"Roundels of the world" part 1 North Africa

Zotz (ZTZSP1)- Decal

Zotz bietet dem Modellbauer mit seinem als Serie angelegten Bogen Hoheitsabzeichen der Welt die Möglichkeit Luftfahrzeuge mit exotischem Flair darzustellen - dieser Grundgedanke ist begrüßenswert, zumal man auf weitere Ausgaben hoffen darf. Der vorliegende Teil ist den Luftstreitkräften von 29 nordafrikanischen Staaten gewidmet. Die Kennzeichen sind laut Hersteller in den Maßstäben 1/ 72, 48 und 32.

Soweit das Positive jetzt zu einigen kritischen Bemerkungen:

  1. Die Recherche ist mehr als mangelhaft, ein nicht geringer Teil ist nicht belegt bzw. unvollständig. Der Modellbauer ist bei Typauswahl und zeitlicher Zuordnung auf sich selbst gestellt.
  2. Der Maßstab: Die verwendeten Einheitsgrößen von 14, 9, 6 mm für die Kokarden schließen M 1/32 zu 80 Prozent aus. Die Decals sind vorwiegend für die anderen Maßstäbe geeignet. Die Kombination ist ohnehin wenig praxisbezogen, denn wer baut schon alle drei Maßstäbe gleichzeitig.
  3. Es gibt keine Typzuordnung, was bei dem Typensammelsurium dieser Länder aber empfehlenswert gewesen wäre. Daher ist die Verwendung auf wenige Typen beschränkt.
  4. Bei folgenden Staaten fehlt z.B. die Flagge am Seitenleitwerk: Marokko, Algerien, Lybien, Sudan, Nigeria. Die Aufzählung ist aufgrund der Quellenlage unvollständig.
  5. Oft werden die Kennzeichen in einer einheitlichen Ausführung gebracht. Im allgemeinen zeigen z.B. die Abzeichen am Seitenleitwerk mit der gleichen Farbe in Flugrichtung. Die Farbreihenfolge wird auch von oben nach unten beibehalten. Vergleiche dazu Djibouti und Liberia.
  6. Bei der Platzierung wird der Modellbauer alleingelassen. Zeigt z.B. bei Algerien die grüne Fläche nur nach recht oder links, nach vorn oder hinten?
  7. Die historische Entwicklung der Hoheitsabzeichen wurde nicht berücksichtigt oder soll der Bogen den aktuellen Stand wiedergeben?

Fazit: Ich hoffe das sich der Herausgeber bei den nächsten Bögen mehr Zeit lässt und auf fragwürdiges verzichtet bzw. in einem Begleittext darauf hin weist.

Dr. Jürgen Willisch, Berlin