Vorbild: Die Entwicklung der R-77 begann im Jahre 1982 beim „Molnija OKB“ in der Ukraine und trug dort die Bezeichnung „Erzeugnis 170“. Mit den Flugtests wurde bereits 1984 begonnen. Ihre Exportbezeichnung, RWW-AE, bedeutet Raketa Wosduch-Wosduch, Aktiwnaja, Eksportnaja (Luft-Luft-lenkflugkörper Aktivradar Exportversion).
Öffentlich bekannt wurde die Rakete im Februar 1991, als sie in der weißrussischen Hauptstadt Minsk präsentiert wurde. Die westliche Fachpresse gab der Waffe schnell den Spitznamen „AMRAAMSki“, da ihr Einsatzprofil als BVR-Luftkampfrakete mit aktiver Radarsuche dem der amerikanischen AIM-120 AMRAAM stark ähnelte. Bis 1994 wurden insgesamt 200 Lenkwaffen produziert und ausgeliefert.
Das Radarsystem wird von dem russischen Konzern Agat hergestellt. Es arbeitet auf Basis des Doppler-Monopuls-Konzepts im Frequenzbereich von 10 bis 20 GHz und kann Ziele mit einem Radarquerschnitt von 5 m² auf eine Distanz von 16 km erfassen. Der angebundene Datenlink für den Empfang von Korrektursignalen besitzt eine Reichweite von bis zu 50 km, wenn die Daten von dem Feuerleitsystem der MiG-29 stammen.
2009 wurde die R-77-SD (RWW-SD) vorgestellt. Diese verbesserte Variante mit einer Reichweite von 110 km ist mit der MiG-29M angeboten worden. Sie ist mit einem Trägheitsnavigationssystem ausgerüstet und kann mit Zielkorrekturen via Funk bis zur Ausschaltung des Bordradars geleitet werden. (Quelle Wiki: Wympel R-77)
Bausatz: Eduard liefert vier R-77 einschließlich Waffenträger für die MiG-29 und die Su-27 Familie. Der Raketenkörper ist wie gewohnt fein detailliert und sauber gegossen. Das trifft auch auf die Steuerflächen zu, wobei die Gitterstruktur nicht 100 prozentig wiedergegeben wird. Farbangaben und Stencils vervollständigen den Satz.
Fazit: Sehr guter Rüstsatz für späte MiG-29, MiG-31 und Su-27 Bausätze.
Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder Onlinehändler möglich, Importeur ist Glow2b. Das Muster stellte Eduard bereit.
Jürgen Willisch, Potsdam (September 2014)