Vorbild : Das von der Firma Bell Corporation in Buffalo gebaute Flugzeug X-1 entstand als gemeinsame Initiative von USAAF, US NAVY und NACA mit dem Ziel, die Schallmauer zu überwinden. Nach einer Menge von theoretischen Besprechungen wurde es als ein einsitziger Ganzmetall-Mitteldecker mit dem Rumpf in einer Projektilform und mit einem Trapezflügel entworfen. Zu den Experimentalflügen wurde die Maschine in einer bestimmten Höhe aus einem Bombenflugzeug Boeing B-29 ausgeklinkt und landete auf klassische Weise. An Bord wurden 450 kg von wissenschaftlichen Apparaturen installiert. Die erste X-1 verließ die Fabrik am 27. Dezember 1945. Den einleitenden antriebslosen Flug absolvierte sie am 25. Januar 1946 über Pinecastle in Florida. Die folgenden Testflüge fanden auf dem Stützpunkt Muroc Dry Lake in der Mojave-Wüste statt, wo die X-1 am 9. Dezember 1946 Kraft des Raketenmotors flog. Nach einer Reihe von Land- und Flugtests durchbrach Capt Charles E. "Chuck" Yeager mit der X-1 am 14. Oktober 1947 zum ersten Mal mit Mach 1,06 (1.126 km/h) im Horizontalflug die Schallmauer. So gingen sowohl das Flugzeug als auch sein Pilot in die Luftfahrtgeschichte ein. Wer das einmal in Bild und Ton anschauen möchte, sollte sich den Film "Der Stoff aus dem die Helden sind - The Right Stuff" von 1983 ansehen.
Bausatz : Beim Öffnen des Bausatzkarton fällt sofort auf, dass wir einen alten Bekannten von 1997 in den Händen halten. Der übersichtliche Bausatz ist von sehr guter Qualität. Er glänzt durch feine versenkte Gravuren und sehr guter Passgenauigkeit.
Der Inhalt des Bausatzes teilt sich folgend auf: 2 graue Gussäste mit Rumpf, Tragflächen und Fahrwerk, ein Klarsichtteil für die Kanzelverglasung, einem Decalbogen, einem Bogen Fotoätzteile, Räder in Resin sowie einen Bogen Maskierfolie. Auf der Fotoätzteilplatine findet sich das Gurtzeug des Piloten wieder und interessanter Weise auch 3 verschiedene Armaturenträger die dann der jeweiligen Version zugeordnet werden. Die Resinräder ersetzen die Spritzgussräder.
Bemalung: Die Decals, ebenfalls aus dem Hause Eduard, sind randscharf und sauber gedruckt. Die achtseitige Bauanleitung ist übersichtlich gestaltet. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Gunze. Vier darstellbare Versionen sind möglich:
Die leicht verständliche Bauanleitung ermöglicht einen unproblematischen Zusammenbau. Die Bemalungshinweise sind eindeutig, die Farbangaben beziehen sich auf die Farben des hauseigenen Farbsortiments.
Fazit: Toller Bausatz. Eine kleine Maschine mit interessantem historischem Hintergrund.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Eduard direkt.
Alexander Hilbig, Berlin (Januar 2017)