Vorbild: Bei Sikorsky in den USA entstand in den 1930er Jahren mit der Bezeichnung S-43 ein zweimotoriges Amphibienflugzeug. Es sollte für zivile Zwecke genutzt werden. So setzte die Pan American World Airways auf dem gesamten amerikanischen Kontinent ein. Eingesetzt wurden Flugzeuge dieses Typs auch von einer französischen Gesellschaft, einer aus Norwegen und in Nationalchina.
Die S-43 flog erstmals 1935 und insgesamt entstanden 53 Exemplare. Darunter war auch eine S-43B mit Doppelseitenleitwerk. Fünf Exemplare gingen ab 1937 unter der Bezeichnung OA-8 an die USAAF und weitere 16 stellte die US Navy unter der Bezeichnung JRS-1 in Dienst. Die letzte JRS-1 erreichte die Navy erst 1939. Ein Exemplar davon hat bis heute in den USA überlebt.
Bausatz: Die S-43/JRS-1 ist ursprünglich ein Produkt von special hobby. Inzwischen nahm sich eduard diesem Bausatz an und brachte eine limitierte Edition unter der Bezeichnung "The Boat" heraus. In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei blaugraue Spritzlinge mit 115 Einzelteilen, 23 Klarsichteile, 30 Resinteilen, ein mehrfarbig bedruckter Fotoätzteilbogen, gelben Masken, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung sowie das kleine Buch zum Vorbild.
Die Spritzgussteile stammen noch aus einer Short-Run-Form von special hobby und daher liefert eduard ein paar Resinteile mit. Damit lassen sich die fehlenden Kleinteile gut nachbilden. Der Bau beginnt mit dem Innenraum. Im Cockpit gibt es ein mehrfarbig bedrucktes Instrumentenbrett. Für die beiden Pilotensitze gibt es geätzte Metallgurte. Weiter hinten in der Kabine werden die Gurte mittels Decals dargestellt. Alles Sitze sind aus Resin. Etwas fummelig sind die vielen kleinen runden Kabinenfenster. Einige davon werden verspachtelt und werden undurchsichtig. Im Heck gibt es auch noch eine passende Leiter für die Passagiere…
Leider verschwindet die ganze Pracht der Kabine hinter kleinen Fenstern, denn nur eine kleine Schiebetür lässt einen Blick nach innen zu. Viele kleine Fotoätz- und Resinteile werden als Beschläge für die Ruder verbaut. Die beiden Sternmotoren aus Resin sehen gut aus und müssen noch bemalt werden. Wer will, der kann diese mit einem hauseigenen Set nachdetaillieren.
Die Stützschwimmer müssen verspannt werden. In der Bauanleitung gibt es einen schönen Plan als Hilfestellung. Den bietet eduard auch für die Montage des Hauptfahrwerks. Mittels der beiliegenden Masken lassen sich die Klarsichteile unproblematisch abkleben.
In der Bauanleitung bezieht edauard sich auf die Farbsysteme von GUNZE. Die Decals sind tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalungen:
Fazit: Ein toll gemachter limitierter Bausatz der Sikorsky JRS-1 von eduard in 1/72. Unverständlich ist für mich, dass man noch einen separaten Fotoätzteilbogen herausgebracht hat. Dieser hätte schon in die Kiste gehört! Für sehr fortgeschrittene Modellbauer sehr zu empfehlen.
Erhältlich sind die Bausaätze für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de) oder für Endkunden im Handel.
Volker Helms, Godern (Juni 2017)