Vorbild: Die MiG-15 war die Überraschung für die US-Amerikaner im Korea-Krieg. Das Flugzeug flog erstmals im Dezember 1947 und ab 1949 ging dieser Typ bei den sowjetischen Luftstreitkräften in Dienst. Im Korea-Krieg flogen sowjetische Piloten unterm Deckmantel der koreanischen Hoheitszeichen Einsätze gegen die US-Amerikaner und sie waren dabei sehr erfolgreich. Die jüngere Geschichtsforschung hat gezeigt, dass das Abschussverhältnis von MiG-15 zur F-86 gar nicht so übel war. Manch ein USAF-Verlust durch technischen Defekt war schlichtweg ein Abschuss durch eine MiG!
Im Gegensatz zur F-86 war die MiG-15 mit zwei 23 mm Kanonen und einer 37 mm Kanone ausgerüstet. Ein Treffer reichte in der Regel für einen guten Abschuss… Die MiG-15 wurde in Polen, der CSR und in China in Lizenz gebaut. Allein in der UdSSR entstanden von 1949 bis 1959 (ab 1953 nur UTI-Trainer) 13.131 Exemplare…
In der DDR sollte ab 1953 in Dessau in den ehemaligen Junkerswerken die MiG-15 in Serie gebaut werden. Nach dem Ereignissen vom 17. Juni 1953 wurde diese Planung auf sowjetischen Druck beendet und die gelieferten Teile/MiG-15 wieder abtransportiert. Der DDR-Flugzeugbau entstand später abseits der alliierten Luftkorridore in Dresden und sollte sich auf den zivilen Flugzeugbau konzentrieren.
Bausatz: Zum e-day 2013 erschien die neue MiG-15/15bis limitierter Ausführung. Nun kommt der erste Einzelbausatz der MiG-15bis heraus. In dem attraktiven großen Stülpkarton befinden sich drei blaugraue Spritzlingen mit 92 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit neun Teilen, einem Fotoätzteilsatz, gelben Masken und die übersichtliche Bauanleitung.
Die Abspritzung sowie die Detaillierung sind voll auf der Höhe der Zeit. So gibt es feinste versenkte Strukturen, scharfe Hinterkanten und viele Details. Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier hat man die Wahl zwischen Decals und Fotoätzteilen, die man für Instrumente benutzen kann. Für den aus zwei Teilen entstehenden Schleudersitz gibt es noch passende Gurte. Sehr gut gelöst hat eduard den Lufteinlauf. Hier kann man bis zum Triebwerk von beiden Seiten hineinschauen. Auf ein Buggewicht weist eduard hin.
Bei den Tragflächen sind je nach Versionen Bohrungen anzubringen. Eduard liefert hier scharfe Hinterkanten. Gleiches gilt für die je zwei Hälften des Höhenleitwerks. Das Seitenruder ist ein einzelnes Teil. Im Bugbereich gibt es versionsspezifische Unterschiede. Beim Fahrwerk hat sich eduard Mühe gegeben. Die Schächte sind innen strukturiert und die Fahrwerksbeine schön detailliert. Bei den Rädern gibt auch Alternativteile. Für die Tragflächen gibt es unterschiedliche Zusatztanks.
Die Kanzel kann optional offen angeklebt werden. Mittels gelber Masken können die Klarsichtteile abgeklebt werden. Die Farbhinweise sind für das System von Gunze. Im eigenen Hause hat man die Decals tadellos gedruckt. Schön sind die mehrfarbigen Bemalungshinweisen mit Informationen zum Vorbild.
Bemalungen:
Fazit: Sicherlich die detaillierteste MiG-15bis aller Zeiten in 1/72. Zu empfehlen ist dieser Profi-Pack von eduard unbedingt nur erfahrenen Modellbauer. Diese werden aber daran ihre Freude haben.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern (Januar 2014)