Aero L-29 Delfin

Eduard 8464 - Weekend Edition - 1/48

Vorbild: Die L-29 (NATO Code "Maja"), eine Konstruktion der tschechischen Firma für Luftfahrt Aero, kann auf eine lange Einsatzperiode zurückblicken. Der erste Testflug fand 1957 statt. 1962 begann dann die Produktion des Trainers mit Düsenantrieb, für die fliegerische Grundausbildung zukünftiger Militärpiloten. Außer in Polen, das mit der TS-11 "Iskra" über eine eigene Entwicklung eines Stahltrainers verfügte, kam die L-29 in fast allen Ländern des Warschauer Vertrages zum Einsatz.

Aber nicht nur als Trainingsflugzeug machte die "Delfin" Karriere. In vielen afrikanischen Ländern und im mittleren Osten wurde das agile Flugzeug für den Erdkampf und zur Aufstandsbekämpfung verwendet. So flog sie zum Beispiel 1967 Einsätze in Nigeria gegen den Putsch unter General Ojukwu. Auch als es1978 zur Rebellion gegen Idi Amin in Uganda kam, spielte die L-29 eine wichtige Rolle. Ihre Angriffe auf das Hauptquartier der Regierung Amins trug viel zum Sturz des Diktators bei. Und auch am Konflikt gegen Israel nahm das Flugzeug unter der Kennung der ägyptischen Luftwaffe teil, vor allem 1973 im Yom Kippur Krieg.

Obwohl schon1968 ihr Nachfolger, die Aero L-39 "Albatros" in Dienst gestellt wurde, blieb die "Delfin" bis in die 2000er Jahre im aktiven Dienst. In den USA, auf der Reno Air Force Basis, betreibt der Tactical Air Service zwei L-29 um mit ihnen Luftkämpfe und Schiffsverteidigung zu simulieren. Eine dieser Maschinen ist auch für den Bausatz vorgesehen. Eine L-29 befand sich 2000 sogar auf dem Flugzeugträger "Bon Homme Richard".

Bausatz: Der Bausatz ist eine Formenübernahme von der chinesischen Firma AMK. Eduard legt dem Grundbausatz drei Platinen mit farbig gestalteten Messingteilen, und einem Satz zur Maskierung der Kabine hinzu. Das von Hause aus schon sehr detaillierte Modell der L-29 bekommt so noch den rechten Schliff.

Die insgesamt110 Kunststoffteile sind hervorragend detailliert. Als Optionen hat man die Möglichkeit, die großen Landeklappen in ausgefahrenen Zustand zu verbauen, in der Bugsektion die Elektronik nebst Hydraulikbehältern zu präsentieren. Ferner sind die Lufteinläufe mit den gebogenen Kanälen sehr realistisch dargestellt. Der Düsenausgang hat die nötige Tiefe. Wer möchte, kann auch die speed-breaks am hinteren Rumpf in ausgefahrener Position anbauen. Das Cockpit ist ebenfalls schon ein Modell im Modell. Auch ohne die Verwendung von Zurüstteilen, ist es eine Augenweide. Das Gurtzeug für die Schleudersitze liegt als Abziehbild bei.

Die Fahrwerke und Räder sind ebenfalls schön gestaltet. Die Passung dürfte insgesamt keine nennenswerten Probleme bereiten.

Interessant dürften auch die verschiedenen Öffnungen der Kabinen sein. Die vordere wird nach rechts aufgeklappt, die hintere Kabine ist eine Schiebehaube. Eine interessante Kombination, die dem Flugzeug das gewisse Etwas gibt.

Bemalung: Für das schicke kleine Flugzeug bietet Eduard auf einem sauber gedruckten Abziehbilderbogen zwei Dekorationen an.

Eine L-29 des 11. Jäger Regimentes der tschechischen Luftwaffe in vollständiger Tiger Pracht, gelb mit schwarzen Streifen, die als Decals beiliegen. 1993 nahm diese Maschine an der Flugschau in Zatec, Tschechien, teil.

Die zweite Maschine mit der Nummer 1928, ganz in grau, ist eine Maschine der Slowakischen Republik. Die "Delfin" war auf der Luftwaffenbasis 1993 in der Slowakei stationiert.

Fazit: Auch ohne allen Extras, und zudem noch zu einem Taschengeldpreis, ist das exzellente Modell der L-29 absolut zu empfehlen.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Jürgen Bauer, Berlin (Oktober 2018)