Focke Wulf Fw 190A-2

Eduard 82146 - ProfiPack - 1/48

Vorbild: Die Fw 190 A-2 stellte die erste größere Serie der Fw 190 dar. Angetrieben von einem BMW-801-C-2-Motor wurden die bislang aufgetretenen Kühlprobleme in dieser Variante endgültig durch das Hinzufügen von drei Kühlschlitzen auf jeder Seite der Rumpfverkleidung hinter den Abgasrohren des Motors beseitigt. Durch diese einfachen Schlitze wurde der Strom der Kühlluft entscheidend verbessert, so dass diese Modifikation auch an den noch im Einsatz befindlichen Fw 190 A-1 durchgeführt wurde. Der spätere dreieckige Radiomast auf dem Seitenleitwerk ist noch nicht vorhanden. Erst durch den Wechsel von FuG 7 zum FuG 10 wurde ein längeres Antennenkabel notwendig, für das der bei der A-2 noch verbaute waagerechte Einlauf am Seitenleitwerk durch den kleinen Mast ersetzt wurde. Nichts änderte sich beim Antrieb durch den BMW 801 D-1 oder D-2. Die Standardbewaffnung bestand aus zwei 7,92 mm MGs im Rumpf, zwei MG 151/20 Kanonen in den Flügelwurzeln sowie optionale 20 mm MG FF-Kanonen in den äußeren Flügeln. Auch etablierten sich weitere Umbau- und Rüstsätze. (Quelle: Wikipedia)

Bausatz: Zunächst findet man die generischen Rahmen A, B, C und N, mit Teilen für das Cockpit, den Motor und das Fahrwerk sowie die Glasteile. Dazu kommen die Rahmen D bzw. E für die Flügel und eine Rahmen Q mit den Rumpfhälften. Die Flügel gibt es in zwei Varianten, mit MG FF im Außenflügel oder ohne. Die Rumpfhälften haben die "Kiemenschlitze" und den flachen Kabelanschluss für das FuG 7. Die Qualität der Teile ist makellos, es gibt keine Grate oder Sinkstellen und nur wenige Auswerfermarkierungen an unauffälligen Stellen. Die Oberflächen sind mit fein versenkten Gravuren und hauchfeinen Nietenreihen versehen.

Die sehr dünnen und klaren Glasteile sind separat verpackt. Eduard hat hier mitgedacht und für die geöffnete Haube extra ein schmaleres Teil beigelegt, da ja die Abdeckung der Fw 190 beim nach hinten schieben schmaler wurde.

Der Motor besteht aus einem Relief, was wegen der engen Motorhaubenöffnung und des Lüfterrades vollkommen ausreichend sein dürfte. Die Räder mit und ohne Profil haben separate Felgen, so dass die Bemalung einfacher wird. Leider gibt es keine abgeflachten Räder. Für die Fahrwerksrestabdeckungen hat Eduard ein kleines Resinteil mit zwei Klappen beigelegt. Dieses unterscheidet sich vor allem bei der Prägung der inneren Bleche von den Spritzgussteilen. Anzumerken ist hier jedoch, dass diese Klappen nur bei der A-1 und frühen A-2 Verwendung fanden. Man sollte daher diesbezüglich sein Vorbild am besten an Hand von Originalaufnahmen studieren. Außerdem waren diese Klappen im Stand meistens eingefahren, so dass ihre Innenseite nicht sichtbar ist. Bei späteren Versionen, die Bomben oder Zusatztanks am Rumpfträger mitführten, wurden die Restabdeckungen sogar meist ganz demontiert.

Zahlreiche Plastikteile wandern laut Teileplan in die Restekiste. Zum Beispiel finden sich zwei verschiedene Cockpit-Basisplatten mit jeweils unterschiedlichen Klappen im Bereich hinter dem Sitz, drei verschiedene Kopfpanzer, Propeller mit schmalen Metall- und breiten Holzblättern, drei verschiedene Abdeckungen für die Rumpfwaffen, wobei die für die A-2 zu verwendenden natürlich die kürzere ist. Bombenträger gibt es in verschiedenen Längen, weiter drei Lüfterräder für den Motor mit 12 bzw. 14 Schaufeln, zwei Zusatztanks, Radarantennen für Nachtjagdversionen, eine Bombe sowie viele andere Kleinteile in jeweils mehreren Varianten. Bei den Glasteilen finden sich sogar die Panzerscheiben für A-8/R8 Sturmjäger.

Bei so viel Positivem gibt es leider auch Anlass zur Kritik: Die Waffenabdeckungen für die MG 151/20 auf der Oberseite und die die Abdeckung für die Trommeln der MG FF auf der Unterseite der Flügel sind stark vereinfacht dargestellt. Die Klappe für die MG 151/20 stimmt in Flugrichtung im vorderen Umriss nicht, dieser ist zu schräg. Wichtiger noch, die Klappe war im Querschnitt annähernd dreieckig, nicht rund gewölbt, die Schmalseiten waren deutlich abgeflacht und natürlich annähernd dreieckig. Stärker kommt dies noch zur Geltung bei der MG FF-Abdeckung auf den Flügelunterseiten. Der Umriss stimmt zwar, aber auch hier ist die Wölbung einfach rund dargestellt, obwohl auch dieses Blech im Querschnitt dreieckig war und bis zum Klappenrand kontinuierlich auslief. Sehr gut belegt ist dies bei Filley auf Seite 11, Foto oben links und Seite 13, Foto unten, sowie bei Herrmann et. al. Seiten 187 und 210, Foto unten zu erkennen. Da ich diese Fotos aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht wiedergeben kann, habe ich mal Fotos einer von mir gebauten Fw 190 A-4 von Tamiya dazugestellt. Ich weiß, ein anderes Modell ist ebenso wenig wie eine Zeichnung ein stichhaltiger Beweis, aber die Darstellung von Tamiya kommt den Vorbildfotos einfach sehr viel näher! Um hier Abhilfe zu schaffen, könnte man die Abdeckungen von einem Tamiya- oder Dragon/Revell-Kit kannibalisieren, oder man fertigt sich Resinkopien von diesen an, wenn man so was kann. Eduards Resin-Set für den MG 151/20-Waffenschacht ist übrigens auch keine Lösung für das Problem, da es die gleichen Formfehler zeigt. Nicht zuletzt kann man mit Feile und Spachtel versuchen, der Originalform etwas näher zu kommen. Leider zieht sich das Problem mit den Waffenabdeckungen durch sämtliche bisher herausgebrachten Fw 190 A-Kits der neuen Generation. Schade, Eduard, Tamiya, Hasegawa und Dragon haben es doch vorgemacht, warum so ein Patzer bei einem Modell aus neuen Formen?

Bemalung: Der diesmal wieder von Eduard selbst gedruckte Decalbogen bietet fünf Versionen:

Die Farbangaben beziehen sich wie immer auf die Sortimente von Gunze. Für die Platzierung der Wartungshinweise gibt es eine Extraseite mit Hinweisen, dito für die Lackiermasken.

Fazit: Die Qualität ist bis auf das Problem mit den Waffenabdeckungen auf allerhöchstem Niveau. Dieser Bausatz ist aber definitiv nichts für ungeduldige Modellbauer. Wegen der zahlreichen kleinen Teile kann man ihn eher Modellbauern mit etwas Erfahrung empfehlen.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Utz Schißau (Berlin, Januar 2019)

Literatur: