Vorbild: Die Mirage III ist ein einstrahliges, einsitziges Jagdflugzeug des französischen Herstellers Dassault Aviation. Der Allwetterabfangjäger Mirage IIIC mit einer Höchstgeschwindigkeit von ca. Mach 2,1 war die erste voll operationsfähige Variante, die im Oktober 1960 mit dem Cyrano-II-Radar flog. Die französische Luftwaffe beschaffte 95 Stück dieser Bauart. Außerdem wurde es in viele Länder der Erde verkauft und war unter anderem im Nahen Osten und in Pakistan im Kampfeinsatz. Für die französische Luftwaffe tat die Mirage bis 1988 ihren Dienst. (Quelle: Wikipedia)
Literarisch bekannt wurde die Mirage IIIC durch die Comicserie "Mick Tanguy" des Texters Jean-Michel Charlier und des Zeichners Albert Uderzo. Auf der Basis des Comics lief Ende der sechziger Jahre die Fernsehserie "Les Chevaliers du Ciel" in Frankreich und Teilen Europas.
Bausatz: Der Plastikguss stammt aus dem Jahr 2004. In diversen Neuauflagen wurden Decals und Verpackungen geändert. Zudem gab es das Modell auch als Weekend Edition. Die vorliegende ProfiPack Edition zeichnet sich durch Lackierschablonen für Cockpit und Rumpf sowie farbige Fotoätzteile für das Cockpit aus. Zudem wird in der Anleitung die kleine Pilotenfigur ignoriert, die in mehreren Teilen am Gussast hängt.
Die 146 Teile (an acht dunkelgrauen Ästen) sind sauber und detailliert, wie man es von einem Bausatz von 2004 erwarten kann. Die Nietenreihen und die sonstigen Einzelheiten am Rumpf sind gut herausgearbeitet. Ordentlich bemalt wird dies sehr gut aussehen. Fischhäute sind bis auf einige kleine Stellen nicht erkennbar. Mit dem Skalpell sind diese in einer Minute beseitigt.
An den zehn Klarsichtteilen konnten keine Fehler, Nähte oder Verzerrungen festgestellt werden.
Zusammen mit den farbigen Fotoätzteilen und den beiliegenden Gurten kann ein sehr detailliertes Cockpit gebaut werden. Man kann aber auch die beigefügten Abziehbilder benutzen.
Bewaffnung ist ebenfalls umfassend enthalten. Man kann an den insgesamt fünf Waffenpylonen die unterschiedlichen Konfigurationen darstellen. Dazu gehören Übungsraketen, Sidewinder, zwei unterschiedliche Arten von Außentank sowie Luft-Boden-Raketen. Einige dieser Teile hätten etwas mehr Detaillierung durch Fugen oder Nieten vertragen.
Bauanleitung/Bemalung: Die Anleitung ist klar und farbig. An drei Stellen hat man sich sogar mit ganzen Sätzen an den Verwender gewandt. "Don`t forget to add the nose weight balance !", "Dont`t glue on the wheel well edge !!" und "Do not glue on the trailing edge !!!" Das ist nett. Man beachte die Inflation der Ausrufezeichen.
Mir ist völlig unklar, weshalb die Anleitungen bei fast allen Firmen zwar immer farbiger und verständlicher daherkommen, jedoch weiterhin eine Art von Zeichensprache gegenüber dem Verwender gepflegt wird. Ich erinnere mich an alte Bausätze von Revell, in denen neben der bebilderten Anleitung auch noch eine Textanleitung enthalten war. Das war natürlich nur den schlechten Abbildungen geschuldet, aber was hindert die Firmen eigentlich an einem kleinen Text, der die Tücken des Aufbaus beschreibt? Einfaches Englisch wird verstanden. Es gibt auch den Google Übersetzer, denn wie sollte man sonst durch die unsägliche Prosa englischer Modellbauzeitschriften steigen. Genug gemeckert. Die Anleitung ist gut und die Bemalungsvorschläge sind hervorragend in Farbe gedruckt. Genannt werden die Farben von Gunze und Mission Models. Der Decalbogen ist von cartograf und ausgesprochen schön anzusehen.
Folgende Varianten bzw. Bemalungen können gewählt werden:
Die beigefügten Lackierschablonen dürften sehr nützlich sein. Neben der Maskierung der Cockpithaube sind auch Schablonen für verschiedene Stellen am Rumpf vorhanden.
Bautips: Als Hilfe und Anregung bieten sich der Baubericht von Thomas Gausmann und das Youtube-Video von PlastikDream an. Das Video ist in französischer Sprache. Nicht verschwiegen werden soll, dass es im Video beim Zusammenbau von Rumpf und Flügel der Weekend-Edition zu erheblichen Spalten zwischen den Teilen kommt. Diese wurden mit eingefügten Styrenestreifen beseitigt.
Fazit: Der Bausatz macht einen akzeptablen Eindruck. Der Preis reicht derzeit (April 2019) von ca. 25 - 40 Euro. Durch die Vielzahl von Bemalungsmöglichkeiten und der umfassenden Ausstattung mit Waffenlast hat der Käufer eine gute Auswahl.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.
Burkhard Kötke und Uwe Christiansen, RAG Modellbau der Bw LG Berlin (April 2019)