Vorbild: Die AS.34 Kormoran ist eine luftgestützte Anti-Schiffs-Rakete, die ursprünglich von MBB (heute EADS) für die Marineflieger der Bundesmarine entwickelt wurde. Ursprünglich wollte die Bundeswehr die amerikanische AGM-12 Bullpup oder die französische AS.30 als Anti-Schiff-Rakete beschaffen, aber die an sie gestellten Ansprüche konnten beide Raketen nicht erfüllen. So beauftragte man im Jahr 1964 MBB, die Kormoran zu entwickeln. Als Basis wurde die französische AS.33 genommen und gemeinsam mit Aérospatiale zur AS.34 weiterentwickelt. Den Namen Kormoran bekam die AS.34 erst nach 1967. Da zur gleichen Zeit (1967) Aerospatiale die Exocet entwickelte, sind beide Raketen weitgehend identisch.
Die Kormoran verfügt über zwei Feststoffbooster mit einer Brenndauer von einer Sekunde und über einen Feststoff-Raketenmotor mit 100s Brenndauer. Ziele werden per aktivem Radar erfasst. Des Weiteren ist sie mit einem Trägheitsnavigationssystem ausgestattet, was ihr eine Mindestflughöhe von 30 m ermöglicht. Die Kormoran ist eine nach dem Fire-and-Forget-Prinzip operierende Rakete. Erste Flugtests fanden 1970 mit der F-104G statt und ab 1973 startete die Serienfertigung. Es wurden insgesamt 350 AS.34 Kormoran 1 geliefert.
Ab 1983 begann die Entwicklung der Kormoran-2, einer verbesserten Version der Kormoran. Bei ihr wurde die analoge Elektronik gegen digitale ausgetauscht, dadurch ist sie wesentlich resistenter gegen Elektronische Gegenmaßnahmen. Weiter wurde der Radarsuchkopf ersetzt, sowie die Booster und der Hauptantrieb. Dadurch wurde die Rakete mit 630 Kilogramm zwar schwerer, aber es konnte, da die neue Elektronik weniger Platz einnahm, ein größerer 220-kg-Gefechtskopf installiert werden. Der Gefechtskopf besitzt die Besonderheit, dass in seinem Mantel 2x 9 projektilbildende Ladungen (EFP) eingearbeitet sind, die bis zu 12 schiffbauliche Schotts durchschlagen können. Für den Einsatz vom Mehrzweckkampfflugzeug Panavia Tornado aus musste eine spezielle Datenschnittstelle (MCS 3) und ein spezieller Launcher eingesetzt werden. Ab 1991 wurden rund 140 Stück AS.34 Kormoran 2 in Dienst gestellt.
Quelle: Wiki: AS.34 Kormoran
Der Bausatz enthält Teile für je einen Kormoran 1 und Kormoran 2 Flugkörper. Die Bauanleitung hat für jeden genau eine Seite, die Gußblöcke sind entsprechend numeriert. Die Teile sind ausgezeichnet gegossen und haben eine sehr gute Oberflächenqualität. Die kleinen Steuerflächen am Heck werden mittes Zapfen in den entsprechenden Löchern im Raketenkörper fixiert. Die größeren Flossen sind wieder mittes Rechteckszapfen in entsprechenden Vertiefungen an der Rakete zu befestigen. Bei beiden ist auf eine symmetrische Ausrichtug zu achten. Wie fast immer muss am Boden der Anguss abgetrennt werden und an der Spitze muss ein Steiger entfernt werden. Das alles möglichst ohne den Raketenkörper zu beschädigen. Selbiger passt gerade so diagonal in den Blister! Die Schubdüsen/Brennkammern werden mittels eines Fotoätzteilen der jeweiligen Version entsprechend (Kormoran 1/2) dargestellt.
Auch bei diesem Bausatz muss man sich nicht selbst um die Dekoration der Bewaffnung kümmern. Eduard legt einen detaillierten Bemalplan für je zwei Bemalungen mit Farben des Gunze-Farbsystems bei und für die Markierungen gibt es Decals aus eigenem Hause.
Fazit: Das Thema Bundesluftwaffe (bzw. Marineflieger) wird erfreulicherweise von immer mehr Firmen aufgenommen. So kann man seine Sammlung deutscher Fliegerkräfte stetig erweitern. Die Qualität des Bausatzes ist sehr gut. Empfehlenswert.
Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder Onlinehändler möglich, Importeur ist Glow2b. Das Muster stellte Eduard bereit.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Juli 2015)