Vorbild: Die F-Variante der "109" unterschied sich von ihren Vorgängern im Wesentlichen in der neuen stromlinienförmigen Rumpfform, den abgerundeten Flügelspitzen und dem Fehlen der Leitwerksstreben und gilt als die eleganteste Variante der Messerschmitt. Die Bewaffnung bestand aus einer MG 151 20mm Motor-Kanone und zwei MG 17 7,9 mm-MG, die noch in der Bf 109E-Reihe verbauten Flügel-MG fehlten der "F". Maschinen dieser Reihe flogen u.a. an der Westfront, der Ostfront und in Nordafrika.
Bausatz: Im stabilen Stülpkarton mit einer Darstellung der Maschine von Leutnant M.-H. Ostermann von der 8./JG54 finden sich eine farbige 12-seitige DIN A4-Bauanleitung auf Hochglanzpapier, ca. 217 blaugraue Kunststoffteile (davon 79 als nicht zu verwendende Teile markiert) und sechs Klarsichtteile in wiederverschließbaren Tüten verpackt.
Die Qualität ist wie von den letzten Bausätzen her bekannt makellos, Grat fehlt gänzlich, Auswerfermarkierungen sind an Stellen gelegt worden, wo sie nach dem Bau unsichtbar bleiben. Die Oberfläche zeigt feinste versenkte Gravuren in verschiedenen Stärken und auch die Nieten sind in mehreren Varianten zu finden. Die Glasteile sind dünn und klar. Im Einzelnen ist der Rumpf wie bei diesem Hersteller üblich einteilig. Alle Steuerflächen, die Vorflügel und die Klappen der Flügelkühler sind separat nachgebildet.
Die Gießrahmen für den Rumpf und die Flügel sind variantenspezifisch, alles Übrige ist mit "Bf 109 F G K" markiert. Viele Teile sind für spätere Versionen der Bf 109 gedacht, entsprechend als nicht zu verwenden markiert und füllen die Ersatzteilkiste auf. Besonders positiv sind die Benzinleitung aus Klarsichtmaterial, um das Sichtfenster realistisch darstellen zu können, das separate Motorhaubenscharnier, die separaten Verkleidungen der Fahrwerksschächte und die an den Fahrwerksbeinen angegossenen Bremsleitungen.
Auf eine Motornachbildung hat man bei Eduard verzichtet, aber die Auspuffrohre haben hohle Enden. Die Form der Auspüffe wird jedoch gelegentlich als zu flach und breit kritisiert. Interessant finde ich die Befestigung des Propellers, dessen Achse nur durchgesteckt wird und wohl durch sein etwas knolliges Ende den Propeller fixieren soll.
Bemalung: Der diesmal von Eduard selbst gedruckte Abziehbilderbogen bietet wie bei Weekend editon üblich zwei Versionen:
Die Farbangaben beziehen sich wie immer auf die Sortimente von Gunze. Für die Platzierung der Wartungshinweisegibt es eine Extraseite mit Hinweisen.
Fazit: Hier legt Eduard nunmehr die Weekend-Version in der selben hervorragenden Qualität vor. Leider ist das Pitotrohr immer noch an der Flügelspitze angegossen, was akute Bruchgefahr bedeutet, und die Positionsleuchten hätten gern aus Klarmaterial sein dürfen. Alles in Allem ein sehr schöner, hoch detaillierter Bausatz in der finanzschonenden Grundversion von Eduard. Wegen der zahlreichen kleinen Teile ist dieser Kit nur Modellbauern mit etwas Erfahrung zu empfehlen.
Utz Schißau, Berlin (Oktober 2017)
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder bei den bekannten Online-Anbietern
Literatur: