Focke-Wulf Fw 190 A-5

eduard 8174 – 1/48

Historisches: Die Focke-Wulf 190 A-5 ist eine eher weniger bekannte Baureihe, jedoch basieren alle folgenden Fw 190 A/F/G Baureihen auf dieser Zelle. Hauptunterscheidungsmerkmal ist wohl der um 152mm vorverlegte BMW801, was im Hinblick auf die Erhöhung der Abwurflasten (und der damit veränderten Schwerpunktlage) einen Vorteil versprach. Die Geräteraumklappe in der linken Rumpfseite wurde vergrößert und zwischen Spant 9 und 10 nach oben versetzt. Auf der rechten Rumpfseite wurde der Sanitätspack nach hinten zwischen den 11. und 12. Spant verlegt.

Erstmals sind bei der Fw 190 A-5 auf der Rumpfunterseite zwischen Spant 9 und 10 ein mit Riegelverschlüssen befestigter Deckel für die Unterschale und auf dem Windschutzrahmen zu beiden Seiten ein Spülrohr für die Scheibenspülung der Dreiecksseitenscheiben zu beobachten. Ab dieser Baureihe wurden jetzt serienmäßig hinter den Abgasdüsen regelbare Klappen für den Kühlluftaustritt eingebaut.

Zwischen November 1942 und August 1943 wurde die Fw 190 A-5 in den Werken Bremen, Marienburg, Oschersleben, Warnemünde und Kassel gebaut. etwa ab Frühjahr 1943 kam als weiterer Produktionsort Sorau bei Cottbus hinzu. Die Zelle und ihre Ausrüstung war auf eine Vielzahl von Rüst- und Umbausätzen vorbereitet, durch die der Tagjäger je nach Anforderungen z.B. als Aufklärer, Kurzstrecken-Jagdbomber oder Langstrecken-Jabo eingesetzt werden konnte (detaillierte Aufstellung in Rodeike: Focke-Wulf Jagdflugzeug, Seite 144f.). Die Baureihe diente auch vielfach als Erprobungsträger. Aus den vorhandenen Unterlagen ergibt sich, daß von der Fw 190 A-5 (einschließlich der in G-2 umbenannten -- siehe Rodeike S. 146) circa 1752 Stück ausgeliefert worden sind.
(Quelle: Rodeike; Focke-Wulf Jagdflugzeug s.u.)



Der Bausatz: Endlich gibt es eine richtige A-5 Variante ohne Kompromisse (wie beim Dragon"versuch"). Der Bausatz teilt sich einige Spritzrahmen mit dem kürzlich vorgestellten Fw 190 A-8 Bausatz. Rumpf und Tragflächen, sowie der Spritzling L mit Teilen für Vorderrumpf und Cockpit sind natürlich neu. Seltsamerweise liegene hier die Teile für den gepanzerten Windschutz der Sturmjäger bei, die bei meinen A-8 Bausätzen fehlten. Auch dabei ist die Blasenhaube mit Furchenzieher, so hat man eben was für die "spares box".

Die Plastikteile sind alle sehr gut abgespritzt und haben keinen erkennbaren Grat. Eduard hat sogar die derzeitige Mode berücksichtigt und das gesamte Modell mit feinsten Nietenreihen überzogen. Seiten- und Querruder liegen als Einzelteile vor. Auch ein weiteres Ärgernis bei einigen bisherigen Modellen wurde beseitigt, das Spornrad ist ein richtiges Rad mit zwei Teilen für die Gabel (man kann aber auch das ebenfalls beiliegende einteilige Spornrad verwenden (wovon ich allerdings abraten würde). Auch für den Zusammenbau erwarte ich keine größeren Probleme. Aufmerksamkeit erfordern wohl wieder das vordere Brandschott und die 100%ige Ausrichtung des Flügelholms. Auch eine geschlossene Darstellung der Waffenabdeckungen auf dem Rumpf und in den Flügelwurzeln erfordert etwas Mehrarbeit. Nach meinen Bauerfahrungen mit der A-8 würde ich absoluten Bastelanfängern nicht zu diesem Bausatz raten, da er eher für Fortgeschrittene konzipiert ist.





Natürlich liegen dem Bausatz auch wieder Masken und versionsspezifische Ätzteile bei, so dass man auf ein schönes "Out of the box" Bastelerlebnis hoffen kann. Schon hier kann man mit offenen Schächten und dem komplett beiliegende Motor einiges an Zeit investieren. Der Detaillierungswut sind allerdings keine Grenzen gesetzt. Eduard selbst hat für die A-8 bereits einige Sätze herausgebracht, und auch für diese Variante werden sicher bald ein oder zwei weitere folgen ... und vielleicht kommt ja noch etwas von den Resin-Spezialisten.

Bemalungen:



  1. Focke-Wulf Fw 190 A-5 "<<8", Hptm. Walter Nowotny, Kdr. I./JG 54; Orel, Herbst 1943
  2. Focke-Wulf Fw 190 A-5 "<< + |", Hptm. Egon Mayer, Kdr. III./JG 2; Frankreich, Frühjahr 1943
  3. Focke-Wulf Fw 190 A-5 "gelbe 7", Uffz. Walter Köhne, 1./JG 1; Deelen, Juli 1943
  4. Focke-Wulf Fw 190 A-5 "< o", Oblt. Rolf Strohal, Stab I./JG 1; Deelen, April 1943

Die Abziehbilder sind diesmal wieder sehr gut gedruckt und haben nur sehr wenig erkennbaren Versatz. Schön ist die Lösung für die Hoheitszeichen, die zwar aus dem Hauptbogen herausgeschnitten sind, jetzt aber zweiteilig auf einem Extrabogen beiliegen

Fazit: Die beste Focke-Wulf 190 in 1/48 und in dieser Variante auch die einzige. Bei etwas über 30 Euro kann man hier nichts falsch machen. Dieser Bausatz ist nichts für Bastelanfänger, für alle Anderen: Absolut empfehlenswert!

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de. Für Privatkunden ist es im örtlichen Modellbaufachgeschäft erhältlich und wer gerne direkt online einkauft kann den Bausatz bei Moduni beziehen: Focke-Wulf 190 A-5.

Steffen Arndt, Schwerin

Literatur:

Peter Rodeike
Jagdflugzeug Focke Wulf
Fw 190 A, Fw 190 "Dora", Ta 152 H
Struve Druck, ISBN: 3-923 457-44-8