Vorbild: Bis zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht 1945 blieb die Bf 109 mit rund 33 000 Maschinen das Standardjagdflugzeug der Luftwaffe und zählt damit auch zu den meistgebauten Flugzeugen der Geschichte. Der Erstflug des Tiefdeckers fand bereits 1935 statt und die Konstruktion wurde im Laufe der kommenden Jahre immer wieder optimiert. Die Versionen A bis C unterschieden sich deutlich von den Folgeversionen, da die Maschinen noch mit einem Zweiblattpropeller ausgestattet waren, der erst beim Modell B vom starren Holzpropeller auf eine verstellbare Variante umgerüstet wurde. Desweiteren wiesen diese Maschinen noch eine vergleichsweise große Öffnung direkt unter dem Motor mit dahinter liegendem Ölkühler auf. Die Erprobung dieser Varianten fand im Spanischen Bürgerkrieg (1936-39) durch die Legion Condor statt.
Bausatz: 2018 hat die junge ukrainische Firma Dora Wings die Modellbaugemeinde mit einem wirklich soliden Modell der Bf 109 A/B im Maßstab 1:48 beglückt. In dem relativ kleinen Stülpkarton auf dem das Flugzeug in einer akzeptablen Zeichnung im Kampfeinsatz dargestellt wird findet man acht Gussäste in hellgrauem Plastik, eine Rahmen aus transparentem Plastik, ein Tütchen mit mehreren Resinteilen, einen Ätzteilebogen, Abdeckmasken für die Bemalung der Cockpithaube und einen Bogen mit Abziehbildern.
Vom Umfang her entspricht das einem High Tech Paket, das zum Beispiel von Eduard angeboten wird. Alle Teile sind auf den ersten Blick sehr sauber umgesetzt und zeigen schöne Details. An einigen Stellen ist aber auch "Fischhaut" erkennbar, die jedoch problemlos entfernt werden kann.
Dora Wings hat eine schöne Darstellung des Flugzeugmotors bereits mit dem Rumpf verbunden, wodurch man keinerlei Montageprobleme erwarten muss. Im Bausatz sind dann noch einige Resin und PE Kleinteile enthalten, mit deren Hilfe man den Motor noch aufmotzen kann, sofern man die Motorhaube in geöffnetem Zustand darstellen will.
Ein kleines Bravo auch für die Idee, besonders delikate Teile sofort dem Bausatz als Resinteile beizulegen, womit dem Modellbauer der meist teure Zukauf erspart bleibt. Eine tolle Idee ist es auch, Vorflügel und Höhenruder an den Tragflächen als separate Teile anzubieten.
Die Teile machen alle einen soliden und guten Eindruck, wobei ich weitere Bewertungen und Einschätzungen erst nach dem Bau abgeben kann.
Bauplan/Bemalung: Der Bauplan besteht aus einem achtseitigen Heft in DIN A5, der mit 19 Baustufen durch das Bauprojekt führt. Die Abbildungen sind als Zeichnungen ausgeführt und sollten keine Probleme erzeugen.
Für die Bemalung und Darstellung findet man in der Bauanleitung auf drei Seiten Vorschläge für vier unterschiedliche Flugzeugen der Legion Condor. Farbangaben erfolgen nur in RLM.
Fazit: Eine seltene Variante des legendären deutschen Flugzeuges, das mit den Abzeichen der Legion Condor für den einen oder anderen Flugzeugenthusiasten sicherlich reizvoll ist.
Erhältlich ist dieser Bausatz in örtlichen gut sortierten Modellbaufachgeschäften oder im Onlinehandel.
Gert Brandl, Oktober 2020