Vorbild: Der Torpedo Mk.13 der US-Marine war der am meisten verwendete Torpedo-Typ der US-Navy während des Zweiten Weltkrieges. Er war der erste direkt für den Abwurf aus der Luft konzipierte Torpedo. Die Entwicklung begann bereits 1925, wurde aber immer wieder unterbrochen. Der Torpedo hatte eine recht gedrungene Form, er wog etwas mehr als eine Tonne und transportierte 270 kg Sprengstoff der Sorte Torpex, die ungefähr 1,5mal explosiver war als TNT. In seiner endgültigen Konfiguration von 1944 konnte er von einer maximalen Höhe von 730 m bei Fluggeschwindigkeiten bis zu 750 Stundenkilometern abgeworfen werden. Um den Mk. 13 zu einer zuverlässigen Waffe zu machen war es ein weiter Weg gewesen, denn anfangs versagten fast 70% beim Abwurf. Hauptprobleme waren das Eintauchen und die Richtungsstabilität. Daher wurde das California Institute of Technology mit einer Untersuchung beauftragt, bei der verschiedene Konfigurationen des Torpedos von einer Rampe abgeschossen und im klaren Wasser des Morris Damms mit Hochgeschwindigkeitskameras aufgenommen wurden. Ergebnisse waren zunächst die sog. Drag Rings, die das Gerät im Flug verlangsamten und stabilisierten, später als "Pickle Barrel (Gurkenfass)" bezeichnet. Am Schwanz des Torpedos baute man auch kastenförmige Verkleidungen an, die beim Eintauchen wegbrachen und ebenfalls zu einer Stabilisierung der Flugbahn führten. Damit ähnelten sie sehr der Kyoban-Serie japanischer Torpedos, die ehemals für den Angriff auf Pearl Harbour entwickelt worden waren. Ein weiteres Feature waren die ringförmigen Verstärkungen an den Flossen, die als Shroud Ring oder auch landläufig als "Ring Tail" bezeichnet wurden. Sie hatten einen ähnlich stabilisierenden Effekt auf die Flugbahn wie die Drag Rings und schützten außerdem die Leitflossen vor Schaden beim Aufkommen auf das Wasser. 1943 rüstete man auch die US Navy Patrol Torpedo (PT)-Boats mit Mk.13 Torpedos aus, die eine deutliche Gewichtsersparnis brachten, weil sie nicht nur leichter als die bisher verwendeten Mk.8-Torpedos waren, sondern auch kein Abschussrohr benötigten, da man sie wegen ihrer Luftabwurf-Fähigkeit einfach ins Wasser rollen lassen konnte. (Nach Wikipedia)
Bausatz: Eduard hat zur Aufwertung von Bausätzen z.B. der TBD Devastator und der TBF Avenger ein Set aus drei Mk. 13-Torpedos in verschiedener Konfiguration herausgebracht. Der kleine Kit besteht aus drei Rümpfen und drei verschiedenen Köpfen sowie Kleinteilen aus grauem Resin. Ein messingfarbener Ätzteilbogen mit 31 Teilen ergänzt das Ganze mit drei Doppelpropellern, zwölf Flossen und einer kastenförmigen Verkleidung für das Heck für einen Torpedo. Zwei Ringe aus Resin bilden die Shroud Rings nach, einer der Torpedoköpfe aus Resin zeigt die Konfiguration mit einem Drag Ring. Decals finden sich nicht in dem Set, aber wie immer bei neueren Brassin-Sets macht Eduard Farbangaben aus dem Gunze-Sortiment.
Fazit: Wer will, kann seinen Torpedo in den geöffneten Waffenschacht seines Modells hängen. Wer ein Diorama mit ein paar Figuren etwa auf einem Flugdeck bauen möchte, kann z. B. einen Torpedo-Trolley (Torpedo Loading Cart) von Aerobonus dazu verwenden. Sehr empfehlenswert!
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel, bei Eduard direkt oder für Händler bei glow2b.
Utz Schißau (Berlin, November 2020)