Dieser Bausatz kommt mit der Klassifizierung "Weekend edition" in den Handel. Das bedeutet, außer den Bauteilen aus Kunststoffmaterial sind keine weiteren Extras wie Fotoätzteile in dem attraktiven Stülpkarton enthalten.
Macht aber nichts, weil aus den 78 Bauteile auch ohne alle Zurüstsätze sicher ein schönes Modell des bekannten französischen Jagdflugzeuges entstehen kann. Alle Bauteile sind sauber und präzise abgespritzt und das auch beim Original spartanisch ausfallende Cockpit braucht, außer vielleicht den Sitzgurten, keinerlei weitere Verbesserungen. Allein der Le Rhone 9 Umlaufmotor wirkt ohne Stößelstangen etwas verloren.
Die Darstellung der Leinwandbespannung auf den Tragflächen,diese gibt es für eine weitere Variante in zweifacher Ausführung, erscheint auf den ersten Blick etwas übertrieben. Nach dem Lackieren kann sich der Eindruck relativieren. Und es besteht ja noch die Möglichkeit, dem Ganzen mit etwas Schleifpapier zu Leibe zu rücken. Passstifte für die Rumpfhälften gibt es nicht.
Als Bemalungsvorschlag ist nur eine Variante vorgesehen. Und zwar die Ni-17 des teniente (Leutnant) Fulco Ruffo di Calabria des 91. Schwadron der italienischen Luftwaffe aus dem Jahre 1917. Das Deckelbild des Kartons gibt ja schon mal einen Eindruck von dem attraktiven Anstrich der Maschine, welche auf den Flügelunterseiten die Farben der italienischen Nationalflagge bekommt. Italienische Piloten ließen, ähnlich wie die Flieger des Richthofengeschwaders, ihre Maschinen relativ farbenfroh anstreichen. Viele der Männer sahen sich in den verhehrenden Materialschlachten des Ersten Weltkrieges in der Tradition der Ritter des Mittelalters und verglichen ihre Flugzeuge mit den farbenprächtig ausstaffierten Pferden der damaligen Zeit. Das Motiv des Totenkopfes hatte auch das französische Jagdflieger Ass Charles Nungesser an seiner Maschine gleichen Typs. Es sollte als Symbol den Tod von den Fliegern fernhalten.
Der Bausatz ist durchaus als Einsteiger-freundlich zu bezeichnen und dabei auch preiswert. Zu dem Verlauf der Verspannung muss der Bastler aber genau die Zeichnung des Kartons studieren.
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Januar2013)