Vorbild: Der Einheitsanhänger 5t wurde im zweiten Weltkrieg vom Militär als mittlerer Standardanhänger genutzt. Unter der Bezeichnung Baumuster E5 wies dieser eine Ladekapazität von 5 Tonnen auf und hatte ein Leergewicht von knapp 2,5 Tonnen. Der Anhänger wurde von den Truppenteilen zum Transport von Material an allen Fronten eingesetzt und hat sich so gut bewährt, dass er auch nach dem zweiten Weltkrieg sowohl bei Fuhrbetrieben als auch in der Landwirtschaft noch lange im Einsatz blieb.
Bausatz: Mit großer Spannung wurde dieser neue Bausatz der Firma "Das Werk" erwartet, der bereits Anfang diesen Jahres bei der Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt wurde. Der Plastikbausatz des Einheitsanhängers 5t ist in diesem Fall das Resultat einer Kooperation von Sebastian Debold mit Modellbau König. Sebastian bietet bereits seit etlichen Jahren, unter dem eigenen Label Boldivision sehr interessante und schöne Resinbausätze in Kleinserie an. Darunter befand sich auch der Anhänger E5 als Resinbausatz, der wegen der in Echtholz beiliegenden Beplankung realistische Gestaltungsoptionen ermöglichte.
Der neue Bausatz präsentiert sich wieder in einem sehr schön gestalteten Stülpkarton, der sich durch eine hochwertige Bedruckung mit dem Hersteller Logo und dem Namen des Bausatzes auf dem Deckelbild von den gängigen Layouts der Konkurrenten deutlich abgrenzt. Im Karton findet man Sauber verpackt 20 Gussrahmen aus grauem Plastik sowie fünf Metallprofile und einen Abziehbilderbogen. Nach eingehender Durchsicht aller Teile und dem Abgleich mit den mir vorliegenden Dienstvorschriften kann der Daumen ganz nach oben gerichtet werden. Sebastian Debold und MBK haben bei diesem Plastikbausatz die kleinen Fehler des Resinbausatzes beseitigt und darüber hinaus noch weitere sehr schöne Details ergänzt.
Der Grundrahmen für die Pritsche entspricht hinsichtlich Layout und Abmessungen perfekt mit dem Original überein. Nicht im Bauplan weiter erwähnt ist, dass man mit einem weiteren separat angebotenem Zurüstsatz die Beplankung des Ladebetts sowie den Seitenwänden mit gelaserten Echtholzteilen darstellen kann. Dafür liegen zusätzliche Teile wie die Metallrahmen der Seitenwände und diverse Nieten und Zusatzdetails bei, die man bei Nutzung der Plastikteile nicht benötigt.
C: Grundrahmen sowie alternative Seitenwände für Echtholzbeplankung
Weiterhin erwähnenswert ist die Anhängerkupplung, die in zwei unterschiedlichen Ausführungen angeboten wird. Bei der Standardausführung hat man dabei einen kleinen Zapfen im Plastikteil vergessen, der die Sperrklinke darstellen würde. Da dieses Detail aber in der Bauanleitung zu sehen ist, gehe ich hier von einem "Lapsus" aus.
D (4x): Bolzen für Echtholzbeplankung E (4x): Kleinteile für Bordwände
B: Bodenplatte und Seitenwände
Unsicher bin ich mir in Bezug auf die Korrektheit der Darstellung des Haltegestänges für den Ersatzreifen, der unter dem Anhänger angebracht war. Wahrscheinlich existierten hier unterschiedliche Ausführungen, jedoch zeigt die Dienstvorschrift ein anderes Layout, das man sich aber problemlos selbst erstellen kann.
A: Teile für vorderen Drehteller und Achsen sowie Kleinteile
Die Räder zeigen eine korrekte Felge und ermöglichen durch Sandwichbauweise eine überzeugende Darstellung der Reifenprofile. Dabei sind die Plastikteile so gestaltet, dass die Reifen eine durch Beladung des Anhängers verursachte leichte Deformation aufweisen. Wer den Anhänger in einem unbeladenen Zustand bauen will, kann sich nun auch den neuen von Das Werk angebotenen Resin Zurüstsatz kaufen.
T1/T2 (je4x): Teile für Radsatz U: Teile für Ersatzreifen.
Den Abschluss der Highlights stellt die Darstellung der Planenbügel / Spriegel dar. Hier hat man wie beim Bausatz des Faun L900 runde Metallprofile beigelegt, die sich mit einer Biegehilfe in die exakte Form der Bügel bringen lassen, die dann wie beim Original seitlich in Halterungen an den Bordwänden gesteckt werden können. Einfach genial.
Bauplan/ Bemalung: Als Bauplan liegt ein auf alt getrimmtes farbig gedrucktes DIN A5 Heft bei, das über 24 Seiten die Montage aller Teile beschreibt. Aufgelockert werden die insgesamt 23 Baustufen immer wieder durch nützliche und interessant gestaltete Hinweise.
Zur farblichen Gestaltung findet man Abbildungen, die die vier unterschiedliche Ausführungen darstellen und auch zeigen, wie man die enthaltenen Abziehbilder entsprechend positionieren kann.
Fazit: Für mich DER BAUSATZ des Jahres 2020, da hier wieder neue Ideen (Holzbeplankung) realisiert wurden und sich endlich ein Hersteller mit dem Thema Anhänger beschäftigt hat, das seit langer Zeit sträflich vernachlässigt wurde.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel.
Gert Brandl, Berlin, (August 2020)
Quellen: Für den Nietenzähler kann ich die beiden Dienstvorschriften D 692/41 und D 692/42 empfehlen, die als Nachdruck erhältlich sind.