Focke Wulf Fw 190A-8

Eduard 82147 - ProfiPACK - 1/48

Vorbild: Im Februar 1944 begann die Herstellung der Fw 190 A-8 bei fünf verschiedenen Unternehmen, nicht nur bei Focke Wulf im Werk Cottbus. Nach der Dezentralisierung der Produktion im Sommer 1944 kamen noch eine Reihe von sogenannten Endmontagewerken hinzu. Bis zu ihrem Ende Anfang 1945 sollen in etwa 6.655 Maschinen dieses Typs gebaut worden sein.
Wesentliche Merkmale waren intern ein 115 Liter fassender Zusatzbehälter (für Treibstoff oder aber die leistungssteigernde GM 1-Einspritzung) hinter dem Pilotensitz sowie damit verbunden die Vorverlegung des Funkgeräts (FuG) 16 ZY. Unter anderem diese Neuerungen zogen weitere äußere Veränderungen nach sich: Auf der rechten Rumpfseite eine Wartungsklappe unter der Kabine, ein vergrößerter Deckel für die sogenannte Rumpfunterschale auf der Unterseite sowie eine Tankklappe über der der großen Wartungsklappe auf der linken Seite. Ferner wurde bei der A-8 - aus Gründen der Gewichtsverteilung - das ETC 501 um 200 mm nach vorne verlegt. Im Laufe der Produktion wurde zusätzlich noch der Einfüllstutzen für den Anlasskraftstoffbehälter nach außen auf die linke Seite, knapp unterhalb der Kabine, verlegt. Ab Mitte 1944 kamen vermehrt Holzluftschrauben mit deutlich breiteren Blättern zum Einbau und zusätzlich wurde als Schutz gegen Verletzungen bei Überschlägen ab Herbst 1944 vielfach ein Kopfschutzpanzer mit verstärkter Abstützung ("Furchenzieher") verbaut, was auch eine größere Haube nach sich zog - das sogenannte Buckeldach.
Die Fw 190 A-8 verfügte über einen BMW 801 D-2 Doppelsternmotor mit einer Leistung von 1700 PS; in der Standartversion war sie mit zwei MG 31 im Rumpf und vier MG 151/20 in den Flügeln bewaffnet sowie mit einer Schmalfilmkamera (kleines Fenster in der linken Flügelnase) ausgestattet

Bausatz: Nach dem Auspacken des wunderschön gestalteten Kartons hält der Modellbauer fünf Spritzlinge aus grauem Kunststoff, einen weiteren - selbstverständlich schlierenfreien - Spritzling mit Klarsichtteilen, eine Ätzplatine, eine Lackierschablone für Kanzel und Reifen sowie Abziehbilder und eine 16-seitige Bauanleitung in der Hand. Die Qualität der Plastikteile ist dabei EDUARD-typisch: scharfe und - wenn nötig - dünne Kanten, schöne Gravuren und nur minimaler Bedarf an Nachbearbeitung, da u.a. die Angüsse klug gesetzt sind. Die für die Version A-8 typischen Änderungen am Rumpf zu den Tragflächen sind meines Erachtens stimmig umgesetzt. Nichtsdestotrotz kann ich jedem nur empfehlen, zusätzlich noch einmal ca. 50 € für das unten genannte Buch von Peter Rodeike in die Hand zu nehmen. Die dort enthaltenen Risszeichnungen sind mit einer Masse an Vorbildfotos hinterlegt, wohingegen oftmals sehr professionell wirkende Profilbilder im Netz oder in Zeitschriften Zugangsklappen zeigen, wo nie welche waren. Bei den EDUARD-Fw 190 hat sich beispielsweise eine solche Klappe auf der linken Rumpfseite hinter den Abgasdüsen eingeschlichen, die allerdings mit wenig Aufwand unter Spachtel verschwinden kann.

Für den Bau müssen bei weitem jedoch nicht alle Gießäste geplündert werden: Die fertige A-8 setzt sich aus ca. 120 Kunststoffteilen zusammen; es bleibt also ein ganzer Schwung für die Grabbelkiste übrig. Bis auf die (eingefahren dargestellten) Landeklappen - die EDUARD unter der Nummer 48950 separat als geätztes Zurüstteil anbietet - können alle Steuerflächen nach eigenen Vorstellungen positioniert werden.

Das Triebwerk und die Fahrwerksschächte sind bereits "out oft he box" schön dargestellt, der ein oder andere wird diese Stellen aber bestimmt noch nachdetaillieren möchten. Die Bauanleitung sieht zwei Maschinen mit Rüstsatz (R) 2 vor, das heißt mit MK 108 statt MG 151/20 in den Außenflügeln (Varianten B und E). Die Maschine der 6./JG 300 (Variante A) weist den o.g. "Furchenzieher" im Cockpit auf; der Holzpropeller liegt dem Bausatz zwar ebenfalls vor, soll jedoch bei keiner Maschine verbaut gewesen sein.

Da die Kanzel geschlossen oder offen dargestellt werden kann, liegen dafür zwei verschiedene Haubenteile bei (Das Original war aus flexiblem Plexiglas hergestellt, beim Öffnen wurde es dementsprechend schmaler).

Die Ätzteile sind in erster Linie für die Detaillierung des Cockpits (Gerätebrett, Gerätebank nebst Hebeln und Sitzgurt) gedacht. Weitere Ätzteile sind für das Spornrad, verschiedene Antennen und die Anzeige für das Fahrwerk auf den Flügeloberseiten gedacht.

Bemalung: Die Abziehbilder beinhalten neben umfangreichen Wartungshinweisen fünf verschiedene Markierungen. Rechtschreibfehler - wie bei manchem Mitkonkurrenten durchaus vorhanden - konnte ich nicht finden.

Fazit: Ein weiterer hervorragender Bausatz von EDUARD. Damit kann der Modellbauer dank dem umfangreichen Paket des ProfiPACKs bereits ein sehr schönes und anspruchsvolles Modell zaubern. Klare Kaufempfehlung!

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Matthias Böcking, Februar 2020

Literaturhinweise: