Zum Original: SAS Special Air Service (UK) im 2.Weltkrieg: 1941 hatte der schottische Offizier David Stirling, der in der britischen No.8 Commando diente, die Idee eine kleine hervorragend motivierte und ausgebildete Spezialeinheit aufzustellen, die in Einsatzgruppen von 4 oder 5 Mann operieren und für Kommandoaufgaben gegen die Truppen der Achsenmächte zur Verfügung stehen sollte. Stirlings Idee stieß bei der britischen Armeeführung auf Widerhall und so begann er mit der Ausbildung von zunächst knapp 100 Kommandosoldaten. Seine Trainingsgruppe firmierte als L-Detachment der (noch nicht existierenden) Special Air Service Brigade.
Die Einheitsbezeichnung Special Air Service (SAS) ließ erkennen, in welche Richtung Stirling seine Sondertruppe entwickeln wollte. Sie sollte mit Fallschirmen hinter den feindlichen Linien abgesetzt werden, dort verdeckt operieren, Sabotageakte durchführen oder Feindaufklärung betreiben. Die Fallschirmsprungausbildung nahm daher beim Training der Soldaten einen besonderen Stellenwert ein. Wobei Sprungpraxis (mangels Fluggerät) durch Sprünge von einem schnellfahrenden LKW erworben werden musste.
1942 wurde die SAS zu einer militärischen Institution auf den nordafrikanischen Schlachtfeldern. Unter seinem neuen Abzeichen, einem geflügelten Schwert, und getreu dem Einheitsmotto "Who dares wins" (Wer wagt, gewinnt) setzte die SAS seine Kommandounternehmen gegen die Streitkräfte der Achse fort. Ab Juni 1942 standen dazu auch eigene Fahrzeuge zur Verfügung. Stirling war es gelungen, 15 Jeeps zu beschaffen, die mit Vickers K Maschinengewehren - üblicherweise in Zwillingslafettierung - bewaffnet waren. Einige Jeeps erhielten später .50 Browning MGs.
Obwohl die SAS-Männer in Uniformen der britischen Armee kämpften, wurden sie von Hitler als Partisanen und Saboteure betrachtet. Hitlers Kommandobefehl sah deshalb die sofortige Exekution gefangen genommener SAS-Leute vor.
Zum Modell: Dragon überraschte die hiesige Modellbaugemeinde mit einem neuen Jeep im Maßstab 1:35. Zuerst gab es diesen Kit nur unter dem Cyber-Hobby Label ohne Figuren, nun aber brachte Dragon gleich zwei verschiedene Fahrzeuge mit passenden Figuren heraus, damit werden die älteren Bausätze von Italeri und Tamiya in den Ruhestand geschickt.
Im Bausatz sind elf sauber gespritzte Gießäste in grauem bzw. transparentem Plastik, zwei kleine Fotoätzteilbogen für die Sandbleche und div. Halterungen und die Decals enthalten.
Dank der 6-seitigen, übersichtlichen Bauanleitung, dürfte der Zusammenbau ohne größere Probleme von der Hand gehen. Die beigelegten Abziehbilder sind für drei verschiedene Markierungen. Auch bei diesem neuen Jeep Modell wurden das Oberteil der Karosserie und das Chassis in einem Stück gegossen (Slide-molded Technik). Die Sitze verfügen über eine realistische Stoff-Struktur, bei den Rädern sind zwei verschiedene Profile vorhanden (Straße und Gelände), ein kompletter Motor ist vorhanden, verschiedene Kanister sind enthalten (deutsche und amerikanische) die Bewaffnung besteht aus ’50 cal. Browning- und Vickers ’K’ MGs (die MG-Läufe sind schon aufgebohrt!). Die Figuren im Multipose Stil, geben gut die Besatzung des SAS Patrol Cars wieder.
Fazit: Auch hier bewies Dragon den Mut ein schon länger gesuchtes Fahrzeug der SAS-Spezialeinheit auf den Modellbaumarkt zu bringen, nur zu empfehlen.
Für die Bereitstellung des Dragon Mustern geht ein Dank an Kristian Fischer von Dickie-Tamiya Modellbau GmbH & Co.KG.
Thanks to Dickie-Tamiya for the review sample http://www.dickietamiya.com/
Andreas Eichendorff, Berlin (September 2012)