Zum Bausatz: Auch hier lasse ich bewusst den historischen Teil weg, da heutzutage jedermann entweder gute Literatur hat, oder dies im Internet recherchieren kann. Meine erste Bf-110G-4 war vor ca. 40 Jahren die G-4 von FROG, die später bei REVELL wieder auftauchte. Abgelöst wurde diese dann vor ca. 20 Jahren von der G-4 von ITALERI. Nachdem alle Varianten vor Jahren von EDUARD schon in 1:48 erschienen, warte man bis 2012 auf einen Generationswechsel bei den Bf-110 im Maßstab 1:72. Nun 2013 ist auch die lang erwarte G-4 erschienen. Und das Warten hat sich gelohnt. Wie bei EDUARD üblich erschien erst das Profipack. Erster Eindruck, ein riesen Karton, so groß wie bei den 1:48er Bf-110. Der Karton ist gut gefüllt, super Bauanleitung mit farbigen Bemalungsschemata, separat verpackte Spritzrahmen, Spritzmaske für Kanzel und Reifen, farbige Fotoätzteile und tolle Abziehbilder.
Und nun zu den Spritzrahmen. Die meisten sind mit der Messerschmitt Bf-110G-2 identisch. Sehr gut gravierte und bestens wiedergegebene Oberflächendetail, gutes Cockpit, sehr schöne Fahrwerksschächte und zwei Arten von Reifen zur Auswahl, abgeflacht oder nicht abgeflacht. Gut wiedergegebene Luftschrauben und Spinner, sowie zwei verschiedene Arten von Flammenvernichtern. Es gibt übrigens etliche Teile, die doppelt beiliegen, wie Pilotensitz und Armaturenbrett, aber auch einige Teile, die für die G-4 Version nicht benötigt werden, wie die 3,7cm Flak, oder die unterschiedlichen Nasen.
Aber was ist nun neu? Natürlich die Flammenvernichter und die Antennen. Die Antennen liegen als zwei Bauvarianten bei, zum einem als fertiges Teil, zum anderen als separate Befestigungen und separate Peilstäbe. Dies erleichtert dem Modellbauer sehr, die Antennen ohne große Schnitzarbeiten durch Antennen aus Metall zu ersetzten. Eine sehr gute Lösung. Um die Anbringung der Antennen zu erleichtern hat EDUARD ein Fotoätzteil beigelegt, das zu eine Art Würfel gefaltet werden muss, damit die Antennen richtig ausgerichtet werden können. Hier wurde mitgedacht. Kommen wir zur Cockpitverglasung, hier man die Wahl zwischen einem geschlossener Kanzel oder einer geöffneten. Um die schwierige Bemalung der Streben der Kanzel zu erleichtern, liegt hier im Profipack natürlich eine Abklebemaske bei. Zu den Klarsichtteilen gehören natürlich auch der Landescheinwerfer und das Reflexvisier für den Piloten. Und nun zu den farbigen Fotoätzteilen, Armaturenbrett, mehrteilig, Cockpitinstrumente, Sitz für den Borfunker, Sitzgurte, Handräder und Fußpedale, sowie Fahrwerksteile.
Zu den Abziehbildern, selbstverständlich alle Wartungshinweise und auch für das Armaturenbrett und die Seitenkonsolen, sowie für die Spinner. Der Bogen erlaubt die Dekoration von vier deutschen Nachtjägern.
Alles sehr sauber und versatzfrei auf blauen Papier gedruckt.
Fazit: Ein super Bausatz, der für den normalen Modellbauer keine Wünsche offen lässt, für die Experten unter dem Modellbauer bietet EDUARD unter seinen Resinzubehör noch einiges, um das Modell zu supern.
Jürgen Willisch, Potsdam (Mai 2013)
Literatur:
Messerschmitt Bf 110, Me 210, Me 410. Die Messerschmitt- Zerstörer und ihre Konkurrenten.; Mankau/Petrick ; Aviatic Verlag; ISBN: 3925505628; 2001 |