Vorbild: Die Grumman F6F Hellcat, ein US-amerikanisches trägergestütztes Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs, war das Nachfolgemodell der Grumman F4F Wildcat. Die US Navy bestellte am 30. Juni 1941 die XF6F-1 als potentiellen Nachfolger für die F4F, die zu dieser Zeit das Rückgrat der trägergestützten Jagdeinheiten stellte. Doch nach dem Erstflug im Juni 1942 stellte sich vor dem Hintergrund der Erfahrungen in den Luftkämpfen mit der japanischen Mitsubishi A6M heraus, dass eine Vielzahl von Verbesserungen notwendig waren. Diese flossen in den zweiten Prototyp mit der Bezeichnung XF6F-3 ein. Die XF6F-2 erhielt einen aufgeladenen Sternmotor Wright R-2600, während für den ersten Prototyp dieses Triebwerk ohne Abgasturbolader verwendet wurde. Testpilot R. Hall flog die XF6F-3 (Werknummer 02982) zum ersten Mal am 30. Juli 1942 mit einem Pratt & Whitney R-2800-10-Double-Wasp-Triebwerk. Die schnell anlaufende Serienproduktion führte dazu, dass die erste F6F-3 (Werknummer 04775) bereits am 4. Oktober 1942 ausgeliefert wurde und ab Januar 1943 den ersten Einsatzverbänden (VF-9 auf der USS Essex) zugeführt werden konnte. Der Prototyp besaß noch einen Curtiss-Propeller mit einem großen Spinner. Bei der Serienproduktion verwendete man einen Hamilton Standard-Propeller. Im Gegensatz zur Wildcat war das Flugzeug als Tiefdecker ausgelegt. Somit konnte das Hauptfahrwerk vom Rumpf in die Tragflächen verlegt werden. Dadurch wurde ein wesentlich richtungsstabileres Fahrwerk geschaffen.
Obwohl größer und schwerer, zeigte sie doch beträchtlich bessere Flugleistungen. Mit ihr erkämpften die USA endgültig die Luftherrschaft im Pazifik. Von den 6477 bestätigten Luftsiegen der US Navy errang die F6F Hellcat 4947. Auch die Fleet Air Arm setzten das Muster ein (zuerst unter dem Namen Gannet). Zur Schiffsbekämpfung und Erdkampfunterstützung trugen sie Raketen. Die F6F-3 war die erste Hauptserienversion mit 4.402 gebauten Exemplaren. Es folgte mit 6.681 Exemplaren die F6F-5 mit kleinen Verbesserungen. Die letzte Hauptserie war die F6F-5N als Nachtjäger mit einem tragflächenmontierten Radar. Die Produktion bei Grumman lief nach 12.272 Exemplaren im November 1945 aus.
Außer an Großbritannien, das im Zweiten Weltkrieg 1177 F6F erhielt, wurden zehn F6F-5 1947 an Argentinien geliefert. Einige dieser Maschinen gab Argentinien später an Paraguay ab. Uruguay erhielt zwölf F6F-5. Die letzten südamerikanischen Hellcat flogen 1961. Frankreich setzte ab1949 179 F6F-5 und F6F-5N im Indochinakrieg ein. (nach Wikipedia)
Bausatz: Qualität und Inhalt der Wiederauflage von 2008 bleiben unverändert gut. Trotz kleiner Schwächen ist es nach wie vor die Beste F 6F auf dem Markt. Diesmal handelt es sich um die britische Hellcat I in der preiswerten Weekend edition ohne Ätzteile und Lackiermasken.
Ein wesentliches Manko des Kits besteht dabei leider weiter, die viel zu flachen und profillosen Reifen. Bei den ebenfalls etwas flachen und wenig detaillierten Fahrwerksschächten muss man ebenfalls noch immer selbst Hand anlegen. Hierfür gibt es inzwischen aber ein umfangreiches Ätzteilset aus eigenem Haus. Aires bietet außerdem ein Resinset zum gleichen Zweck an. In beiden Fällen ist mit einigen Säge- und Schleifaktionen zu rechnen.
Bemalung: Der diesmal von Eduard selbst gedruckte Abziehbilderbogen bietet wie bei Weekend editon üblich zwei Versionen:
Die Farbangaben beziehen sich wie immer auf die Sortimente von Gunze. Für die Platzierung der Wartungshinweisegibt es eine Extraseite mit Hinweisen.
Fazit: Der Eduard-Kit ist auf jeden Fall auch in der preiswerten Weekend-Auflage sehr zu empfehlen. Wegen der zahlreichen kleinen Teile ist er aber nur etwas für Modellbauer mit etwas Erfahrung.
Utz Schißau, Berlin (Oktober 2017)
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder bei den bekannten Online-Anbietern