Wissenswertes über das Kettenkrad:
Das Kettenkrad ist eine Mischung aus Motorrad und Halbkettenfahrzeug. Es wurde bei den NSU Motorenwerken in Neckarsulm gebaut und als geländegängige Zugmaschine für einen kleinen Anhänger oder ein Leichtgeschütz (wie z.B.: Nebelwerfer, 3,7cm PAK etc.) konstruiert. Es konnte eine Besatzung von drei Mann aufnehmen (den Fahrer und zwei Mitfahrer auf der hinteren Rückbank). Das Kettenkrad ist nicht gepanzert und trägt keine Bewaffnung, Serienmäßig war es nicht mit außen angebrachten Werkzeugen (wie Spaten, Axt etc.) oder Benzinkanistern ausgestattet.
Angetrieben wurde die kleine Halbkette mit einem Wassergekühlten -, Vierzylinder Motor, aus dem bekannten Opel Olympia PKW. Das Getriebe verfügte über 3 Vorwärts - und 1 Rückwärtsgang, zusätzlich gab es ein Vorgelege für den "Gelände" - und den "Straßeneinsatz". Es standen somit 6 Vorwärts - und 2 Rückwärtsgänge zur Verfügung. Der Kraftstoffverbrauch auf der Straße lag bei ca. 16 Ltr./100 km. Im Gelände verbrauchte das Krad ca. 22 Ltr./100 km oder mehr, je nach Beschaffenheit der Umgebung.
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Zum Modell:
Nach der Ankündigung im Sommer dieses Jahres das Dragon ein Kettenkrad im Supermaßstab 1/6 herausbringen will, war die Vorfreude doch recht groß. Natürlich war mir klar, dass es kein neues Modell geben wird (schon wegen der hohen Formenkosten). Da Dragon erst kürzlich ein Fertig-Modell des Kettekrads auf dem Markt gebracht hatte, wurde natürlich auf die vorhandenen Formen zurückgegriffen. So wurden alle Einzelteile des fertigen Krads unlackiert und unmontiert in den "neuen" Bausatz getan.
Leider hat man bei dem Dragon Bausatz (wahrscheinlich aus Kostengründen?) den Motor, die Kühlschläuche und auch den Kühlertunnel nicht mit beigelegt. Das war dann für mich doch schon etwas unbegreiflich, zumal das Kettenkrad über eine zu öffnende Motorhaube verfügt! Auch sieht der Platz hinter dem Fahrersitz so etwas leer aus. Gut, für die "Puppenfreunde" unter uns, ist das wirklich einfach zu bauende Modell schon ein Gewinn, denn das Beschaffen eines fertigen Modells war und ist sehr schwierig. Auch der Preis lag da schon mal doppelt so hoch wie beim Bausatz. Wenn dann schließlich nach fertig stellen der kleinen Zugmaschine erst mal der Fahrer auf seinem Sitz platzgenommen hat, sieht man eh nichts mehr vom Motorraum.
Bei der Bauanleitung gibt es (wie immer) einiges Rätselraten beim Bau des Getriebes. So wird das positionieren der Schalthebel am Getriebe zur kleinen Denksportaufgabe, denn in der Bauanleitung sucht man vergebens nach dem Rückwärtshebels (keine Panik er liegt dem Bausatz natürlich bei). Auch die Teilenummerierung der Hebel ist nicht ganz korrekt.Einschlägige Literatur oder der Blick auf die Kettenkrad Seite: www.kettenkrad.de sollte alle Fragen beheben
Abschließend kann ich das Kettenkrad nur wärmstens Empfehlen, da es einfach zu Montieren ist und viele bewegliche Funktionen hat, wie z.B.: Eine bewegliche Einzelgliederkette, einen beweglichen und gefederten Fahrersitz und Vorderradgabel, ein detailliertes Getriebe mit beweglichen Hebeln, zu öffnende Staufächer und Motorraumabdeckung und einiges mehr.
Als kleine Extras liegen dem Kit die 6 Volt Batterie, die Heizlampe und 2 Dochtlampen mit Schutzmantel (wie auch beim Fertigmodell) bei. Bei den Abmessungen und Dimensionen hat sich Dragon exakt an die Originalmaße gehalten. Sticker mit Zahlen und Buchstaben zum Beschriften der Nummern Schildern und die der Instrumente liegen dem Bausatz ebenfalls bei. Wer mehr und bessere Decals möchte, findet bei: www.peddinghaus-decals.de einen interessanten Bogen.
Fazit: Einfach zu montierender Bausatz, zu einem moderaten Preis, absolut Empfehlenswert!
Andreas Eichendorff, Berlin (Oktober 2007)
Das im Text erwähnte Fertigmodell. unten 1/35 im Vergleich