Eduard nutzt beständig Formen der diversen in der Vergangenheit erschienenen Fw 190 Varianten um immer neue (Sammler)-Editionen auf den Markt zu bringen. Dies dient einerseits natürlich dazu , die Kosten für die Formen einzuspielen und neue Entwicklungen zu finanzieren, andererseits bietet es dem Modellbauer auch die Gelegenheit „seine“ Lieblingsmaschine im Modell nachzuempfinden, denn nicht jeder verfügt über einen umfangreichen Decalvorrat – wie ich. Jean-Luc hat für sein Review auf Aeroscale mal nachgezählt und kam auf die 11. Edition einer Fw 190 A von Eduard: 5 Profipacks, 2 Dual Combos, 3 Week-End Editions and one Royal Class boxing. Darüber hinaus kann man mit dieser Auflage so ziemlich alle Versionen ab der A-5 bauen, wenn man bei den Markierungen auch auf den Zubehörmarkt zurückgreift.
Der große stabile Karton enthält siebzehn hellolive und zwei klare Gußrahmen. Dazu zwei Rahmen mit Fotoätzteile, ein Bogen Eduard Masken (für zwei Modelle), 4 Decalbögen und einen Pin der das Geschwaderwappen „Grünherz“ darstellt. Letzteres ist bei meinem Exemplar leider nicht sauber auf den Metallträger aufgeklebt und entsprechend nicht sonderlich dekorativ. Mit den Abziehbildern lässt sich eine breite Auswahl von JG 54 Flugzeugen darstellen und dieses Geschwader war bekannt für seine Feldmodifikationen..
Wegen der großen Variantenvielfalt aber aus der Box letztendlich nur zwei vollständig darstellbaren Modellen, bleibt ein großer Haufen mit Teilen für die Restteilekiste, mit dem man vielleicht noch das eine oder andere Trimaster/Dragon (und Reboxers) Bausatz aufwerten kann. Aus dem Bausatz lassen sich gleichzeitig eine A-5 und eine A-6 oder A-5 und eine A-8 oder eine A-6 und eine A-8 darstellen. Für andere Kombinationen muss man selbst tätig werden und Teile modifizieren oder austauschen (z.B. mit anderen Sammlereditionen von Eduard oder den Weekend kits).
Zum Bausatz selbst habe ich schon mehr als einmal etwas geschrieben so dass ich mir hier lange Ausführungen spare. Er ist wegen seine Komplexität und vielen Optionen eher für erfahrenere Modellbauer gedacht
Die Bauanleitung ist im bekannten Eduard-Format und -Stil gehalten, wegen der vielen Optionen sollte man sich aber vorher einen genauen Überblick verschaffen. Zusätzlich zu den Informationen am Anfang der Anleitung hat Jan Zdiarsky im Juni-Newsletter (pdf) von Eduard einen längeren Bericht zu den Bemalungsvarianten im Jagdgeschwader 54 Bausatz verfasst. Natürlich gibt es aber noch weit mehr Literatur zu dem Thema. Folgende Vorbilder können aus den Bausatzdecals gebaut werden (unter der o.g. Einschränkung der Variantenkombinationen)
Wer einen kurzen Blick auf die Bemalungsschemata werfen will kann dies auf der Infoseite zur Fw190A Grünherz Dual Combo oder im oben verlinkten Newsletter. Die Decals stammen diesmal wieder nicht von Cartograf (was eigentlich für Sammeleditionen und Profipacks üblich ist) sondern von Eduard. Die Wartungshinweise sind wie auch der schwarz-weiße Bogen. Der kleine farbige Bogen mit den individuellen Markierungen ist aber bei mir verdruckt. Dies betrifft in erster Linie Schwarz, was hauptsächlich beim Doppelwinkel und beim Grünherz der zweiten Gruppe auffällt.
Fazit: Diese umfangreiche Box ist wieder durchweg gelungen. Die Probleme mit den Abziehbildern sind abhängig von jeweiligen Exemplar und auch nicht sehr schwerwiegend. Wegen der Komplexität des Bausatzes und des Umfangs der Dual Combo ist dieser Bausatz für Anfänger nicht sehr ratsam. Ansonsten ist er für alle Bausatzsammler und ambitionierten Modellbauer empfehlenswert.
Steffen Arndt, Barsinghausen (August 2011)