de Havilland Venom FB. 1R

Czech Master Resin No. 205 - 1/72

Vorbild: Der Erfolg der Vampire veranlasste de Havilland dieses Konzept weiterzuentwickeln. So entstand um das neue Ghost-Triebwerk die Venom. Bemerkenswert ist, dass ein Großteil der Zellaußenhaut noch aus Holzmaterialien bestand. Die erste Venom FB. 1 hatte am 2. September 1949 ihren Erstflug in Großbritannien. Ab 1952 lief die Serienproduktion an.





Ab August 1952 erhielt die 11. Squadron der RAF die ersten Jagdbomber Venom FB. 1. Bei verschiedenen Manövern der NATO wurden diese erprobt. So war es logisch, dass ab Mitte 1953 die ersten Venom FB. 1 aus Fassberg der NATO unterstellt wurden. Natürlich setzte die RAF auch die Venom FB. 1 außerhalb Westeuropas ein. So wurden Maschinen im Irak, in Hong Kong und auf Zypern stationiert. Natürlich wurde auch die Venom ein Exporterfolg. So erhielt Neu Seeland schon die FB. 1 und weitere Exporte folgten in der Folge mit den späteren Versionen in andere Länder.







1954 erhielt die Schweiz die erste Venom. Zwischen 1951 und 1956 wurden insgesamt 250 Venom in Lizenz gebaut. Sie wurden bei der Luftwaffe als Jagdflugzeug und Erdkämpfer eingesetzt. 24 Maschinen dienten als Aufklärer. Die Venom wurde in der Schweiz 1983 außer Dienst gestellt.

Bausatz: Auch hier gibt es den stabilen Stülpkarton aus dem Hause CMR. Nach dem Öffnen ist man wiedereinmal von der Fülle der Bauteile überrascht.

Es gibt eine umfangreiche Bauanleitung mit einem mehrseitigen Vorbildteil, Fotoätzteile(z.T. farbig bedruckt), gelbe Masken für die Kanzel, zwei Vacukanzeln, schwarze Resinteile für das Fahrwerk und eine Unmenge beige Resinteile. Natürlich hat CMR auch die beiden Kamerapods nicht vergessen. Diese als Klarsichtteile aus Resin dargestellt.



Schnell wird auch hier klar: Dieses ist kein Bausatz für ein Wochenendprojekt. Diesen Anspruch erhebt CMR auch nicht. Es ist vielmehr der ultimative Venom-Bausatz einer Mk. 1R der schweizer Luftwaffe.



Los geht der Zusammenbau wir immer mit dem Cockpit. Allein der Schleudersitz ist ein Modell im Modell. Ansonsten entsteht das Cockpit aus einem Mix aus Resin- und Fotoätzteilen. Das Buggewicht wurd erwähnt und hier gilt: Bitte als Gegengewicht so viel wie möglich, denn durch die beiden Heckausleger ist der Vogel schnell hecklastig.



Die beiden Tragflächen bestehen jeweils aus einem Stück. Das ermöglicht die dünnen Tragflächenhinterkanten. Problematisch war der saubere Abguss der Grenzschichtzäune. Bei meinem Exemplar waren sie auch sehr ausgefranst. Dafür hat CMR jetzt als Ersatz ein Fotoätzteil entwickelt. Dieses liegt den Bausätzen inzwischen bei.

Separat werden die beiden Lufteinläufe angepasst. Etwas kniffelig dürfte die Hochzeit der Tragflächen mit dem Rumpf werden. Hier gibt es nur paar Markierungen jedoch keine Locations. Ein Fehler dabei zieht sich dann durch das gesamte Projekt. Dann folgen die Heckausleger samt Höhenleitwerk. Bei den inzwischen erschienenen Vampiere-Bausätzen ist das viel pragmatischer gelöst.

 

CMR hat für die Detaillierung feinste Teile separat beigefügt. Das macht in Hinblick auf die geplanten Versionen aus Sicht des Herstellers Sinn. Wir dürfen dann aber die Kleinteile befestigen. Die Fahrwerksteile bestehen aus schwarzem besonders hartem Resin. Bei den Hauptfahrwerksrädern gibt es optionale Teile für die Felgen. Hier muss das Vorbildmaterial zur Hand genommen werden. Ansonsten sind die verbalen englischsprachigen Farbangaben sehr hilfreich. Alternativ können die Landeklappen geöffnet montiert werden. Die Details geben es her. Insgesamt sind die Klappen alle erstaunlich dünn. Hier ist beim Abtrennen Vorsicht angesagt. Gleiches gilt für die „Luftbremsen“.

Die Bemalungsanleitungen umfassen auch in diesem Bausatz mehrere Seiten. Der Decalbogen im A5-Format enthält auch eine Menge Wartungshinweise. Das er perfekt gedruckt wurde, das versteht sich fast von selbst.

Bemalungsvarianten:

Fazit: Sicherlich ist CMR die ultimative frühe Venom der schweizer Luftwaffe in 1/72 gelungen. Ein einfach zu bauender Bausatz ist es wohl nicht. Dafür überzeugen die vielen Details und auch die möglichen Optionen. Ein Bausatz für den sehr fortgeschrittenen Modellbauer, der schon einige Erfahrungen mit Multimediabausätzen hat.

Literatur:

de Havilland Twin-Boom Fighters Vampire, Venom and Sea Vixen, Barry Jones, Crowood Press 2004, ISBN 1-86126-681-2;
de Havilland Venom and Sea Venom, Warpaint Series No. 44, W.A. Harrison, Warpaint Books.

Volker Helms, Godern (April 2010)