Vorbild: Die P-51 Mustang des amerikanischen Herstellers North American zählt sicher zu den bekanntesten Jagdflugzeugen des 2. Weltkrieges. Mit ihrer hervorragenden Leistungsfähigkeit nach Einbau des britischen Motors in die amerikanische Zelle bildet sie eine Stütze für den Erfolg der Luftoffensive der Alliierten ab 1944 über dem Reich. Wer mehr über die interessante Geschichte dieses Muster erfahren will, kann u.a. den Wikiartikel lesen oder den wesentlich ausführlicheren Bericht in Steffens First Look zum 48er Wildpferd von eduard.
Bausatz: Die P-51 nimmt gerade einen hohen Stellenwert im Programm von eduard ein. Dies hat aber auch aufgrund der Bekanntheit und der Attraktivität des Vorbildes durchaus seine Berechtigung. Im Gegensatz zum aktuellen 1:48 Modell handelt es sich bei diesem Bausatz aber nicht um eine Neuentwicklung, sondern um eine Formübernahme des Platz-Kits aus Japan, welcher 2005 das erste Mal auf den Markt kam.
Ohne Zweifel ist dieser aber nach wie vor das Maß der Dinge für eine Mustang in 1/144. An zwei Rahmen befinden sich knapp 40 Teile, aus welchen das am Ende rund 6,5cm mal knappe 8 cm große Modell entsteht. Der erste Blick auf die Teile zeigt sofort, warum dieser Kit trotz des Alters von 15 Jahre immer noch spitze ist. Feine Details und Gravuren zeigen sich an allen Oberflächen und Bauteilen. Das ganze gepaart mit der guten Baubarkeit(aus eigener Erfahrung) verspricht Bastelspaß und das Potenzial für eine große Sammlung an P-51.
Das Cockpit ist recht einfach ausgestattet, aber an sich völlig ausreichend für den Maßstab. Zur Darstellung der Gurte sind Abziehbilder vorhanden. Wer mehr will, der findet im Programm des tschechischen Herstellers einen hauseigenen Ätzteilesatz. Die Hinterkante der Tragflächen ist zweiteilig, das Material ist aber sehr dünn. Damit sollte eine feine Kante am Ende entstehen. Die Hinterkanten des Seitenruders ist ebenfalls zweiteilig, während diese an den Höhenrudern einteilig ist. Sehr fein präsentieren sich auch die Fahrwerksteile und die Felgen. Die Reifen haben ein sehr feines Profil im Diamantmuster. Bei den Aussenlasten liegen "nur" die 75 Gallonen Zusatztanks bei. Der Propeller besteht aus separaten Blättern, Spinner und Grundplatte. Dies erleichtert die Lackierung, setzt aber etwas Sorgfalt bei der Montage voraus, damit alle Blätter am Ende den richtigen Anstellwinkel haben.
Ein kleines Schmankerl sind die beiden verschiedenen Haubentypen, die dem Bausatz beiliegen. Damit wird der Detailfantiker bedient. Die Qualität der Klarsichtteile an sich ist sehr gut. Zum Maskieren dieser und der Hauptfahrwerksräder befinden sich Masken im Lieferumfang. Der Verbau der Teile zeigt die Bauanleitung klar und deutlich. Hilfreich ist auch die Zeichnung zur richtigen Positionierung(Winkel an der Tragfläche) der Fahrwerksbeine.
Die vier möglichen Optionen für die Bemalung werden in farbigen Zeichnungen mit umfangreichen Geschichten zur Maschine und Pilot dargestellt. Bei den ausgewählten Vorbildern sind klar Synergien in der Recherche mit den großen Bausätzen zu erkennen. So werden in den Zeichnungen auch die Papiertanks gezeigt, die sich nicht im Lieferumfang dieses Bausatzes befinden. Grundsätzlich sind es aber sehr interessante Maschinen, die hier ausgewählt wurden:
Die Abziehbilder aus hauseigener Produktion wirken sauber gedruckt und gut. Interessant ist sicherlich die Anbringung des Karomusters bei zwei der gewählten Maschinen. Zur Verarbeitung kann ich noch nichts sagen.
Fazit: Dank eduard ist jetzt der "beste" P-51D Mustang Bausatz auch hier in Europa leicht verfügbar. Eine klare Empfehlung!
Erhältlich sind die Bausätze von Eduard im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Sebastian Adolf, Wettstetten (Februar 2020)