilder und die Bauanleitung.
Die Plastteile sind typisch für damalige short run Bausätze mit wenig Details versehen. Dafür gibt es grobe Angüsse, flash und ähnliche wenig erfreuliche Dinge. Allerdings gibt es bereits Alternativteile für verschiedene Versionen der Maschine.
Im Gegensatz zu heutigen Bausätzen, die auch ohne Ätzteile baubar sind, liefert eine der Platinen die gesamte Verstrebung als Ätzteile.
Die anderen Platinen sind für die Motordetaillierung
und das Cockpit gedacht.
Der Verspannungsplan war schon damals sehr gut.
Bemalung: Mit den Abziehbildern können vier Maschinen gestaltet werden. Die Hintergrund Angaben sind auf Trumpeterniveau, d.h. es gibt keine. Farbangaben erfolgen ohne Referenzen.
Fazit: Dieser Bausatz ist eine echte Herausforderung durch die Kombination Kunststoff-Metall. Die anspruchsvolle Verspannung ist der I-Punkt des Baus. Allerdings erhält man am Ende ein Modell, das bei Ausstellungen doch etwas aus dem Rahmen fällt.
Jürgen Willisch, Potsdam (April 2020)