MDD F-15E Strike Eagle
Limited Edition

eduard 1177 – 1/48

Vorbild: Die F-15 Eagle (dt. „Adler“) ist ein zweistrahliger Luftüberlegenheitsjäger des US-Flugzeugbauers McDonnell Douglas (seit 1997 Teil von Boeing). Sie wurde für die Herstellung und Erhaltung der Luftüberlegenheit im Konfliktfall konzipiert. In dieser Rolle ersetzte sie mit der Zeit die F-4 Phantom II. Die F-15 wurde inzwischen selbst bis zu einem gewissen Grad durch die F-22 Raptor abgelöst. Eine bedeutende Weiterentwicklung ist die F-15E Strike Eagle, die mit einer umfangreichen Luft-Boden-Bewaffnung ausgerüstet ist. Hierdurch wurde aus einem reinen Luftüberlegenheitsjäger ein modernes Mehrzweckkampfflugzeug.

Da die F-15E, die nur als Zweisitzer gebaut wird, erheblich mehr Bombenlast über längere Zeit tragen sollte als die F-15, musste sie wesentlich stabiler gebaut sein. So wurden 60 % der gesamten Flugzelle verstärkt. Hierzu wurden teilweise neu entwickelte Materialien verwendet, wobei Aluminium und Titanlegierungen allerdings immer noch den größten Gewichtsanteil haben. Die Treibstofftanks sind, wie schon die Triebwerksbuchten, durch feuerfeste Materialien geschützt, um die Überlebensfähigkeit der Maschine weiter zu erhöhen. Die F-15E erhielt außerdem neue CFTs (Conformal Fuel Tanks), an denen jeweils drei konventionelle Waffenstationen und eine universelle Schiene angebracht sind. Aus diesem Grund fliegen praktisch alle F-15E standardmäßig mit beiden CFTs, selbst wenn der Treibstoff nicht benötigt wird, da sie sonst mit deutlich weniger Waffenstationen auskommen müssten.

Auch das Cockpit wurde komplett neu entworfen, um die Arbeitsbelastung für die Besatzung zu verringern. Dem Piloten stehen ein Farb-MFD in der Mitte und zwei Monochrom-MFDs oben links und rechts zur Verfügung, die er seinen Bedürfnissen entsprechend anpassen kann. Im hinteren Cockpit des Waffensystemoffiziers (WSO) sind je zwei Farb- und zwei Monochrom-MFDs in einer Reihe angebracht. Außerdem sind hier auch grundlegende Fluginstrumente zu finden, sodass der WSO die Maschine notlanden kann, wenn der Pilot nicht mehr flugfähig sein sollte.

Die Flugsteuerung wird nun vollständig durch ein digitales Fly-by-wire-System geregelt. Die Computersysteme wurden ebenfalls deutlich leistungsgesteigert. Als Bordradar kommt das neue AN/APG-70 zum Einsatz, das neben einem verbesserten und auf die F-15E angepassten Ground-Mapping-Betriebsmodus auch über neue Modi wie LPI und NCTI verfügt. Ein neues Kernelement ist der LANTIRN-Behälter, der an einer Waffenstation angebracht wird und durch ein FLIR-System besonders bei Nacht die Navigation und Zielfindung deutlich erleichtert. Es ist außerdem zwingend notwendig, um lasergelenkte Präzisionsbomben in ihr Ziel zu steuern.

Die ersten 134 Maschinen wurden noch mit den F100-PW-220-Triebwerken der F-15C/D ausgestattet, alle späteren Modelle erhielten jedoch serienmäßig das deutlich verbesserte F100-PW-229-Modell, das bis zu 22 % mehr Schub liefern kann. Durch diesen Schubzuwachs erhöhte sich allerdings auch die Gefahr, dass es bei einem einseitigen Triebwerksausfall schneller zum unkontrollierbaren Trudeln kommt. Daher wurde das „Automatic Thrust Departure Prevention System“ (ATDPS) installiert, das bei einem einseitigen Schubverlust das andere Triebwerk automatisch drosselt, um die Trudelgefahr zu reduzieren.

Wie die F-15C/D erhielt die F-15E fortlaufend neue Upgrades, um die Kampffähigkeiten der Maschine zu bewahren und auszubauen. Besonders im Bereich der Luft Boden-Kapazitäten wurde mit der Zeit eine breite Palette unterschiedlicher Waffensysteme integriert, wobei die JDAM- und Paveway-Serie zu den wichtigsten gehören. Um die Kommunikation zu verbessern, wurde noch vor dem Afghanistankrieg eilig der „Fighter Data Link“ installiert, der dem Link 16 ähnelt, jedoch nicht so leistungsfähig ist. Um das Senden und Empfangen von großen Mengen an Bildmaterial zu ermöglichen, kann seit 1990 ein spezieller Behälter mit der Bezeichnung AN/ZSW-1 unter dem Rumpf montiert werden. Dieser stellt dann automatisch eine breitbandige Netzwerkverbindung zu kompatiblen Systemen her. Der LANTIRN-Behälter ist inzwischen größtenteils durch das modernere Sniper-XR-Modell ersetzt worden. Die Piloten der F-15E wurden aufgrund ihres Missionsprofils stets priorisiert mit den neusten Modellen von Nachtsichtgeräten ausgerüstet. Im Zeitraum von 2009 bis 2010 wurden 145 Maschinen mit dem JHMCS-Pilotenhelm ausgestattet, der in Verbindung mit der neu integrierten AIM-9X die Luftkampffähigkeiten der Strike Eagle erheblich steigert. Ein neuer Sauerstoffgenerator eliminierte die Notwendigkeit, Gasflaschen mit flüssigem Sauerstoff mitzuführen.

Die U.S. Air Force plante zunächst, auch die F-15E mit dem neuen Radar vom Typ AN/APG-63(V)3 der F-15C aufzurüsten, allerdings entschied man sich 2007 im Rahmen des „Radar Modernization Program“ für eine Neuausschreibung. Die Air Force favorisierte zunächst des AN/APG-81 von Northrop Grumman, da dieses bereits in der F-35 verbaut wird und man sich deshalb Kostenersparnisse erhoffte. Allerdings begann Boeing 2009 damit, die ersten 179 Strike Eagles auf das AN/APG-63(V)4 von Raytheon umzurüsten. Das inzwischen in AN/APG-82 unbenannte Radar weist dank seiner AESA-Antennen wesentlich bessere Leistungen in den Bereich ECCM, Mehrfachzielbekämpfung, SAR-Auflösung und Reichweite auf. Die Umrüstung der verbleibenden F-15E-Maschinen ist für das Fiskaljahr FY 2014 geplant.

(Quelle: Auszug aus Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/McDonnell_Douglas_F-15)

Bausatz: Wie schon bei der F-15C entstammt der Ursprungsbausatz den Formen von Academy. Unbestritten ist der Revellbausatz für die F-15E noch immer das beste Modell am Platze, aber Academy hat die Formen aktualisiert, so dass zumindest einige Bereiche verbessert sind. Leider gibt es nicht den vollen Satz neuer Spritzlinge, doch dazu später mehr.

Das Material ist wie von Academy gewohnt, seidenmatt mit klaren Gravuren und minimal hervortretenden Formtrennlinien. Leider gibt es an einigen Teilen Sinkstellen, wie z.B. den langen Waffenträgern am Spritzling für die CFTs. Viele Auswerfermarken sind sinnvoll platziert, es gibt aber ein paar unschöne in den Lufeinläufen bzw. -kanälen und im Bugradschacht. Die Steuerflächen sind sämtlich in neutraler Position an die Flächen und Seitenruder angespritzt. Die Höhenruder/Elevons können hingegen beliebig positioniert werden. Einige Oberflächendetails wie die GPS-Antenne sind für die aktuellen Versionen typisch.

Die Lufteinläufe führen bis zu ordentlichen Triebwerkseinlassnachbildungen, allerdings muss man die heftigen Auwerfermarken beseitigen. Die variablen Lufteinlässe können in oberer oder unterer Position angebaut werden. Eduard sieht in dieser Box neben den F-15E auch eine israelische F-15D Bemalungsvariante vor. Für die F-15E fehlen die ausgewölbten Fahrwerksklappen, da hier größere Räder verwendet wurden (diese liegen bei). Ebenfalls fehlen Spritzlinge für aktuelle, den Bemalungsvarianten entsprechende, Bewaffnungsoptionen. Diese hat Academy in den F-15K, F-15I und OIF Boxen begelegt, so das deren Fehlen hier etwas verwundert.



Die Klarteile sind in Ordnung und haben eine schmale Formtrennaht auf der Oberseite. Diese muss auspoliert werden. Eduard hat neben den Plastikteilen auch eine ganze Reihe von Zubehör in die Wagschale bzw. den Bausatz geworfen. Resinteile für Schleudersitze, zwei verschiedene Rädersätze, und die Schubdüsen sorgen für eine schöne Detaillierung. Weiterhin gibt es Ätzteile satt, vor Allem fürs Cockpit auch bedruckt. Ich finde dies sehr ansprechend, aber für Manchen mag der Effekt zu zweidimensional sein. Hier entscheiden die persönlichen Präferenzen. Wie immer gibt es Masken für die Kanzel und die Räder.





Bemalungsvarianten: Eduard hat 3 interessante Bemalungsvarianten für die F-15E und eine für die F-15D beigelegt. Die individuellen Flugzeugmarkierungen wurden wie fast immer bei den Limited Editions von Cartogrf gedruckt und sind ihrer Druckqualität über jeden Zweifel erhaben. Auch die israelischen und amerikanischen Wartungshinweise sind sehr gut gemacht, gedruckt bei Eduard.

  1. MDD F-15E BuNo. 89-0487, 4th Fighter Wing, 335th Fighter Squadron, Bagram, Afghanistan, Januar 2012
  2. MDD F-15E BuNo. 87-0173, 366th Fighter Wing, 391st Fighter Squadron, Mountain Home AFB, 2002
  3. MDD F-15E BuNo. 89-0472, 355th Fighter Squadron, Seymour Johnson AFB, 2002
  4. MDD F-15D BuNo. 80-0133, 106. Tayeset, Tel Nov AB, Israel



Letztere ist übrigens die Bemalungsvariante, die mein ursprüngliches Interesse an diesem Bausatz begründete. Das Flugzeug ist nämlich recht langlebig. Es wurden mehrere Luftsiege damit erzielt, sie verlor bei einem simulierten Luftkampf in einem Zusammenstoß den Großteil eines Flügels und dem Piloten gelang trotzdem die Landung. Außerdem flog sie mit und ohne CFT....

Fazit: Trotz leichter Kritikpunkte und eines gehobenen Preises ist die Bausatzedition von Eduard ein gutes F-15E-Paket.

Steffen Arndt, Barsinghausen (Oktober 2013)