Vorbild: Die Saab J 35 war das konsequente Nachfolgemuster der erfolgreichen Saab Lansen. Die erste der 640 Draken (Drachen) wurde 1960 in Dienst gestellt. Erst 1998 erstzte das neue Modell Saab Gripen die letzte Draken.
Das auffällige aber elegante Erscheinungsbild des Mherzweckkampfflugzeuges ergibt sich aus der Tatsache, das sich die schwedischen Flugzeugkonstrukteure das Prinzip der Doppeldeltakonstruktion zu eigen machten. Zu erkennen ist die Bauweise vor allem an den breiten flachen Treibwerkseinläufen, welche dann in das Delta-Tragwerk übergehen. Dieses Prinzip vereint eine hohe Geschwindigkeit mit den für schwedische Kampfflugzeuge so wichtigen Langsamflugeigenschaften. Außerdem wurde darauf Wert gelegt, dass dieser Düsenjäger auch auf unbefestigten Pisten oder auf Autobahnen starten und landen konnte. Ein sichtbares Beispiel dafür ist das ausfahrbare Heckrad. Für ein kleines Land wie Schweden sind solche Flugeigenschaften im Verteidigungsfall äußerst wichtig. Vor allem im "Kalten Krieg" war das ein wichtiger Faktor, an dem auch die deutsche Bundesluftwaffe gearbeitet und experimentiert hat.
Angetrieben wurde die Draken mittels eines Svenska Fygmotor RM6C Typ 67. Die interne Bewaffnung bestand aus einer 30 mm Aden Kanone aus britischer Lizenzfertigung. Als externe Bewaffnung konnten an sage und schreibe 13 Außenlaststationen diverse Lenkwaffen, Bomben oder Zusatztanks mitgeführt werden. Die Draken war also kein "Smörebrod von Ikea" sondern ein ernsthafter Gegner für alle, die die Schweden nicht in Ruhe lassen wollten.
Bausatz: Der Bausatz ist eine Wiederauflage des Hasegawa Modells, welches 2008 in den Handel kam. Somit sind die rund 130 Teile aus hellgrauem Kunststoff von guter Qualität und verfügen selbstverständlich auch über negativ geprägte Gravuren.
Eduard legt dieser Auflage zwei Platinen aus teilweise farbigen Messingätzteilen, sowie 13 Teile aus hochwertigem Kunstharzmaterial der firmeneigenen "Brassin" Serie bei. Bei den Messingteilen wird vor allem das Cockpit, aber auch die Nachbrennersektion des Triebwerkes, die Versiegelung der Flügelhinterkanten und des Leitwerkes berücksichtigt.
Außerdem gibt es einen Satz zum Maskieren der Kanzel und der Räder. Das erleichtert in diesem Bereichen den korrekten Anstrich. Die Kunstharzteile lagern, durch Schaumstoff geschützt, bruchsicher in einer separaten Schachtel. Die Ausführung ist, wie eigentlich immer, bei diesen Teilen hervorragend. Besonders der Schleudersitz, beim Original aus schwedischer Produktion, sticht hervor. Da es laut Bauanleitung einige kleine Variantenunterschiede gibt, liegen für das Cockpit auch unterschiedliche Instrumentenkonsolen und Armaturenbretter bei. Das gibt dann auch Rückschlüsse auf eine gute Recherche, besonders was die finnischen und österreichischen Maschinen anbelangt.
Auch gibt es die Möglichkeit eine Draken der dänischen Luftwaffe zu bauen. Deren spezielle Pylone sind nicht enthalten und müssen extra beschafft werden. Insgesamt lässt der Bausatz also vier Varianten zu, wobei es natürlich auch eine schwedische Maschine zu bauen gibt. Die sehr attraktive Saab J 35F mit roten Seitenleitwerk, und dem Gespenst als Symbol ziert auch den toll gestalteten Stülpkarton. Diese wurde von Kapitän Vincent Ahlin 1989 in Ängelholm-Barkara geflogen. Zusammen mit den mittelalterlichen nordischen Drachensymbolen, wie man sie auch, zumindest im Hollywood-Bereich bei den berühmten Schiffen der Nordmänner, oder Wikinger am Bug sehen kann.
Bemalung: Für vier Gestaltungsmöglichkeiten liegen sauber bei Cartograf gedruckte Decals bei:
Fazit: Was man zum Abschluss über die Gesamtausführung, Details usw. sagen kann: Hervorragend. Das Modell ist die einzige korrekte Saab 35 die auf dem Modellbaumarkt zu finden ist. Ein absoluter "Eycatcher" eben. Sehr zu empfehlen.
Kaufen kann man den Bausatz im gut sortierten Einzelhandel oder bei Eduard direkt.
Jürgen Bauer, Berlin (August 2015)