Vorbild: Ich möchte hier nicht viele Worte verlieren, denn jeder, der sich für den Bausatz interessiert hat sicherlich auch Literatur über das Vorbild.
Die Entwicklung des Zerstörers Bf 110 begann ab Ende 1934 nach einem Auftrag des RLM (Reichsluftfahrtministerium). Mitbewerber waren die Focke Wulf Fw 57 und die Henschel Hs 124. Der erste Prototyp Bf 110 V1 flog erstmals am 12. Mai 1936. Die ersten beiden Versionen Bf 110 A und Bf 110 B waren noch mit Jumo 210 ausgerüstet und wurden nur in einer kleinen Serie gefertigt. Es folgte die C-Version mit DB 601. In der so genannten Luftschlacht um England 1940 zeigte sich schnell, dass die 110 zu langsam und nicht wendig genug war um gegen einmotorige Jäger zu bestehen. So wurde die Bf 110 zielgerichtet als Jagdbomber weiterentwickelt. So entstand auch die E-Version. Sie war mit DB 601N-Triebwerken und Bombenschlössern unter Rumpf und Tragflächen ausgerüstet.
Bausatz: Eduard hatte auf der Spielwarenmesse in Nürnberg erste Resinteile gezeigt und nun ist als erstes die E-Version erschienen. Der erste Eindruck ist sehr gut. Die Spritzlinge enthalten eine Menge Alternativteile für andere Versionen. So gibt es insgesamt sieben hellbraune Spritzlinge, zwei Rahmen mit Glasteile, zwei Platinen Fotoätzteile (eine davon farbig bedruckt) und gelbe Masken für die Kanzel. Die Farbangaben sind für das GUNZE-System (RLM-Farbtöne sind trotzdem angegeben). Bei dem einen oder anderen Modellbauer haben die nicht separaten Vorflügel für Verstimmung gesorgt. Kaufen werden sie sich diesen Bausatz trotzdem, denn es ist die einzige 110 E. Revell hatte vor einigen Jahren die 110 G herausgebracht und Fujimi vor über 20 Jahren die C/D-Versionen. Somit hat eduard die Chance für eine neue Reihe zeitgemäßer 110-Bausätze genutzt.
Das Cockpit wird aus Spritzguss- und bedruckten Fotoätzteilen zusammengesetzt. Die Bauanleitung benötigt dafür vier (!) A4 Seiten. Toll! Eduard hat auch die Reservemagazine für die MGs nicht vergessen. Die Abdeckung für die Bugbewaffnung lässt sich abnehmbar montieren damit die schön reproduzierten Waffen nicht im Verborgenen bleiben. Ein Höhepunkt ist die klare und dünne Verglasung. Sie kann alternativ offen oder geschlossen zusammengebaut werden.
Vor der Montage der Tragflächen sind noch einige Bohrungen zu öffnen. Für die Kühler gibt es Fotoätzteile. Die Querruder werden separat montiert und können daher leicht ausgeschlagen angeklebt werden (Achtung Querruder schlagen immer entgegengesetzt aus!). Um eine vorzügliche Detaillierung zu erreichen hat eduard jeden Auspuffstutzen aus einer Vielzahl von Bauteilen (7) hergestellt. Die Abwurfwaffen sehen ordentlich aus. Als kleinen netten Gag betrachte ich den niedlichen Dackel aus Resin als Symbol für die „Dackelstaffel“ 1.(Z)JG 77.
Die Decals sind auf hellblauem Trägerpapier ohne Versatz gedruckt. Da eduard offensichtlich nur komplette Seitenleitwerksmarkierungen liefert, sind diese nicht im Bausatz für den deutschen Markt enthalten. Hier sollte eduard mal umdenken und auch eine praktikable gesetzeskonforme Lösung anbieten. Alle Bemalungsanleitungen sind mehrfarbig abgedruckt.
Bemalungen:
Fazit: Eduard hat seinen Job sehr gut gemacht! Sehr empfehlenswert!
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de. Wer gerne direkt online einkauft kann den Bausatz bei Moduni beziehen: Messerschmitt Bf 110 E.
Volker Helms, Godern (September 2007)