Vorbild: Die SPAD XIII war eine in den Abmessungen leicht vergrößerte Weiterentwicklung des französischen Erfolgsmodells SPAD VII. Trotz der äußerlichen Ähnlichkeit war die innere Struktur komplett überarbeitet, ein leistungsstärkerer Hispano-Suiza 8Ba Reihenmotor und ein zweites MG eingebaut worden. In Dienst gestellt wurde die SPAD XIII ab 1917 und blieb bis zum Ende der 1920er Jahre in verschiedenen Ländern im Einsatz. Dazu gehörten die USA, die Sowjetunion bzw. Weißrussland. Dort wurde sie im Bürgerkrieg von beiden Seiten eingesetzt. Besonders beliebt war das Jagdflugzeug bei den amerikanischen Freiwilligenverbänden, die ab 1917 auf Seiten der Franzosen gegen das deutsche Kaiserreich kämpften. Der berühmteste Vertreter der USA war Eddi Rickenbacker, der mit der SPAD XIII 26 Luftsiege errang. Insgesamt wurden etwa 7300 Flugzeuge gebaut.
Bausatz: Da es sich hier um eine sogenannte "Weekend Edition" handelt, sind "nur" ca. 80 hoch detaillierte Bauteile aus Plastik im Karton enthalten. Dazu gehörte eine schön gestaltete Bauanleitung mit Farbrissen und ein großer Decalbogen.
Der Aufbau des Rumpfes ist etwas ungewöhnlich, weil er aus drei Hauptkomponenten besteht. Zwei Hälften und das obere Teil mit dem angegossenen Höhenleitwerk. Auch muss am Vorderrumpf noch die untere Verkleidung angebracht werden. Die Passung ist aber in Ordnung. Es wirkt alles nur etwas kompliziert. Sehr aufwändig und darum auch nicht anfängertauglich, dürfte die Konstruktion der Doppeldeckerflügel mit den vielen Verstrebungen sein.
Bestechend ist die Gestaltung des Cockpits. Um die Instrumente hervorzuheben, sind Decals vorhanden. Auch die Steueranlage ist komplett wiedergegeben. Es fehlen nicht einmal die Kabel.
Auf die kleinen Unterschiede beider Maschinen wurde im Prinzip eingegangen. Da wären einmal die Kupferrohre vom Flügeltank zum Motor, sowie unterschiedliche Windschutzscheiben. Allerdings wurde ein wichtiges Detail bei der amerikanischen Variante übersehen. Die beiden seitlichen vorderen Motorraumbelüftungsbleche sind bei dieser Maschine durch Maschendraht ersetzt. Eine Imitation fehlt dem Bausatz. Wer also die Möglichkeit hat, sich die Ätzteile für das Modell zu besorgen, sollte es für diese Variante tun.
Bemalung: Die Maschine von Capitaine Rene Paul Fonk ist mit dem Storchenemblem der Escadrille SPA. 103 nicht weniger attraktiv als die 26 von Frank Luke mit dem amerikanischen Weißkopfseeadler an den Rumpfseiten.
Fazit: Die kleine SPAD mit ihren über 80 Bauteilen ist ein richtiges Schnäppchen. Der Bausatz ist absolut empfehlenswert.
Vielen Dank an Eduard für die Bereitstellung des Musters.
Jürgen Bauer, Berlin (Oktober 2015)