Vorbild: Das Ausgangsmuster Block MB.150 entstand aufgrund einer Spezifikation der französischen Luftwaffe für ein leichtes einsitziges Jagdflugzeug. Es war eine Konkurrenzentwicklung zur Morane-Saulnier MS.406. Die MB.150.01 erwies sich als Fehlkonstruktion. In der ersten Auslegung kam das Flugzeug nicht vom Boden weg. Somit war eine gründliche Überarbeitung u.a. vom Tragwerk sowie Fahrgestell notwendig. Gleichzeitig wurde ein stärkerer Gnome-Rhone 14N/07-Sternmotor eingebaut. Damit fand am 04. Mai 1937 der erste Flug statt.
Nach ersten Tests wurde die Spannweite nochmals vergrößert und ein verbessertes Triebwerk eingebaut. Danach sollten ursprünglich 25 MB.150 produziert werden aber um die Fertigung zu optimieren gab es eine nochmalige Überarbeitung. Die MB.150 verlies nie die Werkhalle. So entstand die MB.151 mit einem Gnome-Rhone 14N/35 Sternmotor. Bewaffnet war das Jagdflugzeug mit vier MGs vom Typ MAC-34 mit dem Kaliber 7,5mm. Insgesamt entstanden 144 Serienmaschinen. Die Produktion wurde zugunsten der leistungsfähigeren MB.152 eingestellt.
Bausatz: Der ukrainische Hersteller DoraWings hat seit einiger Zeit die Bloch 151/152 im Maßstab 1/48 im Angebot. Nun folgt im Maßstab 1/72 die MB.151. Diese gab es zuvor in dem Maßstab nur bei RSmodels. In dem kleinen attraktiven Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt vier dunkelgraue Spritzlinge mit insgesamt 72 Teilen, ein klarer Spritzling mit sieben Teilen, ein kleiner Fotoätzteilbogen mit zehn Teilen, Vinylmasken, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Die Spritzgussteile besitzen feine versenkte Strukturen. Teilweise sind die Angüsse noch etwas stark. Die Trennung zwischen Ruder und dem feststehenden Höhenleitwerk ist sehr realistisch. Aber es wird auch klar, dass wir es nicht mit einem Anfängerbausatz zu tun haben. Der Bau beginnt klassisch mit dem Cockpit. Der Pilotensitz entsteht aus fünf Teilen. Ansonsten gibt es ein schöne Instrumentenbord mit schönen Strukturen. Die Instrumente müssen nicht bemalt werden sondern gibt passende Decals. Dafür gibt es nicht nur Ausrüstungsteile für die Rumpfinnenseiten sondern u.a. auch Seitenruderpedale, Steuerknüppel und viele weitere Teile. Die Gurte liegen als Fotoätzteile bei.
Für die Tragfläche liefert DoraWings einen kleinen stabilen Holm. Dadurch bekommt die Fläche auch die passende V-Stellung. Diese hat die einteilige Unterseite schon vorgegeben. Die Tragflächenhinterkanten sind scharf und die Oberseiten besitzen die Querruder.
Der kleine Sternmotor wird aus drei Teilen auf einem Brandschott geklebt. Die Verkleidung entsteht aus drei Teilen. Dadurch kann diese hoffentlich schön eng anliegen. Der schwierigste Part dürfte wohl die stimmige Verbindung des Motors mit dem Rumpf sein. Bekanntlich ist der bei der Bloch 151/152-Reihe nicht in der Längsachse angeordnet. Hier muss man sich tunlichst an die Hinweise und Zeichnungen in der Bauanleitung halten.
Aus zwei Teilen entstehen die beiden Hauptfahrwerksräder. Das Fahrwerk ist ansonsten ganz ordentlich detailliert. Das typische Visier der Bloch entsteht aus Fotoätzteilen. Das Seitenruder ist ein einzelnes Teil und hier gibt es auch scharfe Hinterkanten.
Die Klarsichtteile sind schön dünn. Obwohl die Frontscheibe einzeln bei liegt kann man die Schiebehaube nicht offen montiert werden. Dafür sind die kleinen hinteren Fenster ein Bestandteil des größeren Teils. Für die Positionsleuchten gibt es separate Klarsichtteile und auch eines für den Landescheinwerfer.
Der kleine Decalbogen ist tadellos bei Decograph in der Ukraine auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Sehr gestochen sind auch die kleinen Embleme gedruckt. Die Farbhinweise beziehen sich auf die Systeme von Mr.Hobby, Tamiya, AMMO/MIG, Hataka, LIFEColor.
Bemalungsvarianten:
Fazit: DoraWings liefert hier einen zeitgemäßen Bausatz der Block MB.151C1 in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Der Bau dürfte durchaus anspruchsvoll sein aber trotzdem ist er sehr zu empfehlen.
Der Bezug von DoraWings ist bisher in Deutschland eher schwierig (direkt aus der Ukraine oder ebay).
Literatur:
Le Bloch MB-152, Editions Lela Presse |
Volker Helms, Godern(März 2021)