Schleicher AS W17

CONSTANZA CON 807213 - Resin - 1/72

Vorbild: Die Schleicher AS W17 ist ein von Gerhard Waibel konstruiertes Segelflugzeug des deutschen Herstellers Schleicher GmbH & Co. in Poppenhausen für den Leistungsflug in der Offenen Klasse und eine Weiterentwicklung der AS W12. Der als freitragender Schulterdecker konzipierte GFK-Hochleistungssegler, wurde in 55 Exemplaren von 1971 bis 1976 hergestellt. Der Doppeltrapezflügel ist vierteilig ausgeführt und besitzt ein integriertes Wölbklappen-Querruder-System über die ganze Spannweite mit sechs außenliegenden und verkleideten Antrieben. Interessanterweise verwendet die ASW 17 das gleiche Klappenprofil Wortmann FX-62-K-131 mod., das auch bereits bei ihrem Urahn der D-36 und ihrem Vorgänger ASW 12 verwendet wurde. Die Flügelnase ist zur Aufnahme von insgesamt 2 × 50 Liter Wasserballast ausgelegt, die Abflugmasse liegt dann bei 610 kg.

Der Rumpf ist als GFK-Tubuskern-Sandwich-Schalenrumpf ausgelegt. Zwei Schleppkupplungen befinden sich an der Rumpfunterseite. Die Cockpithaube ist einteilig und abnehmbar. Die Maschine besitzt ein einziehbares Einradfahrwerk und einen aerodynamisch geformten Schleifsporn.

Übrigens wurde der außergewöhnliche Bremsschirm der AS W12 beibehalten - allerdings in ein separates Fach im Rumpf verschoben. Der auffallend spitz zulaufende Rumpf basiert auf Forschungsarbeiten des brasilianischen Mathematikers Francesco Galvao. Nach seiner Formel konnten aus zweidimensionalen NACA-Profilen dreidimensionale Profile berechnet werden. Ebenfalls sehr charakteristisch sind das letztmals bei einer Kunststoff-Konstruktion aus dem Hause Schleicher verwendete konventionelle Höhenleitwerk sowie das hohe und relativ stark geneigte Seitenleitwerk.

Ein einzigartiges Designmerkmal an den AS W17 ist, dass alle wichtigen Bedienelemente an der linken Seite des Cockpits, einschließlich der Klappen, der Spoiler, und der Rückziehhebel und die Radbremse für das Fahrwerk angebracht sind. Dadurch wird die linke Hand während des gesamten Fluges vom Start bis Landung sehr beschäftigt. Die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Maschine wurde von den 1970er bis in die 1980er Jahre des Öfteren nachgewiesen. Insbesondere "HW" - Hans-Werner Große -brach damit nahezu jeden Rekord.

Viele private AS W17 fliegen heute noch in Europa, im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten aber auch in Australien und Neuseeland. Für derartige Bemalungen hat CONSTANZA übrigens eigens mit einem separaten Decalsatz vorgesorgt.

Bausatz: Seit kurzem gibt es bei CONSTANZA auch einige Segelflugzeuge: Bocian 1E, Schweizer 2-33A und die hier gezeigte AS W17.

Der Bausatz besteht aus nur wenigen Teilen, ist einfach aufgebaut, besitzt aber sogar eine Inneneinrichtung. Ergänzt werden müssen lediglich die Sitzgurte. Ungewöhnlich für CONSTANZA sind diesmal die Klarsichtteile aus Vacumaterial - dies ist in diesem Fall allerdings eher vorteilhaft und vorbildgetreuer. Genial ist das schwarze Resin für die Tragfläche - es ist absolut widerstandsfähig und nicht zerbrechlich. Zum korrekten Fixieren der Tragflächen am Rumpf empfiehlt sich der Einsatz von Federstahldraht (0,75mm) als Führung und Versteifung.

Die Resinstreben sollte man übrigens besser durch gezogene Gießäste oder Federstahldraht (ca. 1m 0,75mm Durchmesser ist für unter 50 ct zu haben) ersetzen. Sehr gut geeignet ist das separate schwarze Resinmaterial für die Tragfläche - absolut "unkaputtbar"! Bruchversuche mit dem recht mächtigen Anguss haben dies unterstrichen.

Bemalungen:CONSTANZA hat bei der Bemalung wieder ein "Schaf im Wolfspelz" gefunden:

  1. c/n 17027, die als "GSA 26" bei der Royal Air Force Gliding and Soaring Association bis ca. 1980 geflogen ist,
  2. die zweite Bemalung zeigt die AS W17, D-4242 "HW" die Weltrekordpilot Hans Werner Große gehörte. Heute fliegt die Maschine mit dessen Bemalung noch in Aalen.

Die Decals sind exzellent gedruckt und es gibt sogar ein Instrumentenbrett. Wie bei heutigen Originalen mit Aufklebern der Landesflagge findet man GOLD anstelle des gelb im Decal !! Dies ist ein absolutes Schmankerl an diesem Kit. Etwas fummelig wird das Decal für die rote Rumpfnase. Profis werden diesen Part lieber abkleben und spritzen. Dass vorliegende Decal kann dann gut als Muster für eine Maskierschablone dienen.

Fazit: Insgesamt ein auch für Anfänger geeigneter Kit, dessen gebautes Modell auch noch schnittig und elegant aussieht.

CONSTANZA ist die Eigenmarke von www.ConMoWo.com, und auch nur dort, oder im Aviationmegastore in Amsterdam-Schiphol zu bekommen.

Detlef Billig, Berlin (März 2016)