Focke-Wulf Fw 190 D-11 /D-13

eduard 8185 – 1/48

Vorbild: Die Fw 190 D-11 stellt in der Weiterentwicklung der D-9 eine Zwischenbaureihe dar. Hier galt es insbesondere das neue Triebwerk Jumo 213F in die Serienproduktion einzugliedern. Dadurch bedingt erhielt die D-11 einen größeren ovalen Ladereinlauf. Auch eine MW50 Anlage wurde eingebaut.



Auch in puncto Bewaffnung wurde das Flugzeug optimiert. Da der Einbau der 3cm Motorkanone noch nicht möglich war, wurde unter Verzicht der Rumpfbewaffnung im Außenflügel je eine 3cm Waffe eingebaut. Dazu wurde die Flügelwurzelbewaffnung mit MG151/20 beibehalten. Durch den Wegfall der Rumpfwaffen konnte die entsprechende Abdeckung stromlinienförmiger gestaltet werden. Eine kleine Serien von etwa 20 Flugzeugen wurde bei Focke Wulf in Cottbus (Wnr.-Block 220xxx) gebaut

Von der Baureihe D-13 war bis vor kurzem nur das In den USA überlebende Exemplar bekannt. In Tschechien hat man jedoch eine weitere Maschine entdeckt (publiziert bei JaPo) und Eduard hat diese auch als Bemalungsvariante beigefügt. Ebenfalls mit dem neuen Triebwerk und einer VS 9 Luftschraube ausgestattet, verfügte dieses Flugzeug lediglich über 3 MG 151, eins davon als Motorkanone. Die bekannte Beutemaschine ist recht gut fotografisch dokumentiert.

Quelle: nach Rodeike. Fw 190 Jagdflugzeug (s.u.)



Inzwischen gibt es eine größere Anzahl qualitativ hochwertiger Bücher zur Fw 190 D Herausragend sind dabei die Arbeiten von Jerry Crandall (2 Bände erschienen bei Eagle Editions) und Eric Larger/Marc Deboeck/Tomas Poruba (bisher 2 Bände erschienen bei JaPo) die einander sehr schön ergänzen, aber ein gewaltiges Loch in die Börse reißen - mir stehen bisher nur die Bände von JaPo zur Verfügung, auf die anderen spare ich noch...

Modell: Wie zu erwarten sucht Eduard auch bei diesem Modell eine möglichst umfangreiche Ausnutzung der Form zu erreichen. Mit dieser Dual Combo ermöglicht Eduard den Bau je einer Fw 190 D-11 und D-13. Wer also mehrere D-11 bauen möchte, muss auf einen eventuellen späteren Einzelbausatz (z.B. Weekend Edition) hoffen, oder aber viele Teile für die Restekiste erwerben.

Einge Kritikpunkte am Grundbausatz erledigen sich hier (z.B. die Form des Blechs zwischen den Fahrwerken) dafür treten einige kleinere Neue auf (die Form der oberen Rumpfabdeckung ist nicht ganz getroffen, sie müsste oben zur nase hin flacher auslaufen und hat weniger gravuren). Die Komplexität der "Focke Wulfs" von Eduard ist ja bekanntermaßen hoch, jedoch sind die Modellbausätze der D-Reihe bedeuten verbessert worden - zum Beispiel gibt es jetzt Führungen bei der Einpassung des Brandschotts.

Zum Bausatz selbst. Dieser präsentiert sich im von Eduard gewohnten sandbraunen Plastik mit feinen Oberflächengravuren und schönen Details. Wie schon erwähnt hat versucht den Aufbau einfacher als bei der A-Serie zu halten, aber trotzdem möglichst viele Klappen offen darzustellen. Insbesondere erwähnenswert ist die Beigabe der Motorattrappe über dem nach oben offenen Fahrwerksschacht. Dies ist bisher der erste Modellbausatz der Fw 190D, dass dieses Merkmal der D-Baureihe richtig wieder gibt. Auch eine Darstellung der Motorkanone wurde berücksichtigt. Fraglich ist die Verfahrensweise mit den Auswurföffnungen der Rumpf-MGs, die ja nicht mehr benötigt werden. Für die D-13 ligt ein verschlüss mit vorgezeichneter größerer Öffnung für das MG 151 bei. Bei der D-11 könnte eigentlich alles dicht sein?!

Die Abziehbilder dieses Bausatzes sind wieder bei Cartograf produziert und von sehr guter Qualität. Sie erlauben die Darstellung von 6 verschiedenen Bemalungsvarianten:

  1. Fw 190D-11, W.Nr.2200XX, Lt. Karl-Heinz Hofmann, Sachsenberg Schwarm des JV 44, München – Riem, Mai 1945
  2. Fw 190D-11, W.Nr. 2200XX, Verbandsführerschule des Generals der Jagdflieger, Bad Wörishofen, März - April 1945
  3. Fw 190D-11, W.Nr. 220014, VFS des G. d. J., Bad Wörishofen, April 1945
  4. Fw 190D-13, W.Nr. 836016, V./EJG 2(?), Pilsen – Bory, Tschechoslowakei, May 1945
  5. Fw 190D-13/R11, W.Nr. 836017, Stab./JG 26, Flensburg - Weiche, Mai 1945
  6. Fw 190D-13/R11, W.Nr. 836017, Flensburg – Weiche, Sommer 1945 (Beutemarkierungen)

Fazit: Wie schon bei der Fw 190D-9 hängt die Bewertug des Bausatzes stark von den persönlichen Präferenzen des Modellbauers ab. Nietenzähler finden bekanntlich an jedem Bausatz was und auch dieser ist nicht perfekt. Aber man erhält mit dieser Dual Combo eine gute Möglichkeit einen Fw 190 D-11 und eine Fw 190D-13 direkt aus dem Kasten zu bauen. Wie weit der Enzelne bei Korrekturen oder Detaillierung gehen möchte, ist ihm selbst überlassen. Trotz verbesserter Baubarkeit sollte man gewahr sein, das dies kein "shake'n'bake"-kit ist. Für den Bau sollte man also Zeit einplanen und Sorgfalt walten lassen!

Steffen Arndt, Ettlingen (Juni 2010)

Literatur:

Peter Rodeike
Jagdflugzeug Focke Wulf
Fw 190 A, Fw 190 "Dora", Ta 152 H
Struve Druck, ISBN: 3-923 457-44-8