Zur Geschichte: Die Hawker Tempest war ein britisches Kampfflugzeug des Zweiten Weltkrieges. In niedrigen und mittleren Höhen war es eines der schnellsten propellergetriebenen Jagdflugzeuge des Krieges. Die Tempest war eine Weiterentwicklung der Hawker Typhoon. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und Feuerkraft wurde sie vor allem gegen die deutsche Messerschmitt Me 262 und die V1 eingesetzt. Einer der berühmtesten alliierten Jagdflieger, der Franzose Pierre Closterman, erzielte einen Großteil seiner Erfolge mit diesem Modell.
Den mit der Tempest ausgerüsteten Einheiten gelang der Abschuss von mindestens 20 deutschen Düsenjägern vom Typ Me 262 und mindestens einer Heinkel 162. Außerdem zerstörten sie fast 700 fliegende Bomben vom Typ V1, die auf London und andere alliierte Ziele abgeschossen worden waren. Sidney Camm, der Chefkonstrukteur von Hawker, verwarf bald die Bemühungen zur Verbesserung der Hawker Typhoon und ging an einen neuen Entwurf, der im Oktober 1941 fertig war. Dieser trug zuerst noch den Namen Typhoon Mk. II, wurde aber im Januar 1942 umbenannt, da im Zuge der Weiterentwicklung ein stark verändertes Flugzeug entstanden war. Die wichtigsten Neuerungen waren elliptische Tragflächen geringer Dicke.
Der Prototyp absolvierte am 2. September 1942 seinen Jungfernflug. Die RAF orderte sogleich 400 Tempest Mk. I, die mit dem Sabre-IV-Triebwerk ausgerüstet werden sollten. Da die Auslieferung sich aber immer wieder verzögerte - das erste Triebwerk wurde am 24. Februar 1943 ausgeliefert, die Serienfertigung hätte erst Mitte 1944 beginnen können - entschloss Camm sich, die Serienfertigung mit dem Sabre IIb anlaufen zu lassen. Dieser Typ erhielt den Namen Tempest Mk. V und wurde ab dem 21. Juni 1943 in Serie gefertigt. Die Serienfertigung der Tempest Mk. I wurde nie wieder angegangen. Es blieb bei nur einer gebauten Mk. I, die mit 750 km/h deutlich schneller war als die Mk. V. Parallel dazu sollte die Tempest Mk. II gefertigt werden. Sie besaß einen Motor Bristol Centaurus IV. Dieser hatte zwar mit 2000 PS eine geringere Leistung, war aber zuverlässiger und einfacher zu warten.
Ein Auftrag über 500 Stück wurde im September 1942 erteilt. Die Firma Hawker hatte jedoch keine Kapazitäten mehr frei. So wurde die Bestellung an die Gloster Aeroplane Company weitergereicht, bald aber storniert, da Gloster die Meteor zu entwickeln hatte. Die Fertigung wurde schließlich von der Bristol Aeroplane Company übernommen, die jedoch erst am 4. Oktober 1944 die erste Maschine auslieferte. Daher nahm die Mk. II nicht mehr an Kampfhandlungen teil, die Produktion ging nach Kriegsende zurück an Hawker. Die Mk.II wurde u. a. bei Staffeln der British Air Force of Occupation im besetzten Deutschland geflogen. Die für den Kriegseinsatz weitaus wichtigste Version war die Mk. V. Sie etablierte sich ab Sommer 1944 zum leistungsfähigsten alliierten Jäger und Jagdbomber in mittleren und niedrigen Höhen. Insgesamt wurden 1395 Tempest gebaut: (Quelle: Wiki: Hawker Tempest)
Bei diesem Bausatz handelt es sich um ein typisches Short-Run-Produkt. Er ist schon einige Jahre auf dem Markt, aber unser Webmaster bat mich dennoch, ihn einmal zu beschreiben, nicht zuletzt in Hinblick auf eine dem Vernehmen nach für dieses Jahr geplante Neuauflage. Die vier hellgrauen Spritzrahmen enthalten 64 sauber und gratfrei abgespritzte Teile ohne Passzapfen und mit stiftförmigen Aufsätzen im Bereich der Auswurfstellen. Die Teile sind sehr glatt und mit feinen, recht flachen Gravuren versehen. Auch manche Details fallen zu flach, fast zweidimensional aus.
Die in klarem Plastik ausgeführten Haubenteile und Landescheinwerfer sind glasklar und recht dünn ausgeführt. Die Passform der Hauptteile zeigt sich bei Probepassungen als akzeptabel, die störenden Aufsätze müssen natürlich vorher entfernt werden. Bei der mir vorliegenden Profi Pack-Variante hat Eduard die Spritzgussteile noch durch einen kleinen Ätzteilerahmen und einige Resinteile, beide vor allem für das Cockpit und die Fahrwerksschächte sowie Maskierfolien für die Haube ergänzt. Die Teile machen vor allem das Manko der mangelnden Tiefe einiger Spritzgussteile wett und ergänzen den Kit m.E. sehr sinnvoll.
Bemalungen: Der beiliegende, sauber und versatzfrei gedruckte Decalbogen erlaubt den Bau folgender Maschinen:
In Internetforen wurde wiederholt Form und Länge des hinteren Rumpfes einschließlich Leitwerk diskutiert. Von Alleycat ist zur Korrektur der Mängel ein Resin-Korrektursatz erschienen, den ich in einem gesonderten Bericht beschreiben werde.
Utz Schißau, Berlin (Mai 2009)
Literaturhinweise
Scutts, J., Typhoon/Tempest in action, Aircraft Number 102, Squadron/Signal Publication | |
Caruana, R. J. Hawker Tempest Mks. II to VI, Warpaint Series No. 55 |