Vorbild: Die von Hawkers Chefkonstrukteur Sidney Camm entwickelte Typhoon, war eine schwere Geburt. Sie sollte als schweres Jagdflugzeug die Hawker Hurricane ersetzen. Vor allem aber sollte sie es mit dem neuen schweren Jäger Focke Wulf 190 der Deutschen Luftwaffe aufnehmen, dessen erste Muster schon an der Luftschlacht um England teilnahmen. Die Entwicklung der Typhoon begann 1938 und der Erstflug fand 1940 statt. Es gab von Anfang an Probleme mit der Zelle und dem Motor. Außerdem verzögerte die Notwendigkeit, bewährte Jagdflugzeugmuster während der Luftschlacht um England weiter zu produzieren, die Typhoon weiterzuentwickeln. Das führte dazu, dass die größten Schwächen der Maschine erst 1943 behoben werden konnten.
Trotzdem wurden die ersten einsatzfähigen Flugzeuge unter der Bezeichnung Typhoon Mk. IB ab 1942 in Dienst gestellt. Sie hatten neben der noch auffällig verstrebten Kabinenhaube die sogenannte "Car Door". Das hieß, der Pilot stieg rechtsseitig ins Flugzeug ein. Späte Ausführungen hatten bereits eine geblasene Schiebhaube.
Wegen der riesigen unteren Kühleranlage und den dicken Tragflächenprofil wirkten die Maschinen ausgesprochen monströs. Der Einsatz zeigte dann, dass die Typhoon als Jagdflugzeug zwar nicht den Erwartungen entsprach, aber als Jagdbomber und Tiefangriffsflugzeug eine bedeutende Rolle für die Royal Air Force bis zum Ende des zweiten Weltkrieges spielte. Der Höhepunkt von Camms Konstruktion war dann der Jagdbomber Hawker Tempest.
Bausatz: Eduard weist schon auf dem Karton darauf hin, dass der Grundbausatz aus dem Hause Hasegawa stammt. Die japanische Firma brachte das sehr detaillierte Modell mit fein versenkten Gravuren 1999 heraus.
Die ursprünglichen zehn grauen und zwei Klarsichtäste ergänzt eduard durch zwei Platinen mit Messingteilen, für den Cockpitbereich farbig gestaltet, sowie Räder und Abgasrohre aus Kunstharz. Außerdem liegt in dem Karton noch eine Folie zur Maskierung der Kabine und der Radfelgen.
Beim Zusammenbau der rund 90 Einzelteile betrifft, sollte man darauf achten, dass Hasegawa ursprünglich auch die spätere Mk. V Version dieses Flugzeuges im Karton hatte. Eduard bietet an, eine von sechs Versionen zu bauen. Da gibt es tatsächlich auch Unterschiede in der Bewaffnung und der Kanzel.
Bemalung: Für sechs Gestaltungsmöglichkeiten liegen sauber gedruckte Decals bei.
Fast alle der Maschinen haben auffällige Anstriche, welche an die Invasionsstreifen (D-Day) erinnern. Sinn der sogenannten "Special Identification Markings" war, in der Hektik des Luftkampfes 1942-1943 eine Verwechslung mit den deutschen Focke Wulf 190 zu vermeiden. Die weiß lackierte Nase (Variante B) wurde 1942 eingeführt, später aber als zu auffällig wieder verworfen. Alle sechs Modelle bekommen von Grund auf den britischen Standardanstrich in Dark Green, Ocean Gray und Sky an den Unterseiten. Die Maschinen werden in der Anleitung noch einmal von ihrem Werdegang her beschrieben. So steht der Bastler mit seiner Typhoon Variante historisch nicht im luftleeren Raum. Bei den Eduard Baussätzen ist dieses Angebot Standard.
Fazit: Sehr zu empfehlen.
Kaufen kann man den Bausatz im gut sortierten Einzelhandel oder bei Eduard direkt.
Jürgen Bauer, Berlin (Juni 2017)